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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 8.1904

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Heft 8
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Heimann, Moritz: Spaziergänge: in Form einer Novelle
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Kromer, Heinrich Ernst: Die Kunst der Alemannen
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https://doi.org/10.11588/diglit.19988#0086

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8L^.2ILirQtVblQL.

wirä unä es sick Zs^ieint, 68 in Würäe 2li
Zeker». Lr dliek äen Asri^srl 1?ÄA ir> 8eir>err>
2irrlrr»er. Lr8t Lirr 8päterr I>lLckrr»ittÄA 2W3ir§ er
8ick, sl8 ä38 HerLrlirLlrerl äe3 ^.bencls 3eir>er
Qnrube sine Liiäere iricbtcrlA Zab, in8 k'reie 2ir
§eben.

Lr Zin§ ein trockens3 k'lribbett binLuf, äL8
8icb in Wie3en verlor. 2wei bleine Qurscben
weiäeten äort eine 2ie§enberbe; Icnnin bntten
8ie ibn erblicbt, 80 8tnr2ten 8ie nnf ikn 2N nnä
boten ikrn lileine Veilcben8tr3ube nn. Lr nnbrn
8ie, §Lb iknen etwL8 Qelcl unä blopkte, wübrenä
äer eine seine rote IVlntrie in ben Hünäsn ärebte,
äern Lnäern Lnk clie brLnne LopkbeäeclcunA, wor-
Lnk Lncb cler 3ie ^o§ nnä nscb 3ckneIIern OLnb
8icb nnä 8einen Qefübrten in 8icberbeit brLcbte.
blnn blornrn er weiter in clie Höbe, clis Veilcken-
stränbe betrLcktencl, äie er in öer recbten I-lLncl
kislt. ?1öt2licb 1e§te er sie ins Qrns nncl §in§
weiter.

Oer Ilirnrnel kLtte sicb irn blorclen nber öein
QebirZe §rnnblLn AefÄrbt. Oie k'srben wnren
rein nncl reAsnbo§enkLft bunt, ^nxleicb Lbsr
2Lrt in äen Über§3n§en, wie ein HLncb ver-
ZLNAlick. Oer reicbe bliinrnel brönts cbe Lräe,
cleren Lntsprossenes nncb äern Re§en in rnLcb-
tiZern OrLN§ clss Wsrclens ^ur k"ülls strebte.
Oie Rinüen cler ?lLtanen, clie vorber stLnbix wie
LnsZetroclinetes QernLner Zewesen wsren, wLren
rnit ibren ^roben k'Ieclien SLkti^. Ikr QLnb
sprob, es Hiininerte uncl weckselte rnit clein cles
Weines, ÜL8 besckeiüen sicb IirLnselte, nncl äein
cler k"ei§en, äL3 in Zrnnen klLinrncken lenck-
tste. Oer ÖlbLnin Lber, wsbrlicb cler keroiscbe
LLnin, rnit seinen silberZrLnen 818ttern, §leicb-
SLin trLnerncl nrn clen IVlonü, clessen QILN2 er
in clen blLcbten wollnstiZ still nnö, wenn ein
Wincl Aebt, sckLnerncl trs^t, stnncl von ZrLnein
nncl Zrnnern IVloose inLcbti§ nberwLcbsen ÜL.
QewLlti§e, cleutscbere Obstbsuins, scbwer uncl
reicb ibre ^Vste trLAenü, nncl riesi^e ITscben
nrnstLnclsn ein verwnnscbenes, vsrwsbrlostes
Illsns. 8ck1nckten, l'errsssen une! ^bksn^s
woZten vorn AessttiAten Qrnn, nncl nbersll bin-
ein beclrten §e1b clie VVsiüen, bicberten ^erstrente

ie Lunst der Alemannen.

Von H. Lrnst Nromer.

Wenn ün Naä)folgenden von der Nunst der
Alemannen gesprochen werden soll, so möchte ich
deren Eebiet enger, als wohl gemeinhin üblich ist,
bezirken. Ich glaube, die Vertreter dieser Nunst
haben diese engere und strengere Abzirkung selber
geschaffen; wer aus der Aarte weiter ausgreisen
wollte, beginge einen Irrtum, wo nicht eine bewußte
Sälschung. Die ganze deutsche Lchweiz und der
angrenzende südliche (badische) Lchwarzwald vom
Baseler Rheinwinkel östlich bis etwa gegen Walds-

Lirlcenllinüer. ?LppeIn sber init weibein 8tsinin
nncl scblLnll LnfrLZencl fnbrten clie IVleloclie cles
Ircüscben ins keitere Hiinrnliscbe binnber.

Lr llonnte clern in ^rncbtbsrlreit uncl 3ckön-
beit ecllen ^Vnbliclc nicbt wiclsrsteben. Lr rnLcbte
ibn weick nnü nsbrn seinern 8cbiner2 üen
8tLLbe1 cler verlet^ten Llltellreit. Lr ssk weit
ins b-Lncl, nnc! ssk nun sncb äie beiclen ll'rsnen
in einsr k'erne, clie einen wabreren Verxleicb, Lls
clie blsbe es tst, erinö^ücbte. ^ber scbon wies
sein Her2 clen VerZIeicb Lnrnclr nnä nsbin
^nnss Qilcl, unter einern inniZen 2wsn§ cles
Qlnclrs nncl nicbt rnekr wsklencl, in sicb snf.
Wnllts er nickt eine k'röblicblceit in sick, cüe
üer ^VntzereZtkeit nicbt beclurfte? Lsnnte er
nicbt senen 8ie§ cles IVlensckIicben, — nicbt üen
cles Qeicbtsinns —, cler clern 8ckicIi8Ll slle
Versntwortnn§ nberlsllt? Wullte er nicbt, ÜLll
seüen clss Lewnlltsein, nur einrnsl 2N leben, be-
6n^eln ÜLik? Qestern wsr er snk breiten 8tnken
in üen ffirnrnel Aescbritten. —

Ls wurcle ^Vbencl. Lr Zin§ binnnter. Oie
3cbLtten cler 8erZe, von üenen er sbstieA, IsZen
Lnk cler f^slbinsel. Oiese selbst wsrk einsn Iclsr
LbASArenrNen 8ckstten snk clis ^elswsncl, clie
clen snclern 8eesrrn Lbscbloll. 2erstiebencler
üicktclnnst stLncl überin Rsl cles 8ses. IVlsck-
ti§e Wollien init cücbsn, Aewölbten, ^rLnfsklen
kränclern ^o^en. Oss let^te 3onnenlicbt 1s§
scbwsr nnü weill nnü bin§ suk clen irnrner nock
scbneeiZen Luppen in loclcerein, Aewittersbn-
ücbein üencbten bersb^eAossen. Qncl äer 8ee
Züt^erte, spie§elte cüe 6erxe nncl wsr leicbtestens
bewext; wo er sicb sn üen ll'ull cler 8er§e
scbob, war sckon cüe blscbt. 8cbon lllsnAen cüe
Qlöcllcken üer V'iscberboote, wie Qlöclrcken ver-
2Lnberter, nnsicbtbLrer Hsrüsn. Qsbencl 20§
cüe 8tiI1e sick von sllen 8eiten ^nsLininen, cüe
cüe IVlsnscken nÄksrncle, clrLNAte sick Ln clsn
irnrner eili§er 8ckreitenc1en nnü kob uncl truZ
ikn rnit einern Qsknkl, welcbes 8ebn8ncbt wsr.
Lr bLin 2N üer 8trslle, cüe ibn nscb kHsnse
kübrte, nnc! Icsnrn Iionnte er sicb 2N einern 8ckritt
snstsncüZer I^sst 2ܧeIn.

hur hin ist das Sebiet; ist, was ich den alemannischen
Tau nennen möchte. Die badische Bodenseegegend
kann dabei immer in Betracht kommen; ihrer Be-
völkerung mangeln die spezifisch alemannischen Lha-
raktereigenschasten sast völlig; sie hat in Sitten
und Lprache etwas ausgesprochen Karbloses; auch
fehlen ihr künstlerische Vertreter von irgendwelcher
Ligenart und Persönlichkeit vollständig. Der er-
wähnte Gau hingegen hat ihrer so viele und so
bedeutende, daß man von einem spezifisch ale-
mannischen Lharakter in der Runst jener Bevölkerung
reden kann und bereits einen deutlichen Linfluß
desselben aus die romanischen Teile der Zchweiz
bemerkt. Hat man außer dem Bodenseegebiet noch

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