Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]: Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein (8.1904)

einer IcülistlerisLken Lultur, cler eden nlies, wns
sie Lnssüte, 2nrn Xnnstwerk §eriet. Leiner
äieser IcunstsertiZsn OLinen wäre es eirlAefnIlen,
sick nls „Lünstlerin" r:n süklen nncl Lns ikrer
Qesckiclclicirlreit einen Lernf rnLckeii 211 wollen.
Oss Weid sls Liinstleriii (vorn Isienter selbst-
verstöncllicb LbZeseken) Zekürt clnrcksns in äns
Lspitel von üer rnoüernen I'ran.

IVlLn rnsA sick nnn von seineni persönlicken
Ltnnclpnnlct 2N cliesern Ikernn stellen wie rnnn
will, )ecsensnlls ÜLrf rnnn wexen üer wirklicken
oäer verineintlicken Vorteils sür cüe I'ran selbst
üsr k'rnAe nnck üer innern, ü. k. Icünstleriscken
8ereckti§nn§ nickt nnsweicken. Ls knnüelt
sick nin ein nenes nnü rcnin 1'eil reckt Icost-
spieli^es Lxpsrirnent, bei äern ein Antes 3tück
IVlensckenZIüclr einZesetxt wirä. Ons Qelin§en
künZt nber nickt von ir§enüwelcken nock so
knlnnn Aerneinten QerecktiZIreitstkeorien nb,
sonüern ünvon, wns tnr üie Lunst selbst üsbei
kernnskornint. Vor nllern wirü innn §nttnn,
xn nntersckeiüen, wns nn üer 8acke IVIoüe ist
nnü WLS einern ernstknlten V/ollen entsprin^t.
Ons kleue übt sns üns si'rnnenAernüt einsn §e-
sükrlicken Rsix nns. VVieviele rnnZ üie Onst
nnck clern QnbeliLnnten, üie ^nssickt nus eine
Zesellscksstlick snnlctionierte k'reikeit ües Qebens
oüer nnck nnr clns Qeispiel äer nnüeren ver-
Lnlnkt kLben, in sick ein l'nlent xn entüecken
— wokl iknen, wenn sie von ikrern k'InA in
üie 8onne rnit keiler Hant in üen ^Vbrakarns-
sckob eines unscküülicken Oilettnntentnrns xn-
rücksinlren! Lrnster würen sckon üie xn nekinen,
welcke üie prnlrtiscke 8or§e nrn üie 2nlrunst
üer Lunst in üis ^Vrrne Aekükrt knt. KInn ist
sber von nllen Notiven, einen künstleriscken
Leruk xn srZreisen, üie ^bsickt nns QrotZewinst
)nst üns ^IIernnZIückIickste. Oie Lnnst ist
nun einrnnl keine rnellcenüe Lnk nnü nrn nller-
weniZsten eine VersorAnnAsnnstnlt kür sitxen-
Zebliebene IVIüücken. Oie ^lasse ües inünn-
licken Lnnstproletnrints ist oknekin sckon Arob
§enn§; es ist wLkrknst kein Qeüürsnis nnck
einern weiblicksn. Oer Rnt, üen rnnn )eüern
Xnnst)ünZ;er nnk üen VVs§ rnitAebsn rnöckte,
§ilt üsrnrn ürsisnck kür äas rnsck beAeisterte,
Isicktverkükrte Qesckleckt: ?rüket xnvor enre
llerxen (nnä woinöZIick nnck enern Qelübentel,
ob nnck ü er üen Versnck riskieren ünrl)! Qnü
wenn ikr entsnZen könnt, so sntsnAt. klnr üie
reine, nnwiüersteklicke Qiebe (wokIZernerkt:
xnr Xunst, nickt r:uin Xünstlerleben) ist sick
selbst Qewinn nnk üern Aekskrlicken, rnit Lnt-
tüuscknnAen §ep6nsterten WeZ, nnk üern nnck
üern Qlücklicksten inekr Oornen nls Kosen
wncksen. In üer Lnnst ist nickt üer ^nknnA
üns 3ckwerste, sonüern üns ^Vnskarren. Onrnrn
wollen üie überrnsckenüen I^esnltate, üie ZerLÜe
rnit ^nsänxerinnen okt so spielenü leickt
erreickt werüen nnü üie nuck erknkrenere k-ekrer
tänscken Irönnen, §nr nickts beweisen. IVInn weik,

wie trüxerisck 8ckülerleistnnxen überknupt sinü.
Wnnüerlcinüer unü IVInsterscküIer knltsn selten
irn Qeben Wort. Lker püe^t eine Zewisse
Irnnbenknkte QockbeiniAlreit üie LeiZnbe eines
künkti^en Islents xn sein. Oie Xrisis bs^innt
erst ün, wo üns selbstönüiZe 8cknssen
einsetxen soll. Oi^ensckakten, üie nock üern
Oernenüen körüerlick sein konnten (x. 6. ^n-
sckinisAnnxsiökiAlreit nnü ^VntoritätsAlänbi^Ireit,
soZnr ein Zewisser Qrnü üer Ourninkeit), xei§en
)etst üie Lekrseite. Ons ?roünxieren verlsn^t
8e1bstvertrLuen nnü 8e1bstünüiZIreit, eixenes
Orteil nnü eiZensn Willen. Wern nickt üie
Lrnkt üer ÖberxenAun^ ZeZeben ist, üie Welt
persänlick in sick nusxnnekrnen, üer Irsnn nnck
nickts I?ersön1ickes nns sick kernnskolen. 2n-
üern lükrt üie bilüsnüe Lnnst in einen sckweren
Xnrnpk rnit üen ränrnlicken Mückten üer Wirk-
lickkeit: rnit I'orrnen nnü k'nrben, rnit äer
inaterisllen 8pröüiZIreit üer ^nsürncksrnittel.
Oas sinü karte ?rüksteine üer ?ersönlicklreit.
Was nickt staklksst ist, wirü xerrieben. Oarnrn
källt üie Olütexeit üer rneisten Lünstler nickt
wie bei üen Oicktern in üie ^uZenü, sonüern in
üis keiks üer IVkannes^akre: also in ein ^lter,
wo üas Weib 1än§st an üer Qrenxe seiner
Aeisti^en LntwickInnZssäkiAlreit an§elan§t ist.
^Is Oöclrlin einrnal nack üsin l'alent eines )nn§en
Lünstlers AekraAt wnrüe, sa^te er: üaraus Irönne
er erst in zo ^akren antworten. Oas alles setxt
von vornkerein ein beüenlrlickes ^Vber kinter
alle LrwartnnAen, üie rnan sick etwa von äern
rascken ^uksckwunA ües weiblicken Lnnst-
stnüinrns rnacken wollte.

Ls kat kentxntLAe Ireinen 8inn rnekr, über
üie I'rsZe rin streiten, wie weit üiess 8ckwieri§-
keiten in üen I'olZen einZewurxelter Vorurteile,
wie weit in üen von üer klatnr selbst Aesteckten
Qrenxen lieZen. Oie Vornrteile, soweit sie über-
kanpt nock existieren, kaben länZst keine IVIackt
rnekr. Was nnr rnensckenrnö§1ick ist, ist Ze-
sckeken, äie Istxten 8ckranken xn beseitiZen.
IVIit üer k'rei§abe ües ^VIrtstuüiurns ist anck
üieser bsüsnklickste 8tein ües ^nstoües ans üern
We^ ^eränrnt. ^Vnck in üen ^VnZen üerer, üie
ans anüern Qrünüen üa^exen sinü, setxt sick
üaänrck weniAstens keine rnekr einer ernstkakten
Qekakr kür ikren Rus ans. Oie 2eit ist üa, wo
statt üer Ikeorien üie iresnltate xn sprecken
kätten. ^Vber wo sinü üie ILesnItate? 8eit ^akr-
xeknten werüen taxtäAlick tzuaüratrneilen Oein-
wanü von I'ranenkänüen rnit I'arbe nnü ?inse!
bearbeitet: was ist üabei kerausAelrornlnen?
Wie versckwinüenü Irlein ist äas Hänklsin üerer,
üie über üen Oilettantisrnns kinansZekornrnen
sinü. Wie weni^e sinü selbst nnter üiesen, üie
als künstleriscke ?ersün1icklreiten inter-
essieren Irönnten. Otwas bleues vollenüs, irn
ei§entlicken 8inne 8cköpserisckes, üas üer
LntwicblunA üas 2eicken seines Qeistes ank-
ürückte, oüer etwas ^nZenülick - Qärenües,

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