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Meynier, Johann Heinrich; Jan-Penningh, Heinrich [Ill.]
Theoretisch-practische Anleitung zum Zeichnen und Tuschen der Landschaften: Mit 6. Kupfertafeln und einem ausgetuschten Blatte — Hof, 1796

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https://doi.org/10.11588/diglit.18680#0228

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216 Allgemeine practische Bemerkungen u. Regeln

XV.

Man setze nicht Erhabenheiten senkrecht
über einander.

Wenn man eine Ebene von einem Berg herab
übersieht, so wird sich's oft treffen, daß Anhöhe über
Anhöhe, Baum über Baum, Haus über Haus zu
stehen kommt. Diese Stellung der Objecte thut aber
in der Mahlcrey einen sehr Übeln Effect. Hat man
eine solche Gegend nach der Natur zu zeichnen, so
suche man einen günstigen Stackdpunct, wo alles deut-
lich auseinander geht, und ein solcher ist beynahe alles
mahl zu finden. Laßt man diese Vorsicht ausser Acht,
so wird oft eine Verwirrung entstehen, aus der man
sich nicht finden kann. Wird aber auch das Untereins
ander durch geschickte Behandlung der Schatten einiger?
Massen vermieden, so bleiben diese auf einander ges
thürmte Erhabenheiten doch immer unangenehm, wenn
die Zusammentreffung der Umrisse nicht vermieden wird.

Durch die Schwächung der Schatten lassen sich
zwar die Gründe von einander unterscheiden, durch
die Umrisse werden sie aber wieder gewisser Massen ver-
einiget. Wider diese Bemerkung werden oft von den
geschicktesten Meistern Fehler begangen. Zu dem Ber-
liner Kalender von 1787, hat Herr Chodowiecki 12.
Scenen aus Jfflands Jagern gezeichnet. Gleich auf
dem zwcytcn Blatt sieht man den Oberförster, der ein
 
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