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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 4./​5.1922/​23

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2. Juniheft
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https://doi.org/10.11588/diglit.20303#0526

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JHeues oom Antiquat?iat.

Karl W. H i e r s e m a n n in Leipzig veröffentlicht unter
dem Titel Osteuropa seinen Katalog 522. Unter den Kost-
barkeiten der hier angezeigten 850 Nummern umfassenden Samm-
lung, die seltene Handschriften und Bücher aus Rußland, Polen,
Böhmen und vom Balkan enthält, finden wir die Knoch’sche „Re-
lation von dem gegenwärtigen Zustande des Königreichs S c h w e -
d e n “ (Handschrift von 1688), ferner eine Serie von Briefen des
russischen Reichskanzlers Romanzoff (1754—1826), dann ein
Prager Stammbuch (1837—50), das unter seinen Aquarellen
und eZichnungen auch eine Federzeichnung des Dalibor-Turmes
auf dem Hradschin zeigt, einen tschechischen Adelsbrief für Wolf-
linger von Wolffsbach (1626) mit handgemalten Wappen, schließ-
lich die Biblia windica (1584), die erste vollständige Bibel-
übersetzung ins Slovenische.



Emil Strassberg, Berlin-Wilmersdorf, versendet seinen
Katalog IV. Die erste Abteilung des Katalogs umfaßt: Biblio-
graphie, Buchwesen, Kunst, die zweite: Illustrierte
Werke, die dritte: Deutsche Literatur und Übersetzungen, die
vierte: Französische Literatur und Ubersetzungen, die fünfte:
Sittengeschichte, Erotica und Curiosa. Jede einzelne von diesen
Abteilungen enthält wertvolle Raritäten des Büchermarkts. In
der gleichzeitig erschienen Liste 5 des Straßberg’schen Antiquariats
werden Kupferstiche und moderne Graphik ange-
zeigt, in der modernen Serie unter anderm Blätter von Stauffer-
Bern, Liebermann, Corinth, Ury, Pechstein, Lehmbruck, Stein-
hardt u. a, Auch die Japanausgabe der „sieben Todsünden“ von
W. Masjutin findet sich hier.

*

Joseph B a e r & C o. in Frankfurt a. M. veröffentlichen ihren
Lagerkatalog 695: Incunabula Typographica. Es ist
ein illustrativ hervorragend ausgestattetes Verzeichnis großer
früher Seltenheiten, unter denen sich so wertvolle Inkunabeln der
Buchdruckerkunst wie der „Mammotractus super Bibliam“ des
Peter Schoeffer von Gernsheim (1467) oder sein lustinian von 1475
befinden oder die Griseldis (Heinrich Knoblochtzer von Ettenheim
1476) oder der berühmte „goldene Esel“ von 1477 oder die älteste
ungarische Chronik des Johannes de Thurocz von 1488. Auch
Schweizerische und holländische Inkunabeln sind in diesem Katalog
aufgeführt. Der Baer’sche Antiquariatskatalog 689 vermerkt:
Americana.

*

Von den Bibliophilen Mitteilungen des Antiqua-
riats Oskar R a u t h e in Berlin-Friedenau ist soeben Nr. 9 er-
schienen. Über 1000 Nummern orientieren über gesuchte Schriften
aus dem Gebiete der Literatur, Kunst, Kulturgeschichte etc.



F. W. H a s c h k e in Leipzig macht in seinem Katalog Nr. 17
auf Raritäten der Deutschen und fremden Literatur aufmerksam,
auf Luxusausgaben usw. Der Katalog enthält über 700 Nummern.

*

v. Zahn & Jaensch in Dresden-A. veröffentlichen ihren
Dresdner Bücherfreund Nr. 4. Der Katalog führt interessante
Bibliothekswerke auf.

*

Katalog Nr. 8 von Dr. Ignaz Schwarz in Wien vermerkt
über 600 Werke aus verschiedenen Wissenschaften.
Es handelt sich nicht nur um seltene Schriften, die aus Deutschland
und Österreich stammen, sondern auch um solche aus England,
Dänemark, der Schweiz, der Tschechoslowakei, aus Italien,
Ungarn usw.

Das „Berliner Tageblatt“ vom 16. September 1922 nennt
den „Kunstwanderer“ die „auch im weiten Aus-
land anerkannte Sammler - Zeitschrift.“

Dotn Kunßbücbccmat’kt.

Im Verlag des Kunsthauses Karl Heumann in Hamburg
ist eine mit guten Abbildungen geschmückte Schrift über den
hamburgischen Tiermaler Hans W ü r f f e 1 erschienen. Der Ver-
fasser der Schrift ist Carl Müller-Rastatt. In warm-
herziger Art tritt er für seinen Künstler ein, der „nicht emotionell
und sensationell wirken“, sondern „die natürliche Aufgabe der
Malerei lösen will: was fürs Auge sichtbar ist, dem Auge dar-
zustellen“. Diese gediegene Monographie Müller-Rastatts wird
hoffentlich viele Freunde finden.



Iin Euphorion-Verlag erscheint jetzt das von Paul
Westheim herausgegebene Mappenwerk „Die Schaffen-
den“ im 4. Jahrgang. Es handelt sich um die einzige periodische
Publikation in Mappenform. Sie sucht die Verbindung aufrecht zu
erhalten zwischen den Sammlern und den graphischen Künstlern.
Jährlich kommen vier Mappen mit je 10 Blatt Radierungen, Stein-
zeichnungen oder Holzschnitten heraus. Die erste Mappe 1923
wird Graphik von Czobel, Feininger, Hofer, Kubin, Pechstein und
Gustav Wolff enthalten.

In seinem Juli-Doppelheft wird „Der Kunstwanderer“

Besprechungen hervorragender Kunstautoritäten über
Neuerscheinungen des Kunstbüchermarktes veröffentlichen.

6e(fo btcno ßUdcc.

Am 19. Mai wurde aus der Großen Berliner Kunst-
ausstellung das von dem Genremaler Kurt A g t h e gemalte
ölbild „Mein Liebling“ gestohlen. Das Bild stellt eine graue Kröte
dar. Diese ist nach der Natur auf ein 17 X 28 cm großes Mahagoni-
brett# gemalt. Es ist eine graue Erdkröte mit goldgelben Augen.
Das Bild ist mit „Kurt Agthe“ auf der Bild- und Rückseite der
Mahagoniplatte signiert.

Am 4. Juni wurde in der Mittagszeit aus der G r o ß e n
Berliner Kunstausstellung ein zweites Bild des Genre-
malers Kurt A g t h e gestohlen. Das Bild ist betitelt „Im Park“,
auf Pappe im Jahre 1884 gemalt und eine Skizze, die zwei Männer
im Rokoko zeigt, die auf einer grünen Rasenfläche stehend sich
im Pistolenschießen üben.

Auf die Herbeischaffung der Bilder ist eine hohe Belohnung
ausgesetzt. Bearbeitende Dienststelle ist B. I. 3, Kriminal-
kommissar Trettin, Zimmer 103, Hausanruf 436 und 416.

Der Bund in Bern (Schweiz) schrelbt unterm 11. Februar 1923: „Der Kunstwanderer“ entwickelt
sich immer mehr zu einem unentfoehrUchen Ratgeber für alle Kunstfreunde und Sammler.

Gebiete, die sonst ziemlich abseits liegen, werden mit wahrer Entdeckerfreude durchwandert und der
Leser erfährt dabei von Schätzen und Kunstwerken, von denen er früher keine Ahnung hatte.

GVSTAT ROCHIITZ, Berlin SW, Anhaltstp. 14

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