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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 8.1904

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Heft 13
DOI Artikel:
Fries, Friedrich: Die Primitiven der kunsthistorischen Ausstellung, [2]
DOI Artikel:
Sacken, Wilhelm: Schwüler Abend
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https://doi.org/10.11588/diglit.19988#0311

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VIL PKIIVHI'IVLK OM LOKI81'HI81'O^I8LMI5l ^0881?L000I5s0.

künstleriscke LiläunASArLcl äLrrrLliAer IZesteller
eir» so Iioüer war, wie wir ikn kente nns viel-
sselr wnnsclren rnäckten. Ltwns Oekeirnnis-
vollss Iie§t nber äer Lnnst äieses IVlnnnes, nnä
ver^eblicb bnt rnnn sick bernnbt, ibren /Vns§LN§s-
pnnbt 2N bnclen; nbsr wsnn rnan nnl b,e^6en
nls seine eventnslle Heirnnt verwiesen unä Ze-
Zlnnbt bnt, ÜLclnrcb clns Rätsel ^n lösen, so rnuü
äocb ^ssnZt wsräen, änb rnnn öLrnit Icnnrn eine
belriecÜAencls Lrblürun^ §e§eben knt. Onwill-
biirlick clenlct rnnn vor innncken seiner ^rbeiten
nn Osrnrcl Onvicl oclsr nn IVlernIin^s §rob2NAiAe
Lornpositionen, nber nir§encl ist clann bei
nnserrn IVIsister eine 8pnr ?n bnclen von clern
lieblicben uncl bsbenswnrcliZen Wesen clieser
Xnnstler, von clensn )n nnrnentlicb cler let^tere
so scbön 2u er^äklen verrnocbts. IVInn wircl
sber wobl nucb scbwsrlick eine Lrblärnn^ snr
seine Xnnst in äuberlicken OinZen bnclen Icännen,
sonclern wirö sis sncben rnüssen in cler ei§nen
stnrlren ?ersönlicblceit. Lins bleine Lon^sssion
nn clie VorAünZer rnnckt er nock in cler „Lren-
2iZ;nnA" clss Lonsnl Wsber in HnrnbnrZ; clns wnr
)n ein Vor§nnA, cler von nllen nncleren nucb
Aernnlt worüsn wnr, nnü er knt sicb cln nicbt
ALN2 5rei rnncben Icönnen; es ist eben clns üblicke
OnrcbeinLncler von Reitern, ünbvollc nncl clen
Irnnsrnclen, wenn nncb bier scbon nnclere Oröben-
verbültnisse sowie clie sbsonclerlicke Oruppe nrn
IVInris clen 2ulcün5ti§sn selbstüncli§en Lbnrnlcter
cles Xünstlers nbnen Inssen. Onnn nber be^innen
)ene rnbiZen, blnren nncl übersicbtlicben ^Vrbeiten,
clie einen ^LNL überrLsckenclen 8inn 5ür clis
rnonurnentLle OestnItunA cler LrscbeinunA, 5ür
clen 'iVert nncl clns Wesen cler üorrn nnü 5ür
clen Arobsn nn6 rnbi^en 2n§ cler Oinie bebnnclen.
Lin scbwersr Oeist rinZt bier nscb OestnItunA,
nncl eine sckwere Hnncl 5übrt clen klnsel. Lüknen
clrLinLtiscken 8ckwun§ wircl rnsn von ikrn nicbt
erwnrten üür5en. 8eine ZVerlce §e§en clis seiner
Osnossen Aekslten rnLcken clen bbnclrnclr, nls
verZIeicbs rnan ^Vrbeiten eines 8teinbiIc1bLner8
rnit clenen sines HolLscbnitLers. Wie rnit clern

IVleibel sincl ssine Löple berLnsrnoclellieit, rnit
VVeZlLSSnnA Lllss OnnötiZen in reiner 1'reucle
sn clern LrscbLnten so obgebtiv wieclerAe^eben,
wie rnnn ein 8tiIIeben rnnlt. Wie wenn cler
Lünstler erst sin 8teinrnet2 ^ewesen nncl clnnn
2nr IVlnIerei über§e§3n§en würe. Oern Vor§an§
selber bnt er nicbt LllLnviel Interesse 2n§ewLnüt,
rnLn ist sckweiZSÄrn nn5 seinen Oilclern, nnü
clock 2n welck ^rober nusclruclrsvoller Oebärcle
bnnn er ^elnnAen, wie in gener kl^nr cles ^.n-
lükrers clsr Lrie^er, cler vor ?ilLtus nisüerbniet,
in üern Xölner Oernülcls „Lkristns vor kblLtus".
Wns ist kier obne ir^enclwelcken ^Vn5w3n6 nn
ürAebenbeit uncl LN^Ieicb nn LrwnrtunA 2urn
^VnsclrnLlc Zebornrnen. Lin LnsZesprocben bilü-
neriscker Oeist ist in ikrn wsck ^ewesen, nncl
so scbweiZSLin wie seine ?srsonen sincl, so
bereüt nncl ansclruclrsvoll sincl seine üorrnen nnä
Oinien. Wns würe wobl nns ikrn, in clern etwns
von üern üorinenscbLuen cles Itslieners steclcte,
§eworclen, wenn er in einer nnclern OrnZebnnA
Zrob Aeworüen wäre. Von nll üen Oernülclen
cler ^usstellunA (blr. 47 bis 54 <1. L.), clie viel-
leickt nicbt slle §sn2 eiZenbüncIi§ sincl, ist clis
„1?Ln5e Lbristi" wobl clns cbLrLicteristiscbste, ün
es nlle wesentlicben 2ü^e cles Lünstlers ^eiZt.
Wie sincl bier clie üi^nren sns 6er 5renn6Iicken
QLn6scbL5t bis nn 6en üubersten Rsn6 6es
OiI6es berLnsZeLrbeitet, wie §rob un6 Iclnr sin6
6ie Löp5e §e2eicknet, wie sckwer nn6 starr beUt
es über 6ern Oan^en, wie 1ei6voII nLcbüenblicb
ist 6ieser Okristns. Oss ist 6ss IVleisters ^Ln^e
Lunst in Lll ikren Vor^ü^en nn6 in rnLnckern,
6ss sie be6rüclct; nber rnsn rnöckts §ern6e 6ns
let^tere nicbt verrnissen, weil es nns bericbten
IrLnn von )enern sonberbaren IVlann, 6er 6a in
nll 6srn OInnLS nn6 6er ?rncbt, in 6er Innten
rkeiniscben üröblicblceit sturnrn nn6 ernst sein
Oeben vollbrncbt in 6er ^VnsckLunnA 6er Oinxe,
6ie ibn nrnAsben, 6eren Lrscbeinnng sest^nkalten
nn6 bi!6neriscb xn ^estalten ibrn allein OennZ-
tnnnZ ^ewäbren bonnte.

^chwülei' Ndend.

5terrie sirid ins Meer gesunken,
Müde cvird des Mondes sguf,

Und die 5onne stelgt betrunken
l^inter dünnen Lirken suf.

NächtenL s>3t deirn XrönungLmshie
5ie in 5snisrksnd getoiit,

Und suL funkelndem poksle
5chlürfte si-' dss grellste Sold.

5eidene kleider rsuschten rueder,

Xüsse brsnnten sonder Zshl,

Und e; jsuchrten yssiL' sieder
Ursusend durch den KrönungLsssI.

Und es stsnd ein brsuner, schlsnker
5KIsoe mit oerstörtem 5>nn,

Und es slog ein schmsler, blsnker
5peer in; Ijerr der königin — —

w. 5scken.

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