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der Mcnsciilicit als fiir di® lokale und territoriale Gescliiclits-
kenntnis. 13. H. R ö 11 g e r.
Hücnbcrg.
Wie wir dem 69. Jahresbericht (1922) des Germanischen
Museums in Niirnberg entnehmen, sah sich dessen Leitung im ver-
gangenen Jahr vor besonders schwierige Aufgaben gestellt. Der
Sturz der Mark zwang zu größter Einschränkung und beeinträch-
tigtc in empfindlicher Form die Kaufkraft. Dies maclite sich um
so unangenehmer fühlbar, als zu den vielen schon bestehenden
Aufgaben des Museums noch eine kulturwichtige neue Aufgabe
hinzugetreten ist, nämlich die, wertvolle deutsclie Kunstwerke vor
der Gefahr der Abwanderung ins Ausland zu retten. Die geleistete
Arbeit war nicht vergebens, da im vergangenen Jahr die Höchst-
zahl an Besuchern seit dem Bestehen des Museums erreicht wurde;
gleichzeitig ein Beweis dafür, daß trotz des Druckes, den feind-
liclie Willkiir auf unser Land ausübt, das Interesse fiir deutsche
Kunst und Kultur im Wachsen begriffen ist. Es zeigte sich dies
auch darin, daß die Anteilnahme weitester Kreise des deutschen
Volkes am Germanischen Museum gestiegen ist.
Die Haupttätigkeit war der Fortführung der Umgestaltung
des alten Museums und der Umgruppierung und Neuaufstellung
der in ihm untergebrachten kulturgeschichtlichen Sammlungen ge-
widmet. Neugeschaffen wurde eine Münz-Schausammlung und
einc Medaillen-Schausammlung, eine eigene Abteilung der Stangen-
waffen, Schwerter und Dolche, eine neue Gruppe von Denkmälern
der Kleinplastik und ein Studentenzimmer. Die lange Flucht der
Räume nordwärts des großen Kreuzgangs wurde vollkommen um-
gestaltet, um dort die nach Fachgruppen auseinandergezogene
Sammlung der vorgesehichtlichen Denkmäler und die Abteilungen
der Denkmäler der Römerzeit, der Völkerwanderungszeit und der
Merowingischen Epoche aufzustellen. Das i. J. 1917 erworbene
Flötnerzimmer v. J. 1546 wurde bei den biirgerlichen Wohnein-
richtungen eingebaut. Begonnen wurde mit der Anlage eines
ländlichen Friedhofes, docli fehlt es hierfür nocli an alten charak-
teristischen Grabkreuzen. Im 1. Obergeschoß des großen Wohn-
liauses am KornmarkLwurden Ausstellungsräume fiir Graphischc
Kunst und das ältere Schriftwesen geschaffen. Zurzeit ist man
damit beschäftigt, den früheren Saal der praehistorischen Denk-
mäler iu einen Vortragssaal umzuwandeln, um die Lehrgänge für
Deutsche Kunst und Kultur wieder aufnehmen zu können. — Der
22. November wurde zu cinern Ehrentag fiir das Museum. Es war
aas erste Mal, daß Vertreter aller Parteien des Reichstages, Ver-
trcter des Reiclisrates und der Reichsregierung nach Nürnberg
gekommeri sind, mn das aufs Innigste mit dem Reich verwachsene
Institut aus eigener Anschauung kennen zu lernen.
Jn den kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlungen gelang
es vor allem, die Abteilungen der primitiven und der barocken
Plastik weiter auszubauen. Hierbei wurde der Grundsatz verfolgt,
kein Mittelgut, sondern nur wirkliche Kunstwerke von qualitativ
hochstehender Art, welche die Eigenheiten einer bestimmter Zeit
und Gegend in Auffassung und Darstelhuigsform besonders mar-
kant zur Schau tragen, zu erwerben. Bei den Neucrwerbungen
des Kupferstichkabinetts lag der Hauptnachdruck auf der Ver-
mehrung der Sammlung alter Handzeichnungen und der Ergänzung
der Abteilung der kulturgeschichtlichen Darstellungen. Die Biblio-
thek konnte räumlich dadurch erweitert werden, daß das Kupfer-
stlchkabinett aus dem Hause untere Grasersgasse 18 hinausverlegt
und einstweilen in Sammlungsräumen magaziniert wurde. Außcr-
ordentlich anerkennenswcrt ist die Unterstützuflg, die ihr vor allem
von Seiten der deutschen Verlagsbuchhändler durch geschenk-
weise Zuwendung zahlreicher Druckwerke und Bücher zuteil
wurde. Im Archiv beschränkten sich die Neuerwerbungen im
wesentlichen auf Autographen, auf Briefe von Künstlern und Ge-
lehrten.
Die finanzielle Lage des Museums muß trotz der auf-
opfernden Tätigkeit der Pfleger und trotz mannigfacher Zuwen-
dungen aus allen Kreisen des Volkes als geradezu t r o s 11 o s
SUCHE
signiepte Gpaphik von
ZORN
zu kaufen
Vop Einsendung Angebot!
Gpaphisehes Kabinett
FRITZ LENZ o PRAG
Palaee-Hotel, Panskä uliee
FRANZ ZATZENSTEIN
MUNCHEN
Akademiestr. 511
Impressionisten
Alte Kunst
Es sind ausgestellt Werke von:
Hobbema
Landseer
Rotenhammer
Jakob Ruysdael
Meist. v. M eßkirch
Meist. M. S. 1545
Sienes. Meister
des XIV. Jahrh.
Ch. Schwarz
Degas
Diaz
Ingres
Isabey
Monticelli
Th.Rousseao
Rysselberghe
Toulouse-
Lautrec
Signac
und andere
Corlnth
Feuerbach
C. D. Friedrich
A. Keller
F. Krüger
Menzel
E.Schleichsen.
Spitzweg
Thoma
Trübner
♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦
Brenner & Lengyel, Gr. m. b. H.
Kunstsalon
Kurlürstendamm 150 — Eingang Nestorstrasse
!. Skulpturen-Ausstellung
von
ALFRED NOSSIG
Biblische Plastiken. — Porträtsmedaillons
II. Altertümer
aus den Sammlungen von Alfred Nossig. Architekt. Frag-
mente aus dem Parthenon, den Königsgräbern von Jeru-
salem und mesopot. Moscheen. Altital. Frescobild u. a.
Eintritt frei
316
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der Mcnsciilicit als fiir di® lokale und territoriale Gescliiclits-
kenntnis. 13. H. R ö 11 g e r.
Hücnbcrg.
Wie wir dem 69. Jahresbericht (1922) des Germanischen
Museums in Niirnberg entnehmen, sah sich dessen Leitung im ver-
gangenen Jahr vor besonders schwierige Aufgaben gestellt. Der
Sturz der Mark zwang zu größter Einschränkung und beeinträch-
tigtc in empfindlicher Form die Kaufkraft. Dies maclite sich um
so unangenehmer fühlbar, als zu den vielen schon bestehenden
Aufgaben des Museums noch eine kulturwichtige neue Aufgabe
hinzugetreten ist, nämlich die, wertvolle deutsclie Kunstwerke vor
der Gefahr der Abwanderung ins Ausland zu retten. Die geleistete
Arbeit war nicht vergebens, da im vergangenen Jahr die Höchst-
zahl an Besuchern seit dem Bestehen des Museums erreicht wurde;
gleichzeitig ein Beweis dafür, daß trotz des Druckes, den feind-
liclie Willkiir auf unser Land ausübt, das Interesse fiir deutsche
Kunst und Kultur im Wachsen begriffen ist. Es zeigte sich dies
auch darin, daß die Anteilnahme weitester Kreise des deutschen
Volkes am Germanischen Museum gestiegen ist.
Die Haupttätigkeit war der Fortführung der Umgestaltung
des alten Museums und der Umgruppierung und Neuaufstellung
der in ihm untergebrachten kulturgeschichtlichen Sammlungen ge-
widmet. Neugeschaffen wurde eine Münz-Schausammlung und
einc Medaillen-Schausammlung, eine eigene Abteilung der Stangen-
waffen, Schwerter und Dolche, eine neue Gruppe von Denkmälern
der Kleinplastik und ein Studentenzimmer. Die lange Flucht der
Räume nordwärts des großen Kreuzgangs wurde vollkommen um-
gestaltet, um dort die nach Fachgruppen auseinandergezogene
Sammlung der vorgesehichtlichen Denkmäler und die Abteilungen
der Denkmäler der Römerzeit, der Völkerwanderungszeit und der
Merowingischen Epoche aufzustellen. Das i. J. 1917 erworbene
Flötnerzimmer v. J. 1546 wurde bei den biirgerlichen Wohnein-
richtungen eingebaut. Begonnen wurde mit der Anlage eines
ländlichen Friedhofes, docli fehlt es hierfür nocli an alten charak-
teristischen Grabkreuzen. Im 1. Obergeschoß des großen Wohn-
liauses am KornmarkLwurden Ausstellungsräume fiir Graphischc
Kunst und das ältere Schriftwesen geschaffen. Zurzeit ist man
damit beschäftigt, den früheren Saal der praehistorischen Denk-
mäler iu einen Vortragssaal umzuwandeln, um die Lehrgänge für
Deutsche Kunst und Kultur wieder aufnehmen zu können. — Der
22. November wurde zu cinern Ehrentag fiir das Museum. Es war
aas erste Mal, daß Vertreter aller Parteien des Reichstages, Ver-
trcter des Reiclisrates und der Reichsregierung nach Nürnberg
gekommeri sind, mn das aufs Innigste mit dem Reich verwachsene
Institut aus eigener Anschauung kennen zu lernen.
Jn den kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlungen gelang
es vor allem, die Abteilungen der primitiven und der barocken
Plastik weiter auszubauen. Hierbei wurde der Grundsatz verfolgt,
kein Mittelgut, sondern nur wirkliche Kunstwerke von qualitativ
hochstehender Art, welche die Eigenheiten einer bestimmter Zeit
und Gegend in Auffassung und Darstelhuigsform besonders mar-
kant zur Schau tragen, zu erwerben. Bei den Neucrwerbungen
des Kupferstichkabinetts lag der Hauptnachdruck auf der Ver-
mehrung der Sammlung alter Handzeichnungen und der Ergänzung
der Abteilung der kulturgeschichtlichen Darstellungen. Die Biblio-
thek konnte räumlich dadurch erweitert werden, daß das Kupfer-
stlchkabinett aus dem Hause untere Grasersgasse 18 hinausverlegt
und einstweilen in Sammlungsräumen magaziniert wurde. Außcr-
ordentlich anerkennenswcrt ist die Unterstützuflg, die ihr vor allem
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Toulouse-
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