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Zeitschrift für christliche Kunst — 12.1899

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Oidtmann, Heinrich: Die Schweizer Glasmalerei vom Ausgange des XV. bis zum Beginn des XVIII. Jahrh., [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.3944#0200

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307

1899.

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 10.

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unseres Kunstzweiges, dessen Jünger während
des XVI. Jahrh. stetig zunehmend, sich sogar
in kleinen Ortschaften niederliefsen, so dafs
gegen Ende des Jahrhunderts etwa 100 Glas-
maler gleichzeitig thätig waren.

Kein Abschnitt in der Geschichte der Glas-
malerkunst hat eine so eingehende und zugleich
liebevolle Würdigung gefunden, wie gerade die
Schweizer Kleinmalerei. Erheblich ist daher
die Zahl der bildlichen Wiedergaben, zahlreich

gewöhnlich reichen Bücherschatzes und des
weit zerstreuten Schriftwerks wären vor allem
die vielfachen Eigenthümlichkeiten der erhaltenen
Denkmäler in Rücksicht zu ziehen, welche in
ihren Meisterwerken weder dem Kupferstich
noch dem Holzschnitt jenes Zeitraumes im
mindesten nachzustehen brauchen. Trotz pein-
licher Sorgfalt dürfte dann immerhin späteren
Bearbeitern manche empfindliche Lücke auszu-
füllen vorbehalten sein.

Abb. 1. Diebold Schilling übergibt seine Chronik dem versammelten Rnthe von Luzern.

sind defshalb die Abhandlungen in Zeitschriften,
nicht minder die Sonderaufsätze über einzelne
Denkmäler und neben jenen umfang- und
inhaltreiche Bücher. Wie die gläsernen Scheiben
selbst, so sind desgleichen die alten Vorlagen,
die„Visirungen" zu den Wappen, die in mehreren
Kunstsammlungen aufbewahrt werden, schrift-
stellerischer Berücksichtigung nicht entgangen.
Einen ansehnlichen Band könnte man mit einer
gründlichen Betrachtung der Schweizer Glas-
malerei ausfüllen, obgleich ihr Gebiet „zeitlich,
räumlich und sachlich" eng begrenzt erscheint.
Denn aufser der sorgsamen Sichtung des un-

Einer möglichst klaren Uebersichtlichkeit
und des davon abhängigen leichteren Ver-
ständnisses halber, insbesondere aber behufs
besserer Bewältigung des gewaltigen Stoffes
mufste eine bestimmte Eintheilung des Inhaltes
vorgenommen, die Schilderung feststehenden
Gesichtspunkten untergeordnet weiden. Dabei
gebot der verhältnifsmäfsig knapp bemessene
Raum eine schwer innezuhaltende Einschränkung
in der Behandlung, hoffentlich unbeschadet der
gründlichen Genauigkeit, welche man von einem
einigermafsen zuverlässigen Führer fordern kann
und darf. Letztere Bedingung mag das Auf-
 
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