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Meynier, Johann Heinrich; Jan-Penningh, Heinrich [Ill.]
Theoretisch-practische Anleitung zum Zeichnen und Tuschen der Landschaften: Mit 6. Kupfertafeln und einem ausgetuschten Blatte — Hof, 1796

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https://doi.org/10.11588/diglit.18680#0032

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20 Von der ersten Anlage.

grossen Pinsel auf, und wenn man sich nicht ge-
traut, diesen Pinsel geschwind genug wieder auszuwa-
schen und abzutrocknen, so halte man einen andern
reinen und angefeuchteten Pinsel bereit, mit welchem
man der Wolke ihre Form gibt, und sie unmerklich
in den Grund verliehet.

Eine andere Methode ist noch leichter. Man
feuchte sein Papier, so weit die Luft reicht, mit reis
nem, oder kaum gefärbtem Wasser an, und lasse es
gut anziehen, nehme sich aber in Acht, daß kein»
Flacke stehen bleibe. Man tunke hierauf den Pinsel
in etwas stärkere Tusche, und mache seine Wolken,
welche sich dann von selbst in das nasse Papier ver-
liehren werden.

Zu bemerken ist, daß wenn das Papier zu naß
ist, sich die Wolken zu weit verlaufen und keine des
stimmte Form annehmen; ist aber der Grund zu tros
ckcn, so entstehen Härten, wenn man nicht geschwind
nachhilft.

Bey Hellem Wetter hat das Gewölk gemeiniglich
einen weissen Saum und andere lichte Theile, an sol-
chen Orten, wo die Sonne sie bescheinen kann. Um
diese heraus zu bringen, lege man erst die Wolke selbst
mit ihren Rundungen an, und dann erst den reinen
Himmel als Grund, mit welchem man sich aber nicht
ganz der Wolke nähert, sondern den Saum um diesel-
be ausspart»
 
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