Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]: Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein (8.1904)

unä narnentlick äis beiäen ^ro6en kkoälerscken
8ii<ier sak, war ick ^uerst Liick rnekr verblükt
als kinxerissen; sber weil ick äL8 kleine k'rük-
linAsbilcl sowie sine Reike snäsrer 8Lcken von
äiesern IVlaler kLimte rmü sckütxte, berukiAte
ick iriick nickt bei clerrl srsten Lirrclruck. Ick
wsrtete Lcnclsre 8tirrirrirniAeii cler Oult rrrrcl cles
eiZer>en Okerxens ab; rrrrcl clis Oärrrrnerstrrrrcle, irr
äer ick clarrir clns Vilcl cler „Wnkrkeit" ^ewisser-
rrraksn in äer ricktiZen Oistnn? erblickte, so clsb
äiese unbeZreillickerweise nls obscön ver-
sckrieene uncl so stren§ inoclellierte k'rLuenkAur
sick rnir Iekenili§ xei^te, wuräs clsnn äie 8tunäe
eines ^ro6en Qenusses. Ilncl kier Isllt rnir ein
leines Wort von Otto Vnutier ein, clessen
leinster OLckinunnsckuIt wir cliess nukerorclent-
licke OarbietunA 8ckwei2er Xunst veräunken';
er sLAte: „^Is ick ruerst cliese Hoälerbilcler snk,
bekÄin ick Luck einen 8ck1uA Luls Her2, nber
es wsr etwss öurin, wss rnir su^te: bei clern
Hocller wircl's sckon in OränunZ sein, nur bei
inir nickt." Hier kabsn wir clie eiZentlickste
luxenä äes k'uckinLnns: ikin bleibt äie Lunst
stets OHenbsrunA, in ikren WirlcunZen ebenso
rätselknlt uncl unerZrüncllick wie clns Oeben
überknupt. Ikn treibt seins laustiscke 8eknsuckt
in sie kinein; er xiekt sick nickt rrack clern
ersten Llick vor üern Onerblürlicken selbstxu-
Irieüen uncl ubspreckencl nul sick 2urück, wük-
rencl clie rneisten IVlenscken aus instinlrtiver
Ölconornie, rnsn Icönnte suck SLr§en- 6equern-
lickkeit, bsi ikrein ersten Orteil bleiben. Ons
ist äer prinxipislle Ontersckiecl §eZen clen Ouck-
rnnnn, cler nock vsrAröüert wircl, wenn cler bs-
treHenüe 8e- uncl Verurteiler selbst ÜLS IVlnlrnetier
Lusübt unc! clurck eine ikin Irerncle ^usübunZ
irre AeniLckt wirä. (Lein IVlensck wirü einern
inittelkockcleutscken Oeclickt seine 8ckönkeit
nbsprscken wollen, wsil ikrn seine 8prncklsute

Von ^o sepk ^VuZ. Oux, Wien - Oöblin^.

Oer /tniLteurpkotoArapk will es clein IVluIer
Zleicktun. Ous ksnn rnsn in clen ^usstellunZen
cler /Vrnuteur-XIubs üeutlick erseken. Oer Osie
kst IVlüke, clis in bsxu§ aul Oickt- unä 8ckutten-
wirkunA brillsnt äurck^slükrten ^VuInukrnen von
Oernülclen uncl Orupkiksn xu untersckeiäen. Ons
„IVlaleriscke" ist cler Inkalt. Oesksld pkext äer
^rnÄteurpkotoxrLpk Inst susscklieklick clie Oanä-
scknlt unä kolt nus ikr wie einst clie klLturLlisten
in äer IVlLlerei )ene IVlotive, welcke äie klntur
Aleickssrn selbst kurnponiert unä sls lertiZe
Oiläer kin^estellt kst.

Irnrnerkin, es wsr nur knlt stuunenäer Oesuck
in solcken ^usstellunZen. Oas Rinxen urn äie

nickt §e1üuk§ sinä; sber )eäer IVlaler wirä
veräLinint, äer über äie keute §eläuk§en
IVlittel äurck eine eiZene ÜLnäsckrilt kinnus-
rsAt. Oür äie alten 2eiten Icönnsn wir rnit
Oeku^en sntwickeln, wie von äen Orirnitiven
bis xu Rernbrsnät unä Velnsqusx 8ckritt lür
8ckritt neue ^usärucksinittel erobert wuräen.
Oeute sckeinsn wir nickt über äie lonsckönkeit
unä eini^e snäere erlernten OinZe kinsus xu
einer 8ckütxun^ positiver IVlslIcunst Aelsn§en xu
Icännen: sonst kätts äer 8ckweixer 823! in äer
Oüsseläorler ^usstslIunZ ststt kökniscker ^Vb-
leknunZ LknunAsvolle Oewunäerun§ erlukren
rnüssen.) Oer k'LckrnLnrr §ekt in äer äunblen
Hotlnun§ vor ein Oilä, tieker unä stärker in äie
IVlzrsterien äes Oebens kinsinZerissen xu weräen,
inäsrn er äie unerkörten unä küknen Oin^e siekt,
von äenen sr rnit keiker 8eknsuckt trüuint. Wer
von Oaus uus xurn Oekuxen einZericktet ist,
wekrt sick instinktiv, unä so olt er vor äss Oilä
kornint, sslbst rnit „bestein VVillen", panxert er
sick äurck sein erstes Orteil. Orn so übler
von äen nls Lritiker bestellten Onckleuten, äie
ikrn nnck äern IVlunä reäen, äie Aleickssrn Or§une
äer öüentlicken 6eks§licklreit sinä. Os ist eine
unenälicke 8tulen1eiter von äein IVletxZerineister,
äsr vor äss Oilä einer Aescklackteterr Luk rnit
stoHIickein Interesse kintritt, bis xu äern läeal
äes ^rollen Xünstlers kinaul. 8oI1 äie Lunst
rnekr sein uls ein 8pie1, ein Ouxus, äann rnuk
)eäer un ssiner 8tel1e sorZen, äsk äie 8tulen-
leiter lebenäix bleibe, äu6 äie 8ülte nieäer-
ströinen unä Lulsteixen können. Wer kier sick
nls Onckrnunn sus^ibt unä nickt Lrus ullen Lrülten
unä von xunxern Oenrüt in äie Oöke strebt, äern
wirä rnit kieckt äss Wort Ooetkes xu^srulen: „Os
ist eine Inlscke blucksickti^Ireit §eZen äie IVkussen,
wenn rnun iknen äie Ornpknäun^en erre^t, äie
sie kuben wollen, unä nickt, äie sie ksben sollen."

WirkunAen äer IVluIerei kat ein Outes xe-
löräert, nürnlick äie uukeroräentlick teckniscke
VervollkoinrnnunA äer pkoto^rupkiscken -Vus-
ärucksrnittel. Wo uber ist äer beäeutSLine In-
kslt, äeräiesertecknisckenVollenäunZ entsprickt?
Öber äie 8ckönkeit )ener OunäsckLrltsinotive
knben uns äie IVlnIer Iün§st äie ^u^en ZeöHnet;
in äus IVIeckuniscke äsr OkotoZrupkie übertrL§en,
bieten sie uns keinen neusn Wert. 8ie Aekören
überäies nickt rnekr xuin Zuten l'on äer IVluIerei,
äie lünZst uus äer Ou^SÄ^e intirne neue Oklen-
bnrunAen Aescköplt kst. Oie ^Vrnateurpkoto-
Zrspkie inüüte, urn künstlerisck interesssnt xu
bleiben, es verrneiäen, von äen Wieäerkolun^en
xu leben. 8ie inü6te neue 8toklAebiete sucken,
äis äein Oeben äienen. 8ie kunn erkeblick un
äer künstleriscksn 6i1äun§ initwirlcsn, Ireilick
nickt uls 8elbstxweclc, uls Lunst an sick, äurin
sie ewi§ unlrucktbsr bleiben würäe, sonäern

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