DOI Heft:
1. Juniheft
DOI Artikel:Aus der Künstlerwelt / Der Etat des Reichskunstwarts / Kunstausstellungen / Schweizerische Kunstchronik / Prager Kunstbrief / Das Kantgrab / Emil Pottners neueste Keramik / Londoner Bilderpreise / Kunstauktionen
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.20303#0493
!
t>
reicht wie die von Wilhelm Busch und auch seine mit köstlicher
Behaglichkeit gemalten Tierbiider, die in zahlreichen deutschen
Galerien hängen, finden nicht geringe Anerkennung. Oberländer,
der gebürtige Regensburger, war auch Mitglied der Berliner
Sezession.
♦
In Amsterda'm starb der 63 jährige Maler Willenr W i t -
s e n, ein verträumter Lyriker der liolländischen StraiJe, der sich
auch als Radierer einen guten Namen gemacht hat. Witsen lebte
längere Zeit in London.
Dec Sfat des Retcbskun{tu?aüts.
Geheimrat Dr. Wilhelm von Bode sendet dem „Kunstwande-
rer“ zur Ergänzung seines im 2. Märzheft erschienenen Aufsatzes
„Eine neue deutsche Kunst in Siclit?“ nachstehende Zuschrift:
Der Herr Reichskunstwart hatte die Freundliclikeit, mir die
genauen Ziffern seines Etats für das verflossene Jahr 1922/23 und
die wirklichen Ausgaben dafür wie folgt mitzuteilen:
„1. Ftir persönliche Ausgaben (Gehälter ftir
den Reichskunstwart, 2 Referenten, 2 Bürohilfs-:
arbeiterinnen und eine Kanzleihilfsarbeiterin) . M. 165 000.—•
Tatsächlich gezahlt durch Gehaltserhöhungen M. 7 000 000.—
2. Für alle übrigen Ausgaben, das sind:
Bürobedarf, Postgebühren, Dienstreisen, Hand-
bibliothek, Vorbildersammlung, für künstlerische
Entwürfe, Preisausschreiben und Honorare für
einzeln zu vergebende Arbeiten und Gutachten M. 84 800.—
dafür tatsächlich gezalilt.M. 484 800.—“
Danach würden also die persönlichen Ausgaben und die
Nebenausgaben, wie Reisen, Post- und Bürobedarf etc., etwa das
Dreißigfache vcn dem betragen, was die Ausgaben ftir die
eigentlichen Aufgaben des Reichskunstwarts: die künstlerischen
Entwürfe, Preisausschreiben und Honorare für vergebene Arbeiten
und Gutachten, ausmachen.
Ist das wohl das richtige Verhältnis? —
13 o d c.
Kun{]aus{!el(ungcn.
Ber(in.
Im Kunstsalon Carl N i c o 1 a i ist im Juni die zweite Serie
der Gemäldc des Russen Konstantin K o r o v i n zu sehen.
*
Bei Hugo P e r 1 s wird jetzt eine Ausstellung von Gemälden,
Aquarellen und Zeichnungen der Romantiker und Naza-
rener gezeigt: Gemälde von Caspar David Friedrich, Genelli,
Karl Gustav Carus und Ferdinand von Rayski (Dresden), Jacob
Friedrich Dielmann und Carl Theodor Reiffenstein (Frankfurt),
Blechen, Hoguet, Hosemann, Ludwig Wolff (Berlin) u. a. Auch
die dänischen Meister wie Thorwaldsen und Meibye sind vertreten.
*
In der Galerie Flechtheim ist eine Ausstellung des
Nachlasses von Alfred Kirstein (1863—1922) eröffnet worden.
Hierüber wird noch zu sprechen sein.
*
Juni-Ausstellung des Künstlerhauses : Bilder der Mit-
glieder der Allgemeinen Deutschen Kunstge-
nossenschaft.
Cbcmnib.
Bei Gerstenberger wurde eine Ausstellung von A q u a -
rellen der Expressionisten eröffnet. Es sind ver-
treten: Campendonk, Eberz, Feinjhger, Heckendorf, Jaeckel,
Jawlensky, Kokoschka, Nolde, Otto Lange, Pechstein, Rohlfs,
Scharff, Schmidt-Rottluff, Schrimpf, Unoid u. a.
KLBINE GALEBIE&h:
IJEIILIN NW 7, NEUE WILHELMSTll. 9-11
STÄNDIGB AUSSTELLUNG
GEMÄLDE ERSTER MOJOERNER MEISTER
11 ANDZEICHNUNGEN AQUARELLE
Danztg.
Besonders in Danzig maclite sich das Fehlen einer Gemälde-
handlung mit guten Aussteilungsräumen stark bemerkbar. Jetzt
hat das Kunsthaus Paul G e y e r eine „Dahziger Galerie eröffnet,
die vornehmlich der jiingeren Kunst gewidmet sein soll. Die erste
Ausstellung (im Mai) zeigt eine Auswahl des Danziger Hochschul-
lehrers Fritz A. P f u h 1 e. Vornehmlich Bildnisse der letzten Zeit,
aber auch einige konzentriert erfaßte Landschaften. Man hat die
Vorstellung einer äußerst soliden Basis, kann sich aber des Ge-
fühls eines, wenn auch selir ernsthaften Eklektizismus nicht er-
wehren. Die Qualität ist unbestreitbar, das künstlerische Moment
erschöpft sich in einer unkonventionellen Kultiviertheit. Als
nächste Veranstaltung ist eine Ausstellung der Künstler aus dem
Flechtheim-Kreise geplant: u. a. Rudolf Levy, Carl Hofer, Vlamink
und Kramstyk.
88 1 —88
Kunstsaien
HansFrandsen
(Gegriindet 1852)
HörregadG2, Kopentiagen
sucht Kupfcrstiche:
Dänische Porträts
von J. F. Clemens u. a.
Dänische Kgl. Porträts.
Ansichten von Kopenhagen
von Lahde, Scliule, S. H.
Petersen, A. Flint u. a.
Brand- und Bombarde-
mentsbilder von 1801
und 1807,Christiansborg,
Schloßbrand, Haelwegli,
Christian IV. u. a. Portr.
Norwegische Landschaften
von Haas, Lorentzen,
Dalil u. a.
Große dekorative Land-
schaften ä la Lorrain.
Woollett und dergl.
Dänische Topographie
und Geschichte, Wat-
son, Caroline Mathilde,
nach Coates (beide
Formate), E. Fischer,
Christian VII., n. Dance.
Englische Schabkunst
in Porträts und Genres.
Offerten dM AnsiclitssendDngen
nach Verabredung erbeten.
88 ■—88
'chohT
SLFRED FOPFER
f
BERL1N-CHARL0TTENBÜR5
KURFÜRSTEI1STR. 103
nächst dem Edenholel
Fernsprecher Steinplatz 13374
I_I
Jp/SETHfr
^'FilinleDequn O n b/1-
VV 9 POTIDNnEBITß. 136-/37
417
t>
reicht wie die von Wilhelm Busch und auch seine mit köstlicher
Behaglichkeit gemalten Tierbiider, die in zahlreichen deutschen
Galerien hängen, finden nicht geringe Anerkennung. Oberländer,
der gebürtige Regensburger, war auch Mitglied der Berliner
Sezession.
♦
In Amsterda'm starb der 63 jährige Maler Willenr W i t -
s e n, ein verträumter Lyriker der liolländischen StraiJe, der sich
auch als Radierer einen guten Namen gemacht hat. Witsen lebte
längere Zeit in London.
Dec Sfat des Retcbskun{tu?aüts.
Geheimrat Dr. Wilhelm von Bode sendet dem „Kunstwande-
rer“ zur Ergänzung seines im 2. Märzheft erschienenen Aufsatzes
„Eine neue deutsche Kunst in Siclit?“ nachstehende Zuschrift:
Der Herr Reichskunstwart hatte die Freundliclikeit, mir die
genauen Ziffern seines Etats für das verflossene Jahr 1922/23 und
die wirklichen Ausgaben dafür wie folgt mitzuteilen:
„1. Ftir persönliche Ausgaben (Gehälter ftir
den Reichskunstwart, 2 Referenten, 2 Bürohilfs-:
arbeiterinnen und eine Kanzleihilfsarbeiterin) . M. 165 000.—•
Tatsächlich gezahlt durch Gehaltserhöhungen M. 7 000 000.—
2. Für alle übrigen Ausgaben, das sind:
Bürobedarf, Postgebühren, Dienstreisen, Hand-
bibliothek, Vorbildersammlung, für künstlerische
Entwürfe, Preisausschreiben und Honorare für
einzeln zu vergebende Arbeiten und Gutachten M. 84 800.—
dafür tatsächlich gezalilt.M. 484 800.—“
Danach würden also die persönlichen Ausgaben und die
Nebenausgaben, wie Reisen, Post- und Bürobedarf etc., etwa das
Dreißigfache vcn dem betragen, was die Ausgaben ftir die
eigentlichen Aufgaben des Reichskunstwarts: die künstlerischen
Entwürfe, Preisausschreiben und Honorare für vergebene Arbeiten
und Gutachten, ausmachen.
Ist das wohl das richtige Verhältnis? —
13 o d c.
Kun{]aus{!el(ungcn.
Ber(in.
Im Kunstsalon Carl N i c o 1 a i ist im Juni die zweite Serie
der Gemäldc des Russen Konstantin K o r o v i n zu sehen.
*
Bei Hugo P e r 1 s wird jetzt eine Ausstellung von Gemälden,
Aquarellen und Zeichnungen der Romantiker und Naza-
rener gezeigt: Gemälde von Caspar David Friedrich, Genelli,
Karl Gustav Carus und Ferdinand von Rayski (Dresden), Jacob
Friedrich Dielmann und Carl Theodor Reiffenstein (Frankfurt),
Blechen, Hoguet, Hosemann, Ludwig Wolff (Berlin) u. a. Auch
die dänischen Meister wie Thorwaldsen und Meibye sind vertreten.
*
In der Galerie Flechtheim ist eine Ausstellung des
Nachlasses von Alfred Kirstein (1863—1922) eröffnet worden.
Hierüber wird noch zu sprechen sein.
*
Juni-Ausstellung des Künstlerhauses : Bilder der Mit-
glieder der Allgemeinen Deutschen Kunstge-
nossenschaft.
Cbcmnib.
Bei Gerstenberger wurde eine Ausstellung von A q u a -
rellen der Expressionisten eröffnet. Es sind ver-
treten: Campendonk, Eberz, Feinjhger, Heckendorf, Jaeckel,
Jawlensky, Kokoschka, Nolde, Otto Lange, Pechstein, Rohlfs,
Scharff, Schmidt-Rottluff, Schrimpf, Unoid u. a.
KLBINE GALEBIE&h:
IJEIILIN NW 7, NEUE WILHELMSTll. 9-11
STÄNDIGB AUSSTELLUNG
GEMÄLDE ERSTER MOJOERNER MEISTER
11 ANDZEICHNUNGEN AQUARELLE
Danztg.
Besonders in Danzig maclite sich das Fehlen einer Gemälde-
handlung mit guten Aussteilungsräumen stark bemerkbar. Jetzt
hat das Kunsthaus Paul G e y e r eine „Dahziger Galerie eröffnet,
die vornehmlich der jiingeren Kunst gewidmet sein soll. Die erste
Ausstellung (im Mai) zeigt eine Auswahl des Danziger Hochschul-
lehrers Fritz A. P f u h 1 e. Vornehmlich Bildnisse der letzten Zeit,
aber auch einige konzentriert erfaßte Landschaften. Man hat die
Vorstellung einer äußerst soliden Basis, kann sich aber des Ge-
fühls eines, wenn auch selir ernsthaften Eklektizismus nicht er-
wehren. Die Qualität ist unbestreitbar, das künstlerische Moment
erschöpft sich in einer unkonventionellen Kultiviertheit. Als
nächste Veranstaltung ist eine Ausstellung der Künstler aus dem
Flechtheim-Kreise geplant: u. a. Rudolf Levy, Carl Hofer, Vlamink
und Kramstyk.
88 1 —88
Kunstsaien
HansFrandsen
(Gegriindet 1852)
HörregadG2, Kopentiagen
sucht Kupfcrstiche:
Dänische Porträts
von J. F. Clemens u. a.
Dänische Kgl. Porträts.
Ansichten von Kopenhagen
von Lahde, Scliule, S. H.
Petersen, A. Flint u. a.
Brand- und Bombarde-
mentsbilder von 1801
und 1807,Christiansborg,
Schloßbrand, Haelwegli,
Christian IV. u. a. Portr.
Norwegische Landschaften
von Haas, Lorentzen,
Dalil u. a.
Große dekorative Land-
schaften ä la Lorrain.
Woollett und dergl.
Dänische Topographie
und Geschichte, Wat-
son, Caroline Mathilde,
nach Coates (beide
Formate), E. Fischer,
Christian VII., n. Dance.
Englische Schabkunst
in Porträts und Genres.
Offerten dM AnsiclitssendDngen
nach Verabredung erbeten.
88 ■—88
'chohT
SLFRED FOPFER
f
BERL1N-CHARL0TTENBÜR5
KURFÜRSTEI1STR. 103
nächst dem Edenholel
Fernsprecher Steinplatz 13374
I_I
Jp/SETHfr
^'FilinleDequn O n b/1-
VV 9 POTIDNnEBITß. 136-/37
417