88 5. Fallstudie I: Heinrich (VII.)
vermeintlichen Knochen und deren Untersuchung im Jahr 1998 wurde eine
weitere potentielle Quellengattung erschlossen, allerdings muss diese, wie die
bereits bekannten Quellen auch, zunächst kritisch hinterfragt werden. Wie bei
den Briefen, Urkunden und Chroniken müssen auch bei den Knochen Zuord-
nung, Entstehungs- und Uberlieferungsumstände so gut es geht geklärt und
beachtet werden, um nicht Verwechslungen oder Vorwürfen auf lange Sicht
große Wirkmacht zu verleihen. Die Todesumstände des Staufers lassen sich auf
dieser Grundlage nicht herausarbeiten, vielmehr zeigt sich die Gebundenheit der
Quellen und die Grenzen ihrer Aussagekraft. Was jedoch deutlich hervortritt
sind der Stellenwert eines königlichen Todes als Vorwurf und die Verschiebung
des moralischen Fokus' auf den Beschuldigten in diesen Fällen.
vermeintlichen Knochen und deren Untersuchung im Jahr 1998 wurde eine
weitere potentielle Quellengattung erschlossen, allerdings muss diese, wie die
bereits bekannten Quellen auch, zunächst kritisch hinterfragt werden. Wie bei
den Briefen, Urkunden und Chroniken müssen auch bei den Knochen Zuord-
nung, Entstehungs- und Uberlieferungsumstände so gut es geht geklärt und
beachtet werden, um nicht Verwechslungen oder Vorwürfen auf lange Sicht
große Wirkmacht zu verleihen. Die Todesumstände des Staufers lassen sich auf
dieser Grundlage nicht herausarbeiten, vielmehr zeigt sich die Gebundenheit der
Quellen und die Grenzen ihrer Aussagekraft. Was jedoch deutlich hervortritt
sind der Stellenwert eines königlichen Todes als Vorwurf und die Verschiebung
des moralischen Fokus' auf den Beschuldigten in diesen Fällen.