Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Meynier, Johann Heinrich; Jan-Penningh, Heinrich [Ill.]
Theoretisch-practische Anleitung zum Zeichnen und Tuschen der Landschaften: Mit 6. Kupfertafeln und einem ausgetuschten Blatte — Hof, 1796

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.18680#0202

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
,yO Allgemeine practische Bemerkungen u. Regeln

in Gedanken wieder vor/ oder noch bcsser, man vers
suche es aufzuzeichnen. Auf diese Art kann man eine
Zeichnung oder einen Kupferstich gleichsam auswendig
lernen» Den Nutzen dieses Studiums wird man aber
bey eigenen Arbeiten wohl empfinden.

V.

Eintheilung der Landschaften.

Man theilt die Landschaften in heroische und lands
maßige. In den heroischen werden nur die größten,
majestatischten, seltensten und auffallendsten Gegenstande
aufgenommen. Die Lagen sind neu und ungewohnt,
die Gebäude groß und prachtig; man sieht Tempel,
Pyramiden, Obelisken:c. Die landmäßigen Landschaft
ten hingegen stellen die reine sich selbst überlassene, abev
von der Kunst im Gemahlde verschönerte Natur vor
Man sieht da Hirten, Heerden, Felsen, Wälder, Bäu«
me. Es gibt aber auch viele Landschaften, wo das

Die reine, aber durch Kunst verschönerte Natur scheint
etwas widersprechende« zu seyn. Man versteht hier unter der
reinen Natur die unabgebildete Natur, so wie sie von selbst
ist, ohne daß man z. B. an ihren Felsen geineiselt oder an ihren
Bäumen geschnitten hätte; die Verschönerungen sind von der
Mahlerey zu verstehe», welche statt gemeinen Felsen und Bäu-
men schsnzcfermte Felsenmassen und Vaumgruppen sehen läßt.
 
Annotationen