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Meynier, Johann Heinrich; Jan-Penningh, Heinrich [Ill.]
Theoretisch-practische Anleitung zum Zeichnen und Tuschen der Landschaften: Mit 6. Kupfertafeln und einem ausgetuschten Blatte — Hof, 1796

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https://doi.org/10.11588/diglit.18680#0028

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i6 Umriß mit dem Pinsel.

Beym Umreißen muß man den Pinsel etwas naß
halten» Die Tusche muß so rem heraus fliessen, als die
Tinte aus einer Feder. Dabey aber hat man sich wohl in
Acht zu nehmen, daß keine Sudeley entstehe, welches
bey einem vollen Pinsel einem Ungeübten leicht wiedersah?
ren kann. Merkt man, daß er zu sehr mit Tusche ges
trankt ist, so streift man ihn am Rande der Muschel ein
wenig ab.

Ein allzu trockener Umriß ist so fehlerhaft, als ein
fleckigter. Man wird trocken, wenn man dem Pinsel
nicht genug Nahrung gibt, wenn man nicht mit der
Spitze arbeitet, wenn man nicht macht, daß die Tu-
sche leicht fließt, oder wenn man ängstlich herum tip5
pelt, statt sichere Züge zu führen.

Reinheit und Zartheit ist hier nicht genug zu ems
pfehlen. Ein dicker und undeutlicher Umriß verdirbt
die ganze Arbeit, und verrath einen ungeübten, einen
allzunachlässigen oder einen geschmacklosen Zeichner.

VII.

Von der Tusche und den Pinseln.

Die gute Tusche muß sich leicht im Wasser auf-
lösen, und wenn etwas Speichel dazu kommt, nicht
rinnen, beym Einrühren nicht molkigt werden, schön
schwarz oder braun seyn, leicht decken, wenn sie dick

auft
 
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