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Meynier, Johann Heinrich; Jan-Penningh, Heinrich [Ill.]
Theoretisch-practische Anleitung zum Zeichnen und Tuschen der Landschaften: Mit 6. Kupfertafeln und einem ausgetuschten Blatte — Hof, 1796

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https://doi.org/10.11588/diglit.18680#0079

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Von der Perspectiv.

6?

III.

Von der Perspectiv.

Das Urtheil, welches wir instinctmaßig über die
Größe und den Umfang der Körper fallen, richtet sich
nach ihrer scheinbaren Entfernung und ihren verschiede-
nen Graden von Hellung und Deutlichkeit. Ein Gegen?
stand, der weit von dem Auge das ihn betrachtet ent-
fernt ist, erscheint kleiner; aber der jedem Menschen
eigene Instinet, welcher gleich die Entfernung in An-
schlag bringt, ergänzt diese Minderung und gibt dem
Gegenstand seine wahre Größe wieder.

Um also das unwillkührliche Urtheil eines Zu-
schauers zu tauschen, ist es in einem Gemählde genug
die wahren Distanzen dem Schein nach abzubilden.
Dieser Anschein aber dependirt bloß von der Verkleine-
rung der Umrisse, und der Schwächung der Deutlichkeit.
Der Hintere Theil einer Landschaft in welchem alle Züge
verkleinert und unbestimmt, wo alle Farben matter und
die Lichter schwacher sind, kann an keine andere als

E 2

hat man: Segners Gründe der Perspectiv. Berlin

1779. Vvchs Abhandlung von der Perspectivkunst

1780. worin man auch vieles von Dcckengemählden und ihren
Verkürzungen findet. Mönnichs Versuch, die m a t h e m a-
rischen Regeln der Perspectiv für den Künstler
ohne Theorie anwendbar z« machen. Berlin 1794.
 
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