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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 8.1904

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Heft 11
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Geiger, Albert: Die Jubiläumsausstellung der Karlsruher Kunstschule
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https://doi.org/10.11588/diglit.19988#0210

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OIL M8IQ^QIVl8^O881'L8QQI4Q OLir L^8888OW8 XOKI81'8c:iIIII.L.

AerniA. Oie äLrLuklolZericle 2eit äer Lostürrr-,
Historieir- onä Qenrernalerei bietet §IeicklLlIs
Mornente, äie wert ^ewesen wärerr, äerrr Lilcle
eirr§skri§t 211 rveräerr. OLirn äns Lrwaclren äes
neuen k'rüIrlinAS üentsclrer IVlnIerei bis 2n clen
Seüeutsnclen bernb, äie ^etst in Larlsrnbe wrr-
ben, — clie LinwirbnnZen cles pleinnir, cler sicb
betäti§enäe 8inn lür clie intirne Qnnclscbsft, clss
^uftnncken cles Lolorisrnns —, nnr cliese 8ei-
spiele ^eixen, wie reicb clns 6ilc1 cler Lntrvicb-
InnZ äieser künk^iA ^nkre ^ervorclen rväre. IVIitten
clsrin äie §roben ?ersönlicbbeiten, clie ibrsn
We§ §e§nnAen sincl, clie von sicb clns Qoetkescbe
Wort 83§en bonnten:

Liir cAuiciLin SL^t: ick bin von keinsr 8cbuls;

Leiu btsistsr Isbt, uru ässssu Quust ick bukis —

In äer 1'at, nicbt obne Leclnnern üenlct rnnn
äsrnn, clnb rnnn eine clernrtiZe läee nicbt kst
Wirblicblceit werclen Isssen, cls sie M eiZentlicb
äie ein2ܧ ricktixe uncl sinn§ernsüe ^ewesen
wäre. I^sn kst sie nnr ?n einein leil Qeben
^ewinnen Isssen: iin Zrspkiscben 1'eil cler
^nsstellunA. Oncl swsr bst rnsn üiess Hslbbeit
rnit clern IVlsnZel eines ZeeiZneten ^nsstellnnZs-
lolisls beZrünclet. Ls sckeint rnir Isst, sls bütte
es nicbt sowokl srn ?Ist2 sls srn IVlsnn Aeleblt.
^n einern IVlsnne, cler OpferwiIIi§lceit AennZ
Zebsbt bütte, Wissen, Oesckrnsclc, nnbestecb-
lickes Orteil eine 2eit1snA nnr in clen Oienst
clieser 8scbe 2N stellen.

Letrscbtet rnsn clie QeinäläesnsstellunA,
clis in clen Räninen cles Lunstvereins unter-
§ebrscbt ist, so wircl rnsn einen k'sktor ^nr
xerecbten unc! unbefsnAenen VVürcÜAnnx nickt
sns clern ^.n§e Isssen clürken. Lsrlsrube ist bein
Knnstrnsrlct irn 8inns wie rnsncke snclsre Lnnst-
^entren. XVir bsben kier eine Xnnst, eine
brsftvolle nncl ei§ensrti§e; sber lcein Läufer-
pnblücnrn. IVlsn bstte slso einen koken Qrscl
8sIbstver1enAnun§ nncl Opferfski§lreit bei üen
Lünstlern vorsnsset^en inüsssn, kstte rnsn
verlsnZen wollen, <Is6 sie kür cliese 8onc1er-
susstellnnA ikre besten Werlce ^nrüclcbnlten
sollten. 80 bnt clenn clie ^VnsstellnnA ^nin 1?sil
äns QepräZe clessen, wns innn etwn bsi
l'n^encen „^weite XVakI" nennt. Lin tücbtiZer
Onrcbscbnitt, ein nnstäncliAes IVlittelinnb. OsrÄns
rnxen eine 8eibe nnäerer Werlce bervor, äeren
wirlclicbe tznnlitäten clen Lern äer ^nsstellunZ
biläen. Oin ins Linr:e1ne 2N Zeken, ist vor
nllein ein Qnnon, „Lilclnis cles ersten ^lcnäernie-
cürelctors 8ckirrner", kervor^nbsbsn, von Arober
l'orrn, cler in seiner scbückten unä 2u§Ieicb
rnonuinentnlen WirliunA ZeZenüber beutiZen
8cböpfnn§en uns scbrner^Iicb ernpbnclen läbt,
änb cüe ?orträtinnlerei nickt cüe stärkste 3eite
unserer ^et^iZen Xnrlsruker Lnnst beäentet.*
Linen Vliclr in eine Knnr:e verZLNZene Lpocbe

* Oie äsru ^ufsLtri bsixs^sbsusn Lilcisi uscb Okotos
vou -Isiu k'rLnlcfuitsi ?koto§rLpksu ^lirsli XiLutk.

äer IVlnIerei läbt ?öbk rnit seinern peinücb
snuber §einnlten „Oorfscknlineister" tun, clein
nuck cler inoäern Lrnpbnclencle stnrbe Vor-
2ÜAe nickt wirä nbsprecben Icönnen. üün über-
nns Lnrtes träninerisckes Lilclcben einer „Qirke",
äie über blnuen 1?älern nnä nuk clein Qrnnäs
bläulicber 8er§e ikre rnelLnckoüscken 8ei2e ent-
fnltet, bnt Ikornn Zespenäet. Irübner ist
rnit 2wei vollsaftiAen Koinpositionen nns früberer
2eit: „Xreu^iAnnA" nnä „Qixsntenscklnckt", nrn
?1nt2e, von äenen besonclers clie Istr:tere clie
§robe Lrnkt nnä clas erninente Lönnen cles
IVleisters, L-u^Ieicb eine LornpositionsfäbiZIreit
nnä ein Rnnrnverstänclnis nn äen InA Ie§t, cüe
rnnn nur selten in äieser Weise rnit sonstiZen
rnnleriscken LiAenscbnsten vereiniZt bnclet.
Oill, äer nns clern NLtnrnüstiscben 8tncünrn
äer OncbLuer QnnäscbLkt sicb eine bestiininte
poetiscb Aescbnute Welt intiiner Rei^e Zekorint
knt, <üe nie äer 1'ieke nncl Qröbe entbekrt, 2ei§t
eins ,,^benästiininun§" in äen ikrn besonclers
eiZenen wnrinen lönen, cüe in ikrer Hnrrnonie
etwns IVlnsibnliscbes bnben. Oer ebernsü^e
Lronber^er 8üs bnt 2wei sekr keine Qilclcben
3ns§este1It, „käerbst", einen Aekurcbten ernst
nnckclenblicben Qreisenlropf rnitten nns einern
läzäl von Qärten nnä ü-nnclscbÄkt berLnsrnZencl,
nnä einen „8cbüker init Hnnä nnä Hirte", äer
boloristiscb reisvolle Lin^elkeiten bnt nnä in
äer sor§fälti§en OnrcbbilclnnA, cüe clock clas
Qnn^e äer 8tirnrnun§ nie nnüer ncbt IZ6t, sekr
wokltnt. bücbt irn xleicken IVlnbe knrrnoniscb
ersckeint clns „Interienr" cles bonsecznentesten
Loloristen l'ebr. 80 s^inpntkisck clns kräfti§e
Orsntzeken, cüe ü'renäe nn äer ü'nrbe ist, so
sebr stärt clns ^nwsilen nbsicbtlicbe Hernns-
nrbeiten einr:elner ü.obLltöne, 2. 8. eines Lnncles
ocler eines 8tukles, Oin^e, cüe eiZentück clocb
2N nebensäcklick sinä, nrn einen so ^rolien
^Vnkwnnä 2N verlobnen. Ons 8treben nnck
boloristiscben WirlcunAen ist §ewib sin

änrcknns berecbtiAtes; clocb äürkte innn sicb
cüe Qesnbren, cüe in einer nll^n einseitiZen Ver-
kol§nn§ cüeses VVeZes lieZen, nicbt verkeblen
bönnen. . . . 8ine 8istä bnt 8erclinnnc1
Xeller ansAestsllt; cüeser Lnnstler, cler einst
rnit seinein 8cbwnn^e knrbenfroker äeliorntiv-
xrober 8i1äer nickt rnit Onrecbt in äie Qe-
foI§scbLlt IVlnIcnrts ^erecknet wuräe, ^eiZt seit
^nbren eine irnrner stärlcer werclenäe Hei^nn^
E VerüücbtiAnnx äes rsin stolklicben Llernents,
äes Xontur. Oies wnr scbon bei seinen teil-
weise feinZestirninten I^nnäscbÄkten in äer
^nbilänins-I^unstnusstellnnA 1^02 2U beinerlren.
Hier, bei VorAänAen, welcbe äie §röllten IVleister
2n strnlkster Letonnn^ äes 8ncblicben vernnlnllt
ksben, källt äieses ^Vnklösen äer ü'orrn nocb
inskr nnk. Ls ist äenn nncb bier inekr ein,
nlleräin^s künstlerisck bocbZeäiebenes, 8cbwe1-
xen in 83rb3lrlroräsn, sls äer keste Wille 2ur
1?r3AiIc äes Vor§nnxs wnbr^nnekinen. Oie

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