k o 11 c k li o 11 cinc.s bckaiuit.cn siiddcutschcn Saiunilers, wic
seltene antikc Teppiche, vlämische und Aubusson-Gobclins,
prächtige Möbel des Louis XIV., Louis XV., Louis XVI. Empire
und Biedermeier, darunter Garnituren, Sitzmöbel, Kleinmöbel und
I ruhen (frühvenetianisch), weitcrhin Holzplastik, Bronzen, Gläser.
Porzellane der Manufacturen Ansbach, FürstenberK, Höchst,
Kelsterbach, Meißen, Nymphenburg, Berlin, Fayencen und Alt-
Chinastiicke umfaßt. Bei den Bildern überwiegt die holländische
Scliule des 17. Jahrhunderts. Von Jac. Gerritsz Cuyp ist ein rei-
zendes Mädchenbildnis (60 X 52) von 1636 katalogisiert, von Jan
van Goyen eine bewegte See mit Schiffen aus der besten Zeit
(datiert 1652), von Willem Kalff ein vorzügliches Stilkben (datiert
1643, bekanntlich das frühst bekannte Datum des Meisters) von
Dirk van Valkenburgh ein „toter Hase“ von 1704, schöner als
mancher Weenix, von Egbert van Heemskerk drei bezeichnete
Genreszenen, zwei bezeichnete Stadtansichten von Juan van der
Heyden, eine bezeichnete Mondlandschaft von Aert van der Neer,
ein charakteristisches Stilleben von Pieter Claesz, Landschaften
von Cornelis Decker, Griffier, Momper, Moucheron, Daniel de
Bonde von 1662, eine ganz außergewöhnliche bezeichnete Dünen-
landschaft des seltenen und gesuchten Lodewyk de Vadder, ein
Porträt der Herzogin Elisabeth von Brabant von Franz Pourbus
aus 1603, eine oranische Prinzessin von Jan Meytens, Genrebilder
von Laurence Neter (bezeichnet) Toornvliet, Craesbeek, Horemans.
Neben zwei erwähnenswerten Cranachporträts Luthers und
seiner Frau und einer anmutigen Madonna von Januarius Zick, ent-
hält der Katalog Werke der primitiven bis reifen deutschen,
vlämischen und italienischen Schule. Ein Bettlerpaar, Knabe und
Mädchen, sind dem Murillo nahegebracht.
Kunftausftedangcn.
Beclin.
Die Berlin-er Sezession hat am 24. März ihre
Frühjahrsausstellung eröffnet. Über Wesen und Gehalt
der Ausstellung wird im 1. Aprilheft des Kunstwanderers aus-
führlich zu sprechen sein. Aucli iiber die iibrigen Ausstellungen in
den Kunstsalons wird noch berichtet werden.
*
Im Kunstsalon Carl N i c o 1 a i stellt Albert W ohlenberg
Stimmungsbilder aus der Mark aus. Er ist ein vorziiglicher Tech-
niker der alten Schuie, dem es aber doch nicht bloß um die solide
Durcharbeitung eines Landschaftsbildes zu tun ist, sondern auch
um das kiinstlerische Erfassen der Liclit- und Luftpartien.
Manches von seinen Bildern ist da schon ein Stiick Malerei voll
feiner Empfindung.
*
In der Wilhelmstraße ist eine neue Galerie eröffnet worden.
Sie nennt sich Kleine Galerie und scheint das Ziel zu haben,
der Qualität in der modernen Kunst nachzugehen. Die erste Aus-
stellung bringt Bilder von L e i b 1, S p i t z w e g , T r ü b n e r
u. a. Vortrefflich repräsentiert sind L i e b e r m a n n und U r y ,
aber auch die Kreise der neuesten Richtung werden in achtbaren
Stücken vorgeftihrt. Jedenfalls verdient die erste Ausstellung der
Kleinen Galerie Aufmerksamkeit.
*
Der neue Kunstsalon von Brenner & Lengyel am
Kurfürstendamm fiihrt in seiner ersten Ausstellung die Skulpturen
von Alfred Nossig vor. Neben den biblischen Gestalten, die
Nossig mit Einfühlung in die Materie modelliert hat, sieht man iu
zahlreichen Plaketen schätzenswerte Proben seiner Porträtie-
rungskunst. Mitausgestellt sind dann Teile aus Nossigs privatem
Sammlungsgebiet, das sicli auf antike Architekturstücke und
orientalische Keramik erstreckt. Diese Gruppe diirfte besonders
für die Sammler nicht ohne Interesse sein.
*
Die N e u e Kunsthandlung zeigt vom 1. April ab in
ihren Ausstellungs-Räumen neue Arbeiten von Arno N a d e 1.
2. bis 5. Mai 1923
einer umfänglichen
15.-19. Jahrh.
aus altem Leipziger Prävathesitz
Dabei die Dubletten mehrerer öffentlicher
Sammlungen Reiche Übersicht iiber
die Graphik aller Schulen des 15. bis
19. Jahrhunderts in vorzüglicher Qualität
Katalog mit 16 Lichtdrucktafeln und zahireichen
Textillustrationen: 3000 Mk., 3 sh., 75 cents,
1 Schweizer Francen, 2 hoiländische Gulden,
3 schwed. Kronen, 4 dän. Kronen, 25 tschech. Kr.
LEIPZIG, UllMIMe 26
Montag, den 16. April 1923, vormittags ab 10 Uhr
VERS7EIGERUNG LXXXII
DEUTSCHE LITERATUR
DER
KLASSISCHEN PERIODE
insbesondere Goethe und
Schilier in frühen Ausgaben
Darin:
Faust, Ein Fragment 1790 / Leiden des
jungen Werthers 1774 / Goelz von Ber-
lichingen 1773 / Faust 1808 / Faust
II. Tell 1833 / Schiller Anthologie 1782
Schiller, Rheinische Thalia 1785 u. a. m.
fast durchweg i. d. alt. zeitgenössischen Einbänden
*
Katalog in Vorbereitung
Preis 500 Mark gegen Voreinsendung
KARL ERNST
BERLIN W 35
H E N R I C I
Lützowstraße 821
318
seltene antikc Teppiche, vlämische und Aubusson-Gobclins,
prächtige Möbel des Louis XIV., Louis XV., Louis XVI. Empire
und Biedermeier, darunter Garnituren, Sitzmöbel, Kleinmöbel und
I ruhen (frühvenetianisch), weitcrhin Holzplastik, Bronzen, Gläser.
Porzellane der Manufacturen Ansbach, FürstenberK, Höchst,
Kelsterbach, Meißen, Nymphenburg, Berlin, Fayencen und Alt-
Chinastiicke umfaßt. Bei den Bildern überwiegt die holländische
Scliule des 17. Jahrhunderts. Von Jac. Gerritsz Cuyp ist ein rei-
zendes Mädchenbildnis (60 X 52) von 1636 katalogisiert, von Jan
van Goyen eine bewegte See mit Schiffen aus der besten Zeit
(datiert 1652), von Willem Kalff ein vorzügliches Stilkben (datiert
1643, bekanntlich das frühst bekannte Datum des Meisters) von
Dirk van Valkenburgh ein „toter Hase“ von 1704, schöner als
mancher Weenix, von Egbert van Heemskerk drei bezeichnete
Genreszenen, zwei bezeichnete Stadtansichten von Juan van der
Heyden, eine bezeichnete Mondlandschaft von Aert van der Neer,
ein charakteristisches Stilleben von Pieter Claesz, Landschaften
von Cornelis Decker, Griffier, Momper, Moucheron, Daniel de
Bonde von 1662, eine ganz außergewöhnliche bezeichnete Dünen-
landschaft des seltenen und gesuchten Lodewyk de Vadder, ein
Porträt der Herzogin Elisabeth von Brabant von Franz Pourbus
aus 1603, eine oranische Prinzessin von Jan Meytens, Genrebilder
von Laurence Neter (bezeichnet) Toornvliet, Craesbeek, Horemans.
Neben zwei erwähnenswerten Cranachporträts Luthers und
seiner Frau und einer anmutigen Madonna von Januarius Zick, ent-
hält der Katalog Werke der primitiven bis reifen deutschen,
vlämischen und italienischen Schule. Ein Bettlerpaar, Knabe und
Mädchen, sind dem Murillo nahegebracht.
Kunftausftedangcn.
Beclin.
Die Berlin-er Sezession hat am 24. März ihre
Frühjahrsausstellung eröffnet. Über Wesen und Gehalt
der Ausstellung wird im 1. Aprilheft des Kunstwanderers aus-
führlich zu sprechen sein. Aucli iiber die iibrigen Ausstellungen in
den Kunstsalons wird noch berichtet werden.
*
Im Kunstsalon Carl N i c o 1 a i stellt Albert W ohlenberg
Stimmungsbilder aus der Mark aus. Er ist ein vorziiglicher Tech-
niker der alten Schuie, dem es aber doch nicht bloß um die solide
Durcharbeitung eines Landschaftsbildes zu tun ist, sondern auch
um das kiinstlerische Erfassen der Liclit- und Luftpartien.
Manches von seinen Bildern ist da schon ein Stiick Malerei voll
feiner Empfindung.
*
In der Wilhelmstraße ist eine neue Galerie eröffnet worden.
Sie nennt sich Kleine Galerie und scheint das Ziel zu haben,
der Qualität in der modernen Kunst nachzugehen. Die erste Aus-
stellung bringt Bilder von L e i b 1, S p i t z w e g , T r ü b n e r
u. a. Vortrefflich repräsentiert sind L i e b e r m a n n und U r y ,
aber auch die Kreise der neuesten Richtung werden in achtbaren
Stücken vorgeftihrt. Jedenfalls verdient die erste Ausstellung der
Kleinen Galerie Aufmerksamkeit.
*
Der neue Kunstsalon von Brenner & Lengyel am
Kurfürstendamm fiihrt in seiner ersten Ausstellung die Skulpturen
von Alfred Nossig vor. Neben den biblischen Gestalten, die
Nossig mit Einfühlung in die Materie modelliert hat, sieht man iu
zahlreichen Plaketen schätzenswerte Proben seiner Porträtie-
rungskunst. Mitausgestellt sind dann Teile aus Nossigs privatem
Sammlungsgebiet, das sicli auf antike Architekturstücke und
orientalische Keramik erstreckt. Diese Gruppe diirfte besonders
für die Sammler nicht ohne Interesse sein.
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Die N e u e Kunsthandlung zeigt vom 1. April ab in
ihren Ausstellungs-Räumen neue Arbeiten von Arno N a d e 1.
2. bis 5. Mai 1923
einer umfänglichen
15.-19. Jahrh.
aus altem Leipziger Prävathesitz
Dabei die Dubletten mehrerer öffentlicher
Sammlungen Reiche Übersicht iiber
die Graphik aller Schulen des 15. bis
19. Jahrhunderts in vorzüglicher Qualität
Katalog mit 16 Lichtdrucktafeln und zahireichen
Textillustrationen: 3000 Mk., 3 sh., 75 cents,
1 Schweizer Francen, 2 hoiländische Gulden,
3 schwed. Kronen, 4 dän. Kronen, 25 tschech. Kr.
LEIPZIG, UllMIMe 26
Montag, den 16. April 1923, vormittags ab 10 Uhr
VERS7EIGERUNG LXXXII
DEUTSCHE LITERATUR
DER
KLASSISCHEN PERIODE
insbesondere Goethe und
Schilier in frühen Ausgaben
Darin:
Faust, Ein Fragment 1790 / Leiden des
jungen Werthers 1774 / Goelz von Ber-
lichingen 1773 / Faust 1808 / Faust
II. Tell 1833 / Schiller Anthologie 1782
Schiller, Rheinische Thalia 1785 u. a. m.
fast durchweg i. d. alt. zeitgenössischen Einbänden
*
Katalog in Vorbereitung
Preis 500 Mark gegen Voreinsendung
KARL ERNST
BERLIN W 35
H E N R I C I
Lützowstraße 821
318