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Meynier, Johann Heinrich; Jan-Penningh, Heinrich [Ill.]
Theoretisch-practische Anleitung zum Zeichnen und Tuschen der Landschaften: Mit 6. Kupfertafeln und einem ausgetuschten Blatte — Hof, 1796

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https://doi.org/10.11588/diglit.18680#0226

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214 Allgemeine practt'sche Bemerkungen u. Regeln

Mahler großen Nutzen ziehen. Wenn er z. V. auf
einen kleinen Raum einen großen Pallast, einen Tem-
pel zc. abbilden sollte, und er besorgte, daß man sich
in dieser Verkleinerung keinen richtigen Begriff von
dessen Größe machen möchte, so darf er nur in die
Nahe ein gewöhnliches Haus stellen. Durch den nahm-
lichen Kunstqriss wird er einen hohen Berg leicht von
einem Hügel unterscheiden, welches ohne dieß in der
Abbildung, bloß durch die Perspectiv so leicht nicht ge-
schehen konnte.

Xl V.

Man setze lieber große Gegenstände in
einen kleine nNaum, als kleine in
einen großen.

Das Auge liebt große Massen, weil es dieselben
leichter übersieht als kleine, und nicht so leicht zer-
streut wird. Man mache daher, wo möglich, den
Hauptgegenstand der Landschaft groß, und rücke ihn
dem Vorgrund nahe. Wollte man zum Beyspiel ein
Gebirge abbilden, welches durch seine Parthien und
seine Lage merkwürdig ist, so muß man es nicht in
die Ferne setzen, und den Mittelgrund mit andern
Dingen füllen, sondern es dem Auge so nahe stellen,
daß es den größten Theil des Blattes einnimmt. Die
 
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