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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 4./​5.1922/​23

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1. Märzheft
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Ein Rembrandt für 300 000 Francs nach Schweden verkauft / Die Ausgrabungen in Luxor / Vom amerikanischen Kunstmarkt / Kunstauktionen / Kunstausstellungen / Aus der Künstlerwelt / Kleine Kunstchronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.20303#0348

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bei der Flucht der Räuber zur Erde gefallene Gemme an falscher
Stelle an einem der königlichen Gewänder befestigten und sich
im übrigen damit begnügten, das Bauwerk aufs neue zu ver-
mauern und zu versiegeln. Dadurch entstand ein vielfach nicht
wieder herstellbarer Schaden. Trotz größter Sorgfalt der beiden
Regierungschemiker Mace und Lucas, werden viele gefundene
Schätze, besonders Textilien und Holzschnitzereien nicht erhalten
werden können. Vorerst barg *man die meisten Funde der ersten
Kammer in das Grabmal von Sety dem Zweiten, das sich etwa
300 Yards entfernt vom Grabmal Tutankhamens befindet und der
Expedition ietzt als Laboratorium dient.

Nur durch eine kleine Öffnung gelangt man vorläufig in die
zweite wichtigste Kammer, in der mit Sicherheit die Mumie dcs
jungen Königs selbst erwartet wird. Der außerordentlich um-
fangreiche Sarkophag kann aber erst geöffnet werden, wenn die
Außenmauern dieser Kammer fallen. Zwischen dem Sarkophag,
den vier Mauern und der Decke befindet sJCh nur ein sehr ge-
ringer Zwischenrauni, durch den Europäer nur mit Miihe sich fort-
bewegen können.

Die Hauptsammlung der Forschung konzentriert sich auf die
Frage, ob bei Öffnung des Mausoleums ein Papyrus gefunden
werden wird. J3is jetzt sind keinerlei Anzeichen entdeckt, auf
Grund derer mit Sicherheit ein solcher Schatz erwartet werden
könnte. An viele gefundene Einzelobjekte, unter denen sich
mehrere Unika bßfinden, werden die widersprechendsten Theorien
geknüpft, und es gibt mehr als ein Dutzend Probleme, für die je
fünf oder sechs Erklärungstheorien geboten werden. So ist man
sich nicht klar darüber, ob der Pharao tatsächlich, wie viele ver-
muten, im jugendlichen Alter von etwa 17 Jahren starb, ob die mit
einem königlichen Gewand bekleidete Figur in der ersten Kammer
sein Portrait, das seiner Gattin, oder gar das liildnis eines ihm
für den Gang in die Ewigkeitsgefilde mitgegebenen Dieners oder
Helfers ist. Als das künstlerisch schönste Stück des ganzen
Schatzes, als ein Kunstwerk, das den vollendetesten Schöpfungen
griechischer Plästik nicht nachsteht, werden die vier Frauenge-
stalten geschildört, die ihre Blicke rückwärts dem Grabmal zu-
wenden. Die vier Göttinnen halten den Schrein, der die Vasen mit
den einbalsamierten Eingeweiden des Königs enthält.

Die fortschreitenden Arbeiten werden täglich in umfang-
reichen Aufsätzen des Carnavondienstes in der Times, in täglichen
drahtlosen Telegrammen der neuen ägyptischen Station und in den
nun, seit Freigabe der Besichtigung immer zahlreicher werdenden
Berichten der Ägyptologen geschildert.

Der Kunstwanderer wird wiederholt Gelegenheit haben, auf
die Ausgrabungen zurückzukommen, die, wenn nicht alle Anzeichen
trügen, für alle ägyptologische Forschung eine revolutionäre Be-
deutung gewinnen werden.

Dom amcctkatiticbcn Kunkmafkt.

Adolph Donath schreibt in seinem jüngsten Aufsatze über
den Kunstmarkt im ..Berliner Tageblatt“: Seit der gesteigerten
Sammelleidenschaft der amerikanischen Milliardäre ist Amerika
die große Sehnsucht des europäischen Kunsthandels. Gerade in
den letzten Jahren zeigte es eine besondere Aufnahmefähigkeit für
den europäischen Import, aber die zweite Hälfte der Kunstsaison
1922 litt unter einer Übersättigung, die keine günstigen
Perspektiven für 1923 eröffnete. Nun scheint es dennoch besser
geworden zu sein, als man annehmen konnte. Wie ich aus den
Kreisen des internationalen Kunsthandels höre, ist heute in N e w -
york die Stimmung, namentlich für alte Meister schon
fester, was übrigens die Tatsache beweist, daß eine Aus-
stellung alter Kunst, die soeben in den Anderson-Galleries
veranstaltet wurde und von großen holländischen, schwedischen
und deutschen Kunsthäusern wie J. Goudstikker, Axel
B e s k o w , Paul Bottenwieser u. a. beschickt war, viel
Beachtung fand und daß nunmehr auch der deutsche Kunsthisto-
riker Wilhehn R. Valentiner, der ehemalige Direktor des
Metropolitan-Museums die ehrenvolle Aufgabe übernahm, bereits



FRANZ ZATZENSTEIN

MÜNCHEN Akademiestr. 5n

Impressionisten
Alte Kunst

Es sind ausgestellt We

rke von

Batoni

Degas

Corinth

fiobbema

Delacroix

Eysen

Pieter de Hooch

Ingres

Feuerbach

Landseer

Diaz

Liebermann

Monticelli

Menzel

Rotenhammer

Signac

Sperl

Sienes. Meister

Toulouse-

Schleich

des XIV. Jahrh.

Lautrec

Spitzweg

und andere

BREÜI1ER & LEÜGVEL, fi.lDM

Kunstsalon

Kurllirstendamm 150 Eingano nestorsiraße

Eröffnung

Sonntag, den 18. März 12 Uhr mittags

I. Skulpturen-Ausstellung

von

ALFRED NOSSIG

Biblische Plastiken. - Porträtsmedaillons.

II. Altertümer

aus den Sammlungen von Alfred Nossig
Architekt. Fragmente aus dem Parthenon,
den Königsgräbern von Jerusalem und
mesopot.Moscheen. Altital. Freskobild u.a.

Eintritt frei

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