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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 8.1904

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Heft 8
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Schäfer, Wilhelm: Die Malerei der Gegenwart, [1]: auf der Internationalen Ausstellung Düsseldorf, 1904
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https://doi.org/10.11588/diglit.19988#0074

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OIL IVl^QLirLI OLir QLQLbsW^l.iri'.

beuZter IVlut clsxu, in äen 2eitsn äekorstiveit
ttncl irripressionistiscberl Lckwinclels sller ^rt
(icb sprecke bier nicbt von clen IVleistern, sonclerrl
<Ien 6xlerti§erl blocbLkrrlerrl, äen ^VIcsclernilcern
cler rnoäernen IVlnlerei, äie )etxt rnit cler IVloäe
cliclr uncl bell rnnlen, wie sie Irnker äunbel uncl
clünn rnnlten) so treu bei cler ei^enen bescbeiäenen
unLuIIsIIiAen ^Vrt xu bleiben. Ls ist I6ese§LNA
nickt leicbt xernncbt worclen. Lin pnnrrnnl
sckien es, nls wsnn er verxs^te; nun ist rnnn
cler viel präcbtiAeren Liläer seiner Qenossen
überclrüssiA ^eworclen unc! unsere stnunenclen
^VuZen erlrennsn ssine scklicbte InniZbeit.

QeZen ikn steben Lnrnps uncl Herrnnnns
eliesrnnl sebr xurücb. Qewib sincl clis beiüen
ünnclriscben I^nnclsckLften von Lu§en XLinpf
nicbt §erin§er sls sonst. blur spürt rnnn clie
Leciueinlickbeit eines IVIolers, üer seiner IVIittel
xu sicber ist; rnnn siebt ikn orclentlicb Zenüx-
SLin sckrnnucbencl vor seiner Ltnkfelei sitxen.
Herinnnns clL§e§en, cler rnit seinen Lircben-
Interieurs §ewi6 vor einer öknlicken Qefobr
stekt, beZ;ibt sicb rnstlos nuf neue Qebiste.
Qiesinnl versucbt er, wns ikrn in ^qunrellen
sckon verblükkencl §e1un§en wnr, clns Oeben
bollönüiscber Oker in Zrobsn Ölbilüern xu §eben —
leicler init bsinern §uten LrkolZ; in clern „küscb-
rnLrbt" nocb srn rneisten, leicler nber bnt er
sick clen üurcb xu steiks I^iZuren verüorben.

Lrkreulicb ist, äaü ^.clcerrnsnn sicb in ssiner
„blnckrnittLASsonne" von seinern Oebrer Lu^en
Lsrnpk krsi Zernnckt bnt. Oss 8ilcl siebt reckt
krisck 3us.

Hrotxclern bei LuZen Oücber IVleeresuker
init Lteinen clurcbLus nicbts bleues sincl, bnt er
cliesinsl seinen Zroben „8tein bei Rü§en" rnit
einer prscbtvollen k'riscke Aernalt. Icb Zlnube
wokl, Lu§en XLrnpk Icönnte clnrnn lernen, wie-
viel Lräfte uucb bei clsrn völliA Qekonnten ein-
^esetxt weräen rnüssen, clnrnit ein neues 8ilcl
§elin§t. Oieser Oüclcer ist wirlclicb ein neues
8ilcl: innn sollte es rnit üsrn öbnlicben üer
^tscltiscben Qnlerie nustsuscben.

Hninbücben Zibt einsn sekr feinen „I-'iscber-
kafen nrn ^bencl", obwokl ick lieber ^essben
bütte, wenn er rnit üern nnclsrn Qilcl weiter
Aslcornrnen wäre. Ls bötte ibn ori§ine1Isr §s-
xei§t. ^ls ^Vc;u3re11 ist ÜL8 reixenü einAeteilte unü
üislcret xernulte 8i1c! nlIerclinAS sebr xu loben.

LlLrenbnck versucbt init seiner ^Vbencl-
Isnclscknft clie §rnuen Hnrrnonien seines letxten
xrobsn Liläes nocb xu verfeinern; es §elin§t ikrn
nuck, sber rnir scbeint clocb: in seinern bleuü,
ä3 liext cler We§, clen er xeken sollte, nnstntt
sick selbst nls Wenälin§sckü1er xu xöbinen.
Ls ist übernus lustix, wie über clie Wiesen
uncl Oücber clns Zesprenlcelte 8onnen1icbt bin-
kottert. Vor einern ^skr xeiZte er ein Zrünes
Qfer 3N einern stillen Wasser: clns wnr sein
eiZenstes 8i1ü unü xu^Ieicb in clern k'srben-
spiel nller läne uin ein xnrtes Qrün über-
rsscbencl, ein IVlsrcken reiner Qnnclscknft.

^.us ^sutx scbeint sicb eine ?oetennntur
Zlsicb üern nlten 8cbüx xu sntwiclceln. ^Is

^bsickt ist sein 8ilü sebr snxuerlcennen uncl es
ist rnskr sls eine verbor^ene 8cbönkeit clnrin;
vor nllern eine ei§ens üiebe.

'VVestenclorp knt sicb rnit seiner 8tnkf3Z;e
beinnbe eine xutZernLlte QsnclscbLft verüorben,
in cler viel IcröftiAe Kbeinluft ist, §e§enüber
seinen krüberen okt verblnsenen llollLnclbilclern.

Lbenso kst k'ollcenberA in üer lleirnot
bleiben wollsn, nber init seinern „Oüsseltbsl"
lceinen xuten Qrilk ^etsn; es ist sckncle uin ikn,
weil er init seinern iLlsnt wieüer einrnnl eine
QeleZenkeit versäurnt bnt.

^cnclrens Oirlcs ist für clen Oüsselclorfer
Xunst^srten cler innner IsbenüiZe 8prinxbrunnen.
Oie k'riscbe uncl kbrbi§e Lrnkt seiner Silcler Zibt
^unZen uncl sucb wobl TVIten clie störlcste -Vn-
re§un§. Ls ist nickt xu viel AesaZt, üu6 clie
^Vnwesenbeit cüeses blorüseeinenscben nus 8^1t
clie inoüerns Oüsselüorker Lunst kriscber §e-
rnscbt bnt. Lr enttöuscbt cüesrnsl etwns; nicbt
nls ob seine Lilcler ir^enclwie nbkelen, seins
„k'iscberboote" bestirnrnen wesentlicb clen Lin-
üruclc cles vorüeren 8n3les, uncl clns Zro6e Ilnfen-
bilc! ist xwnr nicbt so ^lönxencZ wie clLS übnlicb
bleinere Lilcl, clas ikrn nuf cler vori^en ^Vus-
stellunA reküsiert wurcZe, nber cZnfür reicker uncl
üurck§ebilcletsr. Ls bsnZt Lu6erüein suk üer
blsuZesprenIcelten VVLnä sebr unZünstiA. 80
stekt er sls ein tücbtixer IVlsIer unter sncZern;
seine übsrrs^encZe 8teIIun§ wircl nickt Iclsr uncl
xu^Ieick verliert clie OüsselcZorker ^usstellunZ
eine I'riscke, clie ibr wobl^etsn bötte.

OesZIsicken küllt suck aie VVirlcunA von
Lrnst llsrclt kür clie /VusstellunZ; xiernlicb Lus.
8ein ,,klerbstt3§ sn <Zer l^rnper" ist ein Rüclcbliclc
in clie k'reincls, <Zer cliesern „keirnstbereckti§ten"
IVlsler nicbt snstebt. 8eine „IZur^" üsASAen, wo
er suk krübere keroiscke blei^un^en xurücbAekencl
ein einfscbss 8tüclc ÜLnclscksft xur Qrö6s stei§srt,
ist xu Qnreckt (er wsr selbst Hsn^elcoinrnisssr)
in eins Lclce ^ec^uetscbt worclen. blur clie
WeniZsten werclen clieses sn unä kür sicb scbon
unsufföllixe Qilcl bnclen. bls bön^en so rnsncke
initteIrns6iAe Lilcler sn okkenen ?Iät2en, wsrurn
eins cZer besten versteclcen?

kksinricb Otto, clessen QitboZrspbien xu
äen gssucbtesten Werlcen OüsselcZorker Lunst
^skörsn, bst sick nun suck sls l^sclierer ver-
suckt unü clsdei xleicb einiZe verblükkenäe OinZe
erreicbt. Oie 8cbLkkeräe „^.uk bsrter 8cboIIe"
ist von einer Xrakt uncl 3ickerbeit cles 8trickss,
xussleicb in clern Qexenspiel von Wollcen unä
3cbsken von einer rnsleriscben Lner^ie, wie er
sis bislsnA in Iceinern Werlc erreicbt kst. Ourcb-
sus Lls cler „beste Otto", xibt es ikn xu§Ieick
berbsr, strskker, IcröktiLer sls sonst: eine ?er1e
<Zer 8cbwLrxwei6Icunst, clie sckon bunclertinLl
verlcsukt sein rnü6te, so einxiA stsrlc uncZ scbön
ist sie.

kknter clen porträts ist üie stebencle Ikerren-
6§ur selbst kür ^ckneicler-Oiclsrn Lukksllix in
cler scbsrken Lksrslcteristilc, clie xucZern rnebr, sls es
sonst üern Lünstler ^elsnx, in einern ^Vu^enbliclc
erks6t uncZ clsnn kerunterAernsIt xu sein sckeint,

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