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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 4./​5.1922/​23

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2. Februarheft
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Kunstauktionen / Kunstausstellungen / Von den Kunstvereinen / Aus der Museumswelt / Neue Kunstbücher / Aus der Künstlerwelt / Neue Graphik
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https://doi.org/10.11588/diglit.20303#0328

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Heue öüapbik.

„Graphische Visionen zu drei Novellen aus M a u -
passants letzter Zeit“ heißt ein Cyklus farbiger Stein-
zeichnungen von Charlotte. Berend, der im Verlag Fritz
Gurlitt, Berlin, in vornehmer Ausstattung herauskam. Curt
M o r e c k verfaßte die Einführung für diese iiberaus intcressante
und hochwertige Künstlerarbeit, die in der Tat „die tieftraurige
Seeleneinsamkeit Maupassants, den gespenstischen Schauer, der
das Gemüt des in seiner Leidenswelt rettungslos Verstrickten qual-
voll umflattert,“ in fein empfundener Weise graphisch nachzeicli-
net. Vierzehn Blätter sind es. Der groteske Wirbel des ersten
Blattes, das die Wahnsinns-Novellen des Dichters verbildlicht,
leitet über zu der ergreifenden Selbstbespiegelung des zweiten
Motivs, während die dritte Zeichnung wieder die Ekstatik des
Kranken in ekstatischen Linien vorführt. Blatt 4 ist eine Art
Ruhepunkt,. Blatt 5 und 6 bereiten die Katastrophe der Brand-
steckung des Hauses vor, die folgenden Zeichnungen das Erwachen
und Erschlaffen der Erotik des Leidenden, der schließlich in der
Liebe zu den Orchideen scheinbar seine Ruhe findet. Alle diese
tragischen Probleme der Maupassant’schen Visionen hat hier Char-
lotte Berend-Corinth mit künstlerischer Delikatheit und dem
sicheren Sinne für die Farbe gelöst. Sie zeigt sich in dieser neuen
Publikation als Graphiker von Rang und Entwicklung.

*

Der P a 11 a s - V e r 1 a g in Berlin bringt wiederum eine
Reihe von Radierungen, die reges Interesse verdienen. An der
Spitze steht da das Blatt „Pietä“ von Lovis Corinth, eine
starke Probe seiner wuchtigen individuellen Kunst des Radierens.
Bemerkenswerte Fortschritte hat Erna Frank gemacht. Ihr
Blatt „Die Messe“ ist eine ganz reizvolle Impression und unter
ihren jüngsten Stra'ßenstimmungen, die im Palias-Verlag erschei-
nen, fallen die „Bouquinisten“ und die „Straße von Helsingör“
durch die natürliche Schlichtheit der graphischen Darstellung an-
genehm auf. Auch die große Radierung „Fischerboote in Nord-
wyk“ hat diese ansprechenden künstlerischen Qualitäten.

Emil 0 r 1 i k hat die große Auktion moderner Graphik, die
im vergangenen November bei Paul Graupe in Berlin abgehal-
ten wurde, in einer Lithographie (Verlag Graupe) festgehalten.
Es ist eins von den charakteristischen Blättern des Künstlers,
das gewiß auch seine Freunde finden wird. Aus der Menge der
Amateure, die bei der Auktion sitzen, glaubt man diesen oder
jenen Kopf zu erkennen.

*

Der Kunstverlag Halm und Goldmann in Wien publi-
ziert seinen neuesten Katalog: Radierungen. Der Katalog
ist mit weit über zweihundert Abbildungen geschmückt und inter-
essiert daher schon durch sein Reproduktionsmaterial. Außerdem
gibt er Zeugnis von dem Streben der Wiener, beziehungsweise
österreichischen Graphik - Schule, deren Hauptvertreter heute
F. Schmutzer ist. Unter den übrigen Kiinstlern des Verlages
sind F. K. Gold, Artur Paunzen, H. G. Czoernig, Karl Adler zu
nennen. Auch E. M. Lilien ist bei Halm und Goldmann mit zahl-
reichen Blättern vertreten.

„Der Kunstwanderer“ ist in der besten Gesell-
schaft des In- und Auslandes verbreitet.


PAUL ORAUPE

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| Stellung verändern. Gefl. Mitteiiungen unter K. 1002 §
| an den „Kunstwanderer“.

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Redaktionsschluss für das I. Märzheft 6. Märr. — Redaktionsschluss für das 2. Mirzhett 20 März.
Herausgeber u. verantwortlicher Leiter: Adolph Donath, Beriin-Schöneberg. — Verlag „Der Kunstwanderer“, G. m. b H., Beriin.
Redaktion: Berlin-Schöneberg, Hauptstraße 107. — Druck: Pflaume <S Roth, Berlin SW. 68.

Dr. FRITZ GOLDSCHMIDT, Dr. VICTOR WALLERSTEIN

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