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Meynier, Johann Heinrich; Jan-Penningh, Heinrich [Ill.]
Theoretisch-practische Anleitung zum Zeichnen und Tuschen der Landschaften: Mit 6. Kupfertafeln und einem ausgetuschten Blatte — Hof, 1796

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https://doi.org/10.11588/diglit.18680#0023

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Bemerkungen für Anfänger. ^ ir

dieses, weil man einfache Linien sicherer und richtiger
zeichnet als doppelte»

Ist eine Treppe zu machen, so fangt man an der
Seite mit dem Zickzack an, welches die Grundlage der
Staffeln macht.

Die Wolken werden nicht umrissen, sondern mit dem
Pinsel im Ganzen angelegt.

V.

Noch einige Bemerkungen für Anfänger.

Wem die Natur ein gutes Augenmaß versagt hat,
der wird es im Zeichnen nie weit bringen; denn die Er-
fahrung lehrt, daß ein richtiger Blick durch Uebung zwar
sehr geschärft, aber nie vollkommen erlangt werden kann,
wenn er nicht von Natur schon da ist. Man hat Beyspies
le, daß die besten Köpfe mit alle» Anstrengung es nicht
dahin bringen konnten, ein nur halb erträgliches Gesicht
zu entwerfen; andere hingegen, welchen es an Talent zu
allem andern fehlte, in kurzer Zeit ganz fertige Zeichner
wurden. Die Mahlex müssen, wie die Dichter, gebohrm
werden. Eifer ohne Talente vermag wenig *).

Merkt man daher, daß man von der Natur nicht zum
Bildner bestimmt wurde, so gebe man sich nicht lang vers

") Wattlets Kunst zu mahlen S. s.
 
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