Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen
— 4./5.1922/23
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https://doi.org/10.11588/diglit.20303#0180
DOI Heft:
1. Dezemberheft
DOI Artikel:Schrader, Hans: Die thronende Göttin im Alten Museum zu Berlin
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.20303#0180
Abb. 3
halte Fortwänglers Zuweisung an die Marmorinsel
Paros für richtig und bin fest überzeugt, daß auf pari-
sche Bildhauer auch jene athenische Gruppe zurückzu-
führen ist. Damit wäre der Kunst von Paros für das
sechste Jahrhundert eine ähnliche Bedeutung gesichert,
wie sie für das vierte der große parische Marmor-
künstler Skopos, der Bildner leidenschaftlich erregter
Gestalten, gehabt hat. Und das werden wir nur natür-
Abb. 4
lich finden, wenn wir bedenken, daß Paros weitaus den
vorzüglichsten Skulpturenmarmor lieferte. Es ist ge-
wiß unwahrseheinlich, daß die Parier immer nur den
Rohstoff vertrieben und nicht auch die künstlerische
Verarbeitung zur Vollendung gebracht haben sollten,
um so unwahrscheinlicher, als Paros, eine der größten
Inseln der Zykladen-Gruppe, mittwegs zwischen dem
griechischen Festland und der kleinasiatischen Küste
Abb. 5 Abb. 6
152
halte Fortwänglers Zuweisung an die Marmorinsel
Paros für richtig und bin fest überzeugt, daß auf pari-
sche Bildhauer auch jene athenische Gruppe zurückzu-
führen ist. Damit wäre der Kunst von Paros für das
sechste Jahrhundert eine ähnliche Bedeutung gesichert,
wie sie für das vierte der große parische Marmor-
künstler Skopos, der Bildner leidenschaftlich erregter
Gestalten, gehabt hat. Und das werden wir nur natür-
Abb. 4
lich finden, wenn wir bedenken, daß Paros weitaus den
vorzüglichsten Skulpturenmarmor lieferte. Es ist ge-
wiß unwahrseheinlich, daß die Parier immer nur den
Rohstoff vertrieben und nicht auch die künstlerische
Verarbeitung zur Vollendung gebracht haben sollten,
um so unwahrscheinlicher, als Paros, eine der größten
Inseln der Zykladen-Gruppe, mittwegs zwischen dem
griechischen Festland und der kleinasiatischen Küste
Abb. 5 Abb. 6
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