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(Schluß.)
Das G 1 a s hat ebenfalls eine zwar nicht umfangreiche, aber
vornehme Vertretung auf der Jahresschau gefunden. Fünf Fir-
men des Vereins Sächsischer Tafelglashütten zeigen ihre Landes-
erzeugnisse, darunter in instruktiver Art die Entstehung eines Kel-
ches. Die Kunstgewerbliche Werkstätte B. Bayerl
(München) stellt diverse Kunstgläser, wie Rubin mit Gold, Blau
mit Gold und Emaille usw. aus. Mit recht modern bemalten, mit-
unter phantastisch anmutenden Gläsern wartet die F a c h s c h u 1 e
fiir Glasindustriein Zwiesel auf, darunter auch kunstvolle
Aetzungen und Gravuren. Mit ihren Haertel-Gläsern nach Ent-
wiirfen von Professor Haertel ist die G r ä f 1. S c h a f f g o t ’ s c h e
Josephienhütte vertreten, teils mit originalen Formen, die
sehr ansprechen, Teller mit verschlungenen Linienornamenten, so
z. B. eine große Schale in Blau, wo die Linie sich vom oberen
Rand bis herab zur Schalenmitte in schwungvollem Bogen zieht.
Bemerkenswert sind auch Gläser und Gravierungen von Schülern
der Städt. Kunstgewerbeschule Breslau, sehr exakt ausgeführt.
Unter den Kristall- und Kunstgläsern ragen einige große Deckel-
pokale hervor, darunter ein blauer Pokal mit Jagdmotiven, sowie
mehrere Gläser init reichem Golddekor. Eine große Kristalldeckel-
vase zeigt am oberen Rand ringsum als Silhouette Rennpferd mit
Jockei, jedes einzelne Bild in einer anderen Rennpose. Mit Kristall-
glas waren noch hervorragend vertreten die R h e i n i s c h e
G 1 a s h ü 11 e n-A.-G., u. a. mit prachtvollen Römern in kunst-
voller, verschiedenfarbiger Ausführung, der Zweckverband
der Glasindustriellen des Riesengebirges, wie
Neumann und Staebe, H. Seibt u. a. das sogenannte Kj-nast-Kristall,
alles treffliche, äußerst subtile Arbeiten. Die Firma F r i t z
H e c k e r t (Petersdorf) zeigt feinste Kristall- und Kunstgläser,
Vasen, Schalen, Pokale usw. Mit kunstvollen Schliffen und Gra-
v'uren, hochmoderne Muster in zum Teil eigenartigen Formen,
auch solche in orientalischen Mustern, dabei sehr geschmackvoll,
die allgemein viel Anklang finden: eine Glaskunst in höchster VoII-
endung! Hier offenbart sich so recht die Verwirklichung des
Oualitätsgedankens auch in der Kunstglasherstellung, wobei Kunst
und Industrie erfolgreich Hand in Hand arbeiten
Wenn auch das Pressglas mit den kunstvollen Kristallerzeug-
nissen nicht konkurrieren kann, so bemerkt man doch auch aner-
kennenswerte Arbeiten dieser Art, die von der Firma Walther
& S ö h n e (Ottendorf-Okrilla) ausgestellt sind.
Beachtenswerte Arbeiten stammen von der Malerin und Kunst-
gewerblerin I d a P a u 1 i n (Augsburg), originelle Malereien auf
verschiedenartigen Kunstgläsern, teils lebhaft bunt, teils einfachere
Muster, wie z. B enige mit Blau und Rot fast skizzenhaft bemalte
Pflanzendekoren sind auch recht ansprechend. Den Vertrieb dieser
Kunstgläser hat die Firma Kreinsen Nachf. in Dresden. Originelle
Gläser eigenartige Wirkung zeigen; einige Gläser mit stilisierten
Tiergestalten (gesetzlich geschützt), humoristisch-karikiert, auch
Figuren in modernen Tanzstellungen, besonders originell, stellen die
Glasbläsereien,, Adams Hans“ (Berlin) aus. Die „K r i s-
t a 1 c o“,Glasfaser-Verwertungs-Gesellschaft m. b. H. (Dresden)
führt ihre eigenartigen Erzeugnisse in Glasblumen, darunter Mode-
olumen vor, die allerdings ein natürliches Aussehen vermissen
iassen, während die Lampenschirme, Kästchen und Körbchen aus
feinstem Glasgespinst ganz hervorragend wirken. Eine Kollektiv-
ausstellung der Penziger Glashüttenwerke zeigt haupt-
sächlich Beleuchtungsschalen in hochkünstlerischer Ausführung,
farbig und weiß, letztere von alabasterartigem Aussehen mit ihren
feinen Ornamenten Paul Sorgenfrei.
Aus dev KdnÜievwelt
Assan Lutteroth, der weithin bekannte Hamburger
Landschaftsmaler ist am 5. Oktober 80 Jahre alt geworden. Er
war Calames Schüler in Genf sowie Oswald Achenbachs in
Düsseldorf und gelangte schon frühzeitig zu reichen Ehren. Die
meisten deutschen Galerien besitzen seine Bilder: in der National-
galerie in Berlin ist sein „Abend am Mittelmeer“, in der Kunst-
halle in Hamburg seine „Isola bella“. Auch die Museen von Leip-
zig, Magdeburg usw. haben ihre Lutteroths. Neben Italien, das
er besonders liebte und aus dem er sich die wirksamsten Stim-
mungen holte, hat Professor Lutteroth auch die schweizerische
Landschaft im Bilde festgehalten. Hochgeschätzt waren und sind
ferner seine malerischen Ausschnitte aus Tunis und Algier. Auch
in zahlreichen Privatsammlungen hängen die Werke des Alt-
meisters der Hamburgischen Maler.
ERFURT 1808
(Goeihe und Napoleon)
Origmal - Radierung
von
ERNST PICKARDT.
Von demselben Künstler ist in tinserem Verlag neu erschienen:
KARLSBAD 1812 (Goethe und Beethoven)
Bildgröße 36X42 cm.
WOHLGEMUTH AHo & LISSNER
Kunstverlagsges. m. b. H. V/*' Berlin SW, Wilbelmstr. 106
Bezienen Sie sich aui die inserate des „Kunstuianderers“!
Redaktionsschluss für das 1. Novemberheft 7. November. — Redaktionsschluss für das 2. Novembeiheft 21 November.
Herausgeber u. verantwortlicher Leiter: Adolph Donath, Berlin-Schöneberg. — Verlag „Der Kunstwanderer“, G. m. b H., Berlin.
Redaktion: Berlin-Schöneberg, Hauptstraße 107. — Druck: Pflaume <S Roth, Berlin SW. 68.
Dp. Fpitz Goldsehmiclt Dp. Vietop Wallepstein
AEIE □ MEIIE □ GEI*IÄEDE □ SKUEPTKJREIl □ BRONZEI
B E R L I N W 35 Schöneberger Ufer 36a (Privatstraße)
8S
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Das G 1 a s hat ebenfalls eine zwar nicht umfangreiche, aber
vornehme Vertretung auf der Jahresschau gefunden. Fünf Fir-
men des Vereins Sächsischer Tafelglashütten zeigen ihre Landes-
erzeugnisse, darunter in instruktiver Art die Entstehung eines Kel-
ches. Die Kunstgewerbliche Werkstätte B. Bayerl
(München) stellt diverse Kunstgläser, wie Rubin mit Gold, Blau
mit Gold und Emaille usw. aus. Mit recht modern bemalten, mit-
unter phantastisch anmutenden Gläsern wartet die F a c h s c h u 1 e
fiir Glasindustriein Zwiesel auf, darunter auch kunstvolle
Aetzungen und Gravuren. Mit ihren Haertel-Gläsern nach Ent-
wiirfen von Professor Haertel ist die G r ä f 1. S c h a f f g o t ’ s c h e
Josephienhütte vertreten, teils mit originalen Formen, die
sehr ansprechen, Teller mit verschlungenen Linienornamenten, so
z. B. eine große Schale in Blau, wo die Linie sich vom oberen
Rand bis herab zur Schalenmitte in schwungvollem Bogen zieht.
Bemerkenswert sind auch Gläser und Gravierungen von Schülern
der Städt. Kunstgewerbeschule Breslau, sehr exakt ausgeführt.
Unter den Kristall- und Kunstgläsern ragen einige große Deckel-
pokale hervor, darunter ein blauer Pokal mit Jagdmotiven, sowie
mehrere Gläser init reichem Golddekor. Eine große Kristalldeckel-
vase zeigt am oberen Rand ringsum als Silhouette Rennpferd mit
Jockei, jedes einzelne Bild in einer anderen Rennpose. Mit Kristall-
glas waren noch hervorragend vertreten die R h e i n i s c h e
G 1 a s h ü 11 e n-A.-G., u. a. mit prachtvollen Römern in kunst-
voller, verschiedenfarbiger Ausführung, der Zweckverband
der Glasindustriellen des Riesengebirges, wie
Neumann und Staebe, H. Seibt u. a. das sogenannte Kj-nast-Kristall,
alles treffliche, äußerst subtile Arbeiten. Die Firma F r i t z
H e c k e r t (Petersdorf) zeigt feinste Kristall- und Kunstgläser,
Vasen, Schalen, Pokale usw. Mit kunstvollen Schliffen und Gra-
v'uren, hochmoderne Muster in zum Teil eigenartigen Formen,
auch solche in orientalischen Mustern, dabei sehr geschmackvoll,
die allgemein viel Anklang finden: eine Glaskunst in höchster VoII-
endung! Hier offenbart sich so recht die Verwirklichung des
Oualitätsgedankens auch in der Kunstglasherstellung, wobei Kunst
und Industrie erfolgreich Hand in Hand arbeiten
Wenn auch das Pressglas mit den kunstvollen Kristallerzeug-
nissen nicht konkurrieren kann, so bemerkt man doch auch aner-
kennenswerte Arbeiten dieser Art, die von der Firma Walther
& S ö h n e (Ottendorf-Okrilla) ausgestellt sind.
Beachtenswerte Arbeiten stammen von der Malerin und Kunst-
gewerblerin I d a P a u 1 i n (Augsburg), originelle Malereien auf
verschiedenartigen Kunstgläsern, teils lebhaft bunt, teils einfachere
Muster, wie z. B enige mit Blau und Rot fast skizzenhaft bemalte
Pflanzendekoren sind auch recht ansprechend. Den Vertrieb dieser
Kunstgläser hat die Firma Kreinsen Nachf. in Dresden. Originelle
Gläser eigenartige Wirkung zeigen; einige Gläser mit stilisierten
Tiergestalten (gesetzlich geschützt), humoristisch-karikiert, auch
Figuren in modernen Tanzstellungen, besonders originell, stellen die
Glasbläsereien,, Adams Hans“ (Berlin) aus. Die „K r i s-
t a 1 c o“,Glasfaser-Verwertungs-Gesellschaft m. b. H. (Dresden)
führt ihre eigenartigen Erzeugnisse in Glasblumen, darunter Mode-
olumen vor, die allerdings ein natürliches Aussehen vermissen
iassen, während die Lampenschirme, Kästchen und Körbchen aus
feinstem Glasgespinst ganz hervorragend wirken. Eine Kollektiv-
ausstellung der Penziger Glashüttenwerke zeigt haupt-
sächlich Beleuchtungsschalen in hochkünstlerischer Ausführung,
farbig und weiß, letztere von alabasterartigem Aussehen mit ihren
feinen Ornamenten Paul Sorgenfrei.
Aus dev KdnÜievwelt
Assan Lutteroth, der weithin bekannte Hamburger
Landschaftsmaler ist am 5. Oktober 80 Jahre alt geworden. Er
war Calames Schüler in Genf sowie Oswald Achenbachs in
Düsseldorf und gelangte schon frühzeitig zu reichen Ehren. Die
meisten deutschen Galerien besitzen seine Bilder: in der National-
galerie in Berlin ist sein „Abend am Mittelmeer“, in der Kunst-
halle in Hamburg seine „Isola bella“. Auch die Museen von Leip-
zig, Magdeburg usw. haben ihre Lutteroths. Neben Italien, das
er besonders liebte und aus dem er sich die wirksamsten Stim-
mungen holte, hat Professor Lutteroth auch die schweizerische
Landschaft im Bilde festgehalten. Hochgeschätzt waren und sind
ferner seine malerischen Ausschnitte aus Tunis und Algier. Auch
in zahlreichen Privatsammlungen hängen die Werke des Alt-
meisters der Hamburgischen Maler.
ERFURT 1808
(Goeihe und Napoleon)
Origmal - Radierung
von
ERNST PICKARDT.
Von demselben Künstler ist in tinserem Verlag neu erschienen:
KARLSBAD 1812 (Goethe und Beethoven)
Bildgröße 36X42 cm.
WOHLGEMUTH AHo & LISSNER
Kunstverlagsges. m. b. H. V/*' Berlin SW, Wilbelmstr. 106
Bezienen Sie sich aui die inserate des „Kunstuianderers“!
Redaktionsschluss für das 1. Novemberheft 7. November. — Redaktionsschluss für das 2. Novembeiheft 21 November.
Herausgeber u. verantwortlicher Leiter: Adolph Donath, Berlin-Schöneberg. — Verlag „Der Kunstwanderer“, G. m. b H., Berlin.
Redaktion: Berlin-Schöneberg, Hauptstraße 107. — Druck: Pflaume <S Roth, Berlin SW. 68.
Dp. Fpitz Goldsehmiclt Dp. Vietop Wallepstein
AEIE □ MEIIE □ GEI*IÄEDE □ SKUEPTKJREIl □ BRONZEI
B E R L I N W 35 Schöneberger Ufer 36a (Privatstraße)
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