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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 8.1904

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Heft 9
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Klein, Rudolf: Franz von Lenbach†
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https://doi.org/10.11588/diglit.19988#0144

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VON f.

Von Kuäolf Lleili.

Lr ist äokin, äer ein Qeben kökrte, äas
3n ^e^noläs unä Rudsns äenden lödt, wenrl
socd deio Xorl V. idro den ?inse1 ookdod wie
v/eilsriä l'ixinn. Lr ist dodin, ein Looveräri
seiner Qiläe. ^Vber lisAt niekt in diesein
öndsrlied rnnsckenäsn nnä ^lnn^vollen Qeben
nncd äns ZNN2S Wesen seiner Lnnst nnZecleutet
rnit nllsn idrsn VorxüZen, idren Lcdwöcden?
Ls wnren Zrode Xnnstler, clie wie I^s^noläs irn
ViererxnZ rnit silberdetrsdtern IVIokrencliener clis
^Vvenne kinnbdutscdierten, oäer Rndsn8 ^leick
bei rnnsckenäern OrcdesterdlnnA äen pinsel
lükrten, clie lielsten wnren es nickt iinrner.

Oieser diebensLnZ erdlört nns rnnnckes nn
üer Lnnst üss Arodsn ?ortrötisten, nber cleren
Wesen nnn, nncd seinern loüe, iür nnü wiüer
entscdieclen wirü. Öber clie 1?oten soll inan
nicdts Scklecdtes snZen, ineint ein oltes Lpricd-
wort, üocd nn äer Xnnst, üsr ?ersönlicdksit,
äernQebenäiesesIVlÄNnes ist so viel Qrodes, äod
rnLn scdon nn clie Lcdwöcden rükren ünrf.
Leins Xnnst ist 2n erdlören wie jeäs nnüere:
in cler änderen OinriMiiiie ans cler 2eit. Vorn
rüclcwörts ZewLnclten Qeist unserer Zroden
Historider, cler clern ^nkrknnäert clnrck IVIönner
wie I^nnlre nncl I^oinrnssn Irüdere I^nltnr-
epocden srsckloü, ist in idrn Vieles. Oornit war
sein Intslledt Ae^wnnZen in einer 8ndn 2U
üsnden, clie kür einen Lünstler verkünAnisvoll
werüen rnudte. Osü er clnrLN nickt xnZiunäs
Zin§, clsvor scdütxte ikn cler Qrnstoncl, ün6 er
2urn ?ortrötrno1er pröäisponiert war, nlso irnrner
wieüsr Aewnltsoin ank clie ei^ene OinAebunA
§ewiesen wnrüe. Irn en^eren Linne ist seine
Knnst clsnn sus clern IVIilieu 2U erklüren, in
clein er dernnwucds, clns nber dinwieüsruin
ein Lincl clesselben Qeistes ist, clen icd eben
betonte nnä üns änrcd kdlot^ nnü Mndnrt irn
speriiellen ein^eleitet wuräe. Leine Lnnst ist
Lnl irnrnsr rnit IVIüncksn vsrbnncZen, nir^enä
sonst cZenIcbsr nncZ cZsr ^Vbscdlnü einer QIsnx-
epocde, in cler innn olt <Zen Lcdsin kür üns
Wesen cler OinZe NLdrn nncl cZie §ro6 Ver-
nnlLZte 2N einsr Hodlkeit xwanA, clis rnnncd
Lleinein untsr §ünsti§eren Qebensbec1in§nnAer>
erspLrt blieb nncl idrn so ons innsrer LolicZitüt
eine reiners Qebensclsner sicderten. Oie Lnnst
eines IVInbLrt nncl sein änderes I^eben siedt cler
eines I^nbens uruZ seinern I^eben verriweikelt
ädnlick, 3bsr eben nur „ödnlick", nncZ idre
Ilodlkeit bei nllsn Vor^üZen steclct ünrin, cZnü
rnLn sick clsr LrnpdnännZ nicdt erwekren
Iconn, es sei äie eines IVInnnes, äsr äie Lnnst
unä äos Qebsn eines vsrekrtsn Qro6en wieäer-
erwecken will in einer Alän^enäen L^enerie,
statt nus Li§enern 2u leben. Onrnn nucd
weräen wir bsi Qenbnck erinnert. Qewid ist

Irnäition äns käeiÜAste nnä vor ollein kür äen
Lünstler, äock eine inidverstnnäene küdrt 2nrn
Veräerben. Lins solcde nber ist äer „kistori-
sierenäe Qeist" nnk äis Oenksrt eines Lünstlers
übertrnAen. länä 2wei ^VKnen nur Iconnte, äein
inneren ?rin2ipe nicdt äern ^Vnüeren nncd, in
nnserern ^Lkrdnnäert sick äer Lünstler wöklen:
Rernbrsnät nnä Qoetke. Von Qoetde nnn dnt
Qenbocd nicdts, wädrenä, wieäererwncdt, sein
Qeist in Qöclclin ^n leben scdeint, in Rern-
brLnäts blöke nber scdien er sick nncd nicdt
sonäerlicd woklnuküdlen, wie wenn äieserXünstler
idin Lllxnsekr ins Qewissen ronns: sei selbstünäiA!
80 seden wir idn äenn äen Qeist von QoinsboronAk,
vnn O^cd, 1i2inn wieäerbeleben, äern öuderen
8cdeins nack. In äos Ln§1nnä äes 18. ^odr-
dnnäsrts nnä VeneäiZ dntte er sicd verliebt.
Qnä versncdte r:n rnnlen wie sie, wüdrenä ^jeäer
einrcelne von äiesen äocd nnk eine §3N2
besonäere sick Aleickbleibenäe ^Vrt inolte.
Xopisrte sie, stuäierte idre Mnlrnittel, 20A äie
8urnrne ikrer Lkkekte nnä sckneiäerte sicd so
ein pornpdnktes Lostüin ^ureckt, äns wunäerbnr
stonä ^n äen sckwersn krennissonceröninen, äie
inon sben in IVIüncdsn wieäer erricdtet dotte.
Oersslbs scknrksinniZe Historilcer§eist, äer so
äis doloristiscde tzninto essentis äer ^i^en 2U-
sorninenäestillierte, wsnäte sick nun nber äen
IVIenscken seiner QinZebnnZ 2N nnä sncdte äns
^leicks: äie k'orbsn, äie idrn äie Qalerien
lencdtenäer nnä becinsrner verinittelten nls äos
Qsben, verlonZten nnck ikrern ^.Huivslent: es
Iconntennur„beäeutenäe"unä „scköne" IVIenscken
sein. Lin ?ortrütrno1er nber, äer von äiesern
Qeäürknis nnsAedt, wirä nie on äos letxte Qe-
keirnnis äes 8eins rükren, ebensoweniZ wie
Linsr äis Loloristid nrn eine neue blnnnce be-
reicdert, äer in äen Qnlerien stntt irn I^reien
botnnisiert. Lr wirä notwenäi^ 2N ?stdos nnä
Qnnntnr sick vernrteilen. 80 wuräe Qsnbacd, bei
äern nlle äiese Li^enscdnkten in ikrer köcdstsn
?oten2 vorloxen, ein portrötrnaler, äern äer
LrkolZ vorn erstsn InZs nn ent§eAenbrLuste,
wenn er nucd äein Qesckrnoclr äer IVIeisten,
„ekrlicd einAestnnäen", nicdt bedsAte. Oer
Qnndier püext sick Aewöknlick nicdt vorn Qenie
rnolen 2U Insssn. IZier wnr es einrnnl nniAelcedrt
nnä dntte seinen xnten Qrnnä: äieser §ro6e
Lünstler bekrieäi^te rnit seinein nickt einwonä-
kreien Qescdrnnclr irn ^ewissen 8inne äie Litel-
keit äer Lleinen. IVIon Iie6 sick äesdalb von
ikin innlen nnä inockte ini Qrnnäe äie Siläer
äocd nicdt. Qnn? keine I^enner nber dnben idn
stets ricdti^ tnxiert, so Lo^ersäorkker, äer ikn
nbleknte, unä Löclclin, äer nickt §nt von seiner
l^nnst sprncd. — Ick snZte vorkin, jener Qeist,
äsr in äen QLlerien nocd lcoloristiscken Kei^en
botonisierte, sncdte iin Qeben nocd „beäeuten-
äen" IVIönnern nnä „scdünen" k'rnnen. „8cdöne
k'rnnen" 2N rnalen rnnd kür äen IVInnn einen
^rodsn Keir: dnben, äer, Qionoräo ^leick, nscd

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