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Zeitschrift für christliche Kunst — 12.1899

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Oidtmann, Heinrich: Nachrichten über rheinische Glasmalerei des XVI. Jahrh., insbesondere über die Glasgemälde in der Burgkapelle zu Ehreshoven, ein spätes Werk monumentaler Glasmalerei in den Rheinlanden, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.3944#0045

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57

1899.

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST

Nr. 2.

58

Chorfenster der Kirche zu Bottenbroich eine
Darstellung des jüngsten Gerichts; darunter
Doppelwappen und
Donatorenbildnisse,
mäfsige Arbeit aus dem
Jahre 1533 (vgl. Clemen
Kreis, Bergheim S. 50).
Andere Bruchstücke
in der Pfarrkirche zu
Stommeln, Papst
Gregor mit Donator,
Maria mit dem Kinde
und Wappen der Stadt
Köln. Ueber die un-
längst erwähnten, alten

Glasgemälde zu
Mündt im Jülicher
Lande, welche Be-
gebenheiten aus dem
Leben des hl. Irmund
darstellen sollen, war
weiter nichts in Erfah-
rung zu bringen, als
dafs sie nicht bestehen.
Eine bemerken s-
werthe Tafel der Alten-
berger Kreuzgangfens-
ter befindet sich in E r -
kelenz7) im Besitze
des Herrn Vohl, Maria
Mantelschaft darstel-
lend. In der Sakristei
der Abteikirche zu
M.-Gladbach sind
einige Ueberbletbsel
von Glasgemälden des
XVI. Jahrh. unterge-
bracht, u. a. das Abend-
mahl, Christus am Oel-
berg, ferner kleine
Scheiben, grau in Grau
und Silbergelb. Aus der
zweiten Hälfte des XVI.
Jahrhunderts haben
sich einige Felder in
der Franziskanessen-
klosterkirche zu A1 d e -
kerk erhalten, Dona-
torenbildnisse mit
architektonischem Bei-
werk, gegenüber die Gestalt des hl. Sebastianus.

*) Vgl. Oidtmann a. a O. S. 218 Anm. 2.

In der alten Kaiserstadt Aachen ist nur
wenig in unsere Zeit hinübergerettet worden,
in einem Mafswerk der
St. Michaelskapelle am
Münster das Bild Gott
Vaters nebst Wappen
und Engelchen. Die
Pfarrkirche zu Lin-
•nich bewahrt aufser
einem etwas älteren,
vortrefflichen St. Wer-
ner im Mafswerke eines
Chorfensters in der Sa-
kristei zwei kleine Bil-
der, eine Kreuzigungs-
gruppe, die nach der-
selben Unterlage ge-
malten Figuren der
hl. Maria und des hl.
Johannes, von einer
zweiten Gruppe her-
rührend, und einen in
der Zeichnung plum-
pen St. Paulus, alles
in warmem Grisailton
gehalten; ursprünglich
nicht hierher gehörige
Reste zweier prächtiger
Bordürenmuster um-
schliefsen die Bilder.
In dem sechstheili-
gen Hauptchorfenster
der Kirche zu Rup-
pichteroth sind zwei
Theile der Mafswerk-
füllung und vier Lang-
bahnen alt, in jenen
Gott Vater und der
hl. Geist, in den Lang-
feldern als Hauptbilder
die hl. Maria mit Kind,
St. Severin mit Kirche,
ein Christus am Kreuze,
endlich die hl. Marga-
retha, laut Beischrift
bei dem vorder Mutter-
gottes knieenden Geist-
lichen aus 1506. In
den unteren Feldern
Don atorenbildnisse,
zwei derselben begleitet von dem hl. Benediktus
beziehungsweise der hl. Maria. Diese Darstel-
 
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