Bourges für den Herzog von Berri arbeiteten. Das Bild tauchte
in Piedmont auf und kam nach Berlin, wo es schließlich von Lon-
don angekauft wurde.
*
Ein Gliicksfund maclite der Käufer der Musikstücke aus dem
Besitze der Baronin Burdett Coutts, die bei der Verstei-
gerung selbst für 65 Schilling en bioc veräußert wurden, als „um-
fangreiche Sammlung von Musikmanuskripten und Druckwerken
usw“. Sie wurden zweimal weit'er verkauft ohne nähere Priifung;
der dritte Besitzer nahm sich die Mühe einer Durchsicht und fand
die beriihmte Burleske in Versen von S h e 11 e. y „Nachgelassene
Fragmente von Margaret Nicholson“, Oxford 1810 gedruckt. Un-
gebunden und unaufgeschnitten). Sabin zahlte 1210 Pfd. dafiir bei
Sothebys. Die Margaret Nicholson, welclie Shelley als Verfasserin
vorschob, war eine Wahnsinnige, die im Jahre 1786 einen Angriff
auf das Leben Georg III. machte und in einer Irrenanstalt ihr
Leben aushauchte. Sheiley, damals 18 Jahre alt, fiihrte die ganze
englische Gelehrtenwelt an der Nase herum und zusammen mit
seiner ahteistischen Broschüre waren diese Verse, als der Hum-
bug aufgedeckt wurde, der Grund zu seiner Ausstoßung von der
Universität. Weitere Exemplare der Verse besitzen das Britische
Museum, Victoria and Aibert Museum, Huntington Sammlung,
T. J. Wise und die Buxton Forman Kollektion zu New York.
Aus fiollands Kunftlcben.
Die Bachstitz Gallery im Haag veranstaltet soe-
ben eine sehenswerte Ausstellung p r i m i t i v e r Meister. Es
ist eine selir gewählte Kollektion von zwanzig Gemälden, unter
denen wir bedeutende Werke von Geertgen tot Sint Jans,
Corneille de Lyon, Francois CI o u e t, Jan van Scorel,
Mabuse, Isenbrant und anderen finden. In der Reihe der
altdeutschen Meister sind u. a. Lucas C r a n a c h und Christoph
Amberger hervorragend vertreten. Ein Brief Max J. Fried-
i ä n d e r s über die künstlerische Qualität der ausgestellten Werke
ist dem vorzüglich illustrierten, handlichen Katalog als Vorwort
vorangestellt.
(Schluß.)
Daß sich das Kunstglas ganz besonders dazu eignet, effekt-
volle Wirkungen bei Beleuchtungsartikeln hervorzubringen, wurde
bereits mehrfach erwähnt und ist eine bekannte Tatsache. Auf
diesem Gebiete ist die Kunstglasindustrie bestrebt, immer neue
Muster mit neuen Effekten herauszubringen. So brachte die
Ossidin-Gesellschaft fiir Keramik (Berlin) recht
geschmackvolle Tisclüampen mit Buntglasmalerei zur Messe;
weiterhin Vasen im Ossidinverfahren, wobei die marmorierten
Muster sehr bevorzugt werden. Als bemerkenswerte Neuheit sind
die Photographierahmen dieser Firma anzusprechen, ganz aus
Glas, wobei der Rahmen zugleich durch Glas markiert wird. —
Neue Irisgläser mit Ätzung — eine neue Technik, die bereits auf
der Münchner Gewerbeschau Bewunderung erregte — stellte
Max Fischbach (München-Gern) aus, dessen „Oka“-Kunst-
gläser sämtlich technisch wie künstlerisch aufs feinste durchge-
arbeitet sind. Auch sah man hier neue Irisgläser, die durch zwei-
maliges Irisieren und Brennen ein erhöhtes Farbenspiel und eine
wundervolle Leuchtkraft entfalten. Mit neuen Mustern wartete
diese Firma ferner in Gravierungen und Schwarzmalerei mit Sil-
bergelb, sowie in silbergetönten Gläsern mit feinen Gravuren. —
Neue moderne Muster in ihrem Witschel-Kristall bot u. a. auch
die Lausitzer Kristallglasschleiferei (Penzig),
deren Spezialität hochwertiges Bleikristall mit Hochglanzpolitur ist.
Die Elfenbeinkunst, so selten und kostbar auch jetzt
das Material ist, gewinnt auf den Leipziger Messen immer mehr
an Bedeutung und Beschickung. Moderne und alte Kunst, vor
allem auch in gelungenen Nachahmungen, ist hier reich vertreten.
Zu den sehenswertesten Ausstellungen dieser Art gehört diejenige
von Richard Haffke (Dresden). Hier seien unter den Elfen-
Norhert Fischmann / München
Karlstraße 12
Gemälde bedeutender Meister
Plastiken des Mittelalters
Miniaturen, Stiche nnd sonstige
hochwertige Antiquitäien
-A.ng-e'toote eibeten
Bomhctm’ s
Kupfeüfttcf) ^ Kabmett
AntonsgafTe 5 1 Kötn
engli(ct)c u. frariEÖtilcbe Sticfye des 18. ~]at)vt). favbig u. (et)tvavz —
?vüt)e Düucke — Poütcäts — fiandzeid)nungen — öute Qemäide ^
Ankauf DeüKauf
Dr. H. Scllifiian, BRESLflU. Gartenstr. 52
sammelt
Empirefiußeisen
BUsten, Plaketten, Schmuck usw., prima Stücke
Dr. pliil.
verheiratet, seit 1912 in leitenden Stellungen
sucht feste Anstellung in Groß-Berlin zu
sofortigem Antritt. Beste Empfehlungen.
Kulturpolitische Tätigkeit bevorzugt
Zuschriften unter Nr. 812 an den „Kunstwanderer“ erbeten.
Die Inserate des „Xunstwanderers“
haben nachhaltigen Erfolg!
108
in Piedmont auf und kam nach Berlin, wo es schließlich von Lon-
don angekauft wurde.
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Ein Gliicksfund maclite der Käufer der Musikstücke aus dem
Besitze der Baronin Burdett Coutts, die bei der Verstei-
gerung selbst für 65 Schilling en bioc veräußert wurden, als „um-
fangreiche Sammlung von Musikmanuskripten und Druckwerken
usw“. Sie wurden zweimal weit'er verkauft ohne nähere Priifung;
der dritte Besitzer nahm sich die Mühe einer Durchsicht und fand
die beriihmte Burleske in Versen von S h e 11 e. y „Nachgelassene
Fragmente von Margaret Nicholson“, Oxford 1810 gedruckt. Un-
gebunden und unaufgeschnitten). Sabin zahlte 1210 Pfd. dafiir bei
Sothebys. Die Margaret Nicholson, welclie Shelley als Verfasserin
vorschob, war eine Wahnsinnige, die im Jahre 1786 einen Angriff
auf das Leben Georg III. machte und in einer Irrenanstalt ihr
Leben aushauchte. Sheiley, damals 18 Jahre alt, fiihrte die ganze
englische Gelehrtenwelt an der Nase herum und zusammen mit
seiner ahteistischen Broschüre waren diese Verse, als der Hum-
bug aufgedeckt wurde, der Grund zu seiner Ausstoßung von der
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ist dem vorzüglich illustrierten, handlichen Katalog als Vorwort
vorangestellt.
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Daß sich das Kunstglas ganz besonders dazu eignet, effekt-
volle Wirkungen bei Beleuchtungsartikeln hervorzubringen, wurde
bereits mehrfach erwähnt und ist eine bekannte Tatsache. Auf
diesem Gebiete ist die Kunstglasindustrie bestrebt, immer neue
Muster mit neuen Effekten herauszubringen. So brachte die
Ossidin-Gesellschaft fiir Keramik (Berlin) recht
geschmackvolle Tisclüampen mit Buntglasmalerei zur Messe;
weiterhin Vasen im Ossidinverfahren, wobei die marmorierten
Muster sehr bevorzugt werden. Als bemerkenswerte Neuheit sind
die Photographierahmen dieser Firma anzusprechen, ganz aus
Glas, wobei der Rahmen zugleich durch Glas markiert wird. —
Neue Irisgläser mit Ätzung — eine neue Technik, die bereits auf
der Münchner Gewerbeschau Bewunderung erregte — stellte
Max Fischbach (München-Gern) aus, dessen „Oka“-Kunst-
gläser sämtlich technisch wie künstlerisch aufs feinste durchge-
arbeitet sind. Auch sah man hier neue Irisgläser, die durch zwei-
maliges Irisieren und Brennen ein erhöhtes Farbenspiel und eine
wundervolle Leuchtkraft entfalten. Mit neuen Mustern wartete
diese Firma ferner in Gravierungen und Schwarzmalerei mit Sil-
bergelb, sowie in silbergetönten Gläsern mit feinen Gravuren. —
Neue moderne Muster in ihrem Witschel-Kristall bot u. a. auch
die Lausitzer Kristallglasschleiferei (Penzig),
deren Spezialität hochwertiges Bleikristall mit Hochglanzpolitur ist.
Die Elfenbeinkunst, so selten und kostbar auch jetzt
das Material ist, gewinnt auf den Leipziger Messen immer mehr
an Bedeutung und Beschickung. Moderne und alte Kunst, vor
allem auch in gelungenen Nachahmungen, ist hier reich vertreten.
Zu den sehenswertesten Ausstellungen dieser Art gehört diejenige
von Richard Haffke (Dresden). Hier seien unter den Elfen-
Norhert Fischmann / München
Karlstraße 12
Gemälde bedeutender Meister
Plastiken des Mittelalters
Miniaturen, Stiche nnd sonstige
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sucht feste Anstellung in Groß-Berlin zu
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