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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Editor]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 8.1904

DOI issue:
Heft 9
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Schäfer, Wilhelm: Die Malerei der Gegenwart auf der internationalen Ausstellung Düsseldorf 1904, [2]
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.19988#0124

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IVlax 8uri, Lrienr:. IVIutteriä^ll.

äsn /tbaäernilcern so keili verekrterr alten IVIeister
für itrre 2eit tsten, irnrner neue Mittel r:n 6n6en,
nrn äie IVIenscken ^nr Lunst ä. 6. 2N Zener
rkzrtklniseken OifenbarnnA äer V/elt^esetxe
kernn2U2ieken, äie ^nletrt äock nllein äen Olnnben
nn eine WeltoränunA nnlreckt erkält, nlso äns
2ie1 nller frelixion ist. Wie äer 8eiter äer
Lnnstkistoriscken ^nsstellnnA ?rofsssor Lle-
rnsn bei äer LrökfnnnA äer Onsseläorfer ^.ns-
stellunA 2wnr scklnZwortrnskiA nber äurcknns
rickti^ änrleAte.

2uäern tlocller, äer vielAesckrnäkte „ver-
rnckte" 8oäler: Zersäe er snckt nn äie ^roken
Irnäitionen äer einfncken, nickt äekorntiv
vereinfnckten, IVlittel wieäer nnxnknüpfen, nin
2N ^ener von nns IVIoäernen so keik erstrebten
IVlonninentnIität 2N §elnn^en. Lontur, Qelb,
8Inn, Rot, Orün: äns sinä seine ^nn^en Mittel.
Wnräen seine rnonninentnlen Versncke ^etxt
irZenäwo in einer nlten Lircke entäeckt: äie
Lnnstkistoriksr wnräen sick äie k'inZer wnnä
sckreiben, nrn nnf ikn nls einen wnkrknften t)ne1I
äer rnonnrnentnlen IVlnlsrei kinxnweisen. In
äieser ^VnsstellunA freilick knt rnnn seine V/nnä-
biläer ?nin 1?ei1 nnf äie Lräe ^estellt, so änk äie
nrrnen IVlenscken wie äie k'lieAen nnf einern
Okrblntt äsvor steken nnä vor Innter Ltricken
nickt erliennen Icönnen, wieviel Okr es ist. H.ber
äns sollte selbst kier erknnnt weräen, än6 äer
^nnZIinA nuf äein k'rnkIinAsbilä nn IVlonnrnen-
tnlität äie ANN2e ^VnsstellnnA unä nock nlle
inöZIicken Lircken- unä Oniversitätsireslien Ln-
ropns einfnck sckläZt. Wer nnter äen IVlnlern
Luropns knt so viel k'nnst nnä, wns nock inekr
ist, so viel 3eele, nin solcker k'nnst inäcktiZ 2N
sein?

^Vbsr wns soll's? VVir veräreken keute äie
^VnAen, wenn äer klnrne Läclclin Aensnnt wirä;
Hoäler ist nock voAelkrei, nlso blnrnieren wir
nns InstiZ. 8ck1ie6Iick wäckst äer Weinstoclc
nickt, änrnit äie Weinber^ssckneclre k'ntter
krieZt, sonäern äsrnit äie IVlensckkeit Wein knbe.

Hoäler knt einiZe Oenossen äort, sckwäcker
nber 2nrn leil nock extrerner nls er, x. 8.
^Viniet nnä 8ok. Ls ist leickter, sie, nls ikn
nbxnleknen. ^Vber wieviel korträte sinä nnf
äer ^nsstellnn^? nnä keins ist rnir in ^eäein
leil so ^SAenwärti^ wie ^Vrniets Ooppelpor-
trät. 8o11te äns nnr sein, weil es so nbsonäer-
lick ist? Oie Xnnst ist Iceins Lrexelbäclrerei,
sonäern äie 8e1i^ion, äie nns nin 8näe bleibt,
— nnä wir wollen äock nlle leben, nickt nnr
essen nnä trinlcen —, rnsn verxeike änker, wenn
ick rneine ernsten 8r3Zen in äie sll^erneine
Oäckerlickkeit kineinstelle.

On ist nbrixens nock äer weit ^efälli^ere
Oincornetti in seinsr 8nprnporte. Ist äieser
rot rnoäellierte Hirten^nn^enlcopf, sinä nberknnpt
äie kräftiZen nn^ebrockenen 8nrben nickt wokl-
tuenäer nls äie 1'üpfelei rnoäernster 8rnnxosen?

llnä ännn äie krsftvollen ekrlicken Ver-
sucke äieser Oente, ikrer Onnäscksft, äie bis
^etxt nur 8eAnntini unä xwnr rnit §Lnx nnäern
nls äen Aewöknlicken IVlitteln §elun§en ist, bei-
xnborninen: x. 8. 8nri, äer äieser völliZ äunst-
losen 8uft nnckZekt, in äer eine IVleile 8nt-
fernnn§ für äns ^VuZe nickts ist; oäer äie
äünnlicken nber so ekrlicken Versncke von
8errier; oäer lVlnret in seinen s^rnpntkiscken
8iläern; oäer 1?rLckse1: äss nlles ist nn-
xuerbennen bis ins 8etxte, weil es ei§entlick
bünstleriscke, nickt nbLäeiniscke ^Vrbeit ist.

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