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Meynier, Johann Heinrich; Jan-Penningh, Heinrich [Ill.]
Theoretisch-practische Anleitung zum Zeichnen und Tuschen der Landschaften: Mit 6. Kupfertafeln und einem ausgetuschten Blatte — Hof, 1796

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https://doi.org/10.11588/diglit.18680#0029

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Von der Tusche und den Pinseln. 17

aufgetragen wird, nicht grob aussehen und nicht zu sehr
glänzen.

Die Müncher Pinsel sind die besten, und an dem
Bund leicht von andern Sorten zu unterscheiden. Will
man sich versichern, daß sie ächt sind, so darf man sie
nur unten an dem Bm.d befühlen. Hat sich der Kiek so
fest herum gelegt, daß cm Wulst an dieser Stelle zu spü-
ren ist, so kann man überzeugt seyu, daß mau achte
Müncher Pinsel vor sich hat, denn man kann diesen
Bund sonst nirgends nachmachen.

Die Augspurger Pinsel sind wohl auch zu brau-
chen; es gehen aber leicht die Haare ans, und wenn
sich der Kiel spaltet, so schiebt sich der ganze Bund
zurück.

Bey dem Einkauf beyder Sorten hat man sich in
Acht zu nehmen, daß man nicht Fischpinsel, statt Haar-
pinsel bekomme, denn jene sind zum Tuschen, und zur
Wasser - Mahlerey überhaupt nicht zu gebrauchen. Die
Haarpinsel unterscheiden sich von den Fischpinseln da-
durch, daß man den erstem eine Spitze zwischen den

-) Die Tusche mag seyn von welcher Beschaffenheit sie will, so muß man
nicht zu viel auf ein Mahl einrühren, denn wenn sie lang in der
Schale ist, so schieffert sie sich gerne; auch fallt leicht allerlei) Staub
und Unrath, ^aarpuder und dergl. hinein, was man durch Bla-
sen nicht immer heraus lringen kann. Die feinste und beste Tu-
schs schieffert sich am liebsten. Man bringt alsdann mit den Pin-
sel keine Körnchen auf das Papier, welche schwarze Zlccken oder
doch Ungleichheiten verursachen.

B
 
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