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Allgemeine Literaturzeitung: Supplemente zur allgemeinen Literatur-Zeitung — 1785 (1787)

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Supplemente zur Allgemeinen Literatur-Zeitung vom Jahre 1785 - Zweyte Lieferung
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Numero 36
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https://doi.org/10.11588/diglit.47940#0154
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142 SUPPLEMENTE

j,mit der moglichften Eilfertigkeit zusammengezo-
„gen und ermuntert, ttnd Regensburg befestigt,
„als Heinrich zur Belagerctng heranzog. Die er-
„sten Versuche, welche dieser wider die Stadt
s,machte . wurden durch eine Tapferkeit erwie-
„dert, welche dem Heinrich alle Hofnung benahm,
„fleh der Stadt jemals bemächtigen zu können. Er
,,nahm daher in guter Ordnung seinen Abzug.
„Arnulph geht ihm nach etc. man stellt sich in
„Schlachtordnung etc. — als Heinrich durch einen
„abgesandten Boten den Arnulph ersuchen liess,
„mit ihm zu einer Unterredung herauszutreten
„etc. — Arnulph wurde durch diese Aufforde-
rung in eine freudige Bestiirzung gesetzt. — Mit
„empor gerichtetem Haupt und in ssralender Rü-
„stung gieng er hervor , mit der Zuverficht ei-
gnes hohem liesern , dem zu entkommen es
„unmöglich ist , indess ihm von der andern
3,Seite Heinrich entgegen trat. Damals zit-
ierten auch die kühnsten Helden beider Heere,
9,und, wäre es ihnen gegönnt gewesen, sie wären
„lieber in die dicksten Haufen ihrer Feinde ge-
„stiirzt, als dass sie diesen Anblick ertragen soll-
„ten, ohne daran Theil nehmen zu können. Die
9,beiden Fürsten hatten lieh nunmehr erreicht, und
„Arnulph, wie er dann nicht zweifelte, dass es
„auf einen Zweykampf angesehen wäre, legte so-
„gleich die Hand an sein Schwerdt , als H. mit
„dem versöhnendsten Blick und den freundsehaft-
„lichsten Geböhrden, womit er seine Absicht an-
„kiindigte , den entssammten Helden um Gehör
^und Gelassenheit bat.“ — Dazu nun noch eine
kürzere —- (die von dem unglücklichen Tajfilo
S. 123 — 131 ist uns zu lang), vom J. 907, als.
Ludwig das Kind von den Ungarn geschlagen wor-
den war — (§. 224etc.) — „wie wilde Gewässer,
„wenn sie plötzlich Gebirge durchbrechen, in .die
Ebnen des nächsten Landes sich stiirzen, nicht
„langsam kündigen sie ihreFluth an, sondern ehe
„man sichs verlieht, haben sie schon Dörfer und
„alle Einwohner Versehlungen: und nur einzelne
„rettet auf hohe Felsen ihr Loos: so war die Ue-
„berschwemmung derHungarn in Baiern nach die-
„ser Schlacht. Und wie der Sturm vor Ungewit-
„tern vorangeht, so war der Schrecken ihres Her-
„anzugs “ — Solcher Stellen sind mehrere im Bu-
che. Vielleicht haben die in Baiern häufig vorge-
kommenen Ueberschwemmungen gemacht , dass
gerade von diesen so viele Vergleichungen ent-
lehnt sind und sie gleichsam auch dieses Werk mit
betroffen haben. —
Die Einrichtung des Werkes ist diese : Der
erfie Theil sängt , ganzer 600 Jahre vor Christi Ge-
burt mit den Baiern an, hat 7 Unterabtheilu-ngen
oder §§. und- reicht bis z. J. Chr.788 auf die Zei-
ten -Ί aisilo. Weit über die Hälfte könnte die Ar-
beit, ohne den geringsten Nachtheil, abgekürzt
seyn, besonders die erste Hälste vor Garibald.
Dadurch hätte man Raum zu andern nützlichen
Nachrichten gewonnen. Im Geisi der Zeiten zu

erzählen und lebendig darzustellen, hat man, bes
aller Lebhaftigkeit des Vortrags, unterlaßen.
Der zweyte Theil geht von da bis z. J. 1070,
als der Epoche der Welfen. — Dieser Theil ist
schon um vieles zweckmäfsiger, aber doch noch
nicht darstellend genug. Der. dritte endlich be-
greift die Periode der Welsen und schliesst mit
Heinrichs des Löwen Fall Ugo. Eine Anzeige
des Inhalts ist jedem Abschnitte vorgesetzt, und
diesem sind einige Fragen angehängt, welche zur
Wiederholung dienen können. Die nöthigen ge-
nealog. Tafeln , ingleichen chronologische Recapi-
tulationen sind jedem Theile beygefügt. Anfüh-
rung der Beweisstellen ist für unnöthig geachtet,
worüber man sich in der Vorrede (unzulänglich}
erklärt hat; indessen finden sich doch in Beziehung
auf Zahlen im Buche selbst , Allegaten , wel-
che aber durch greuliche Druckfehler entstellt sind,
auch gegen die Gesetze der hist. Kritik sehr ver-
stossen. Kaum wird man es glauben, dass in je-
nen Zeiten, nicht etwa bloss Aventin, fondern
gar Gundlings- Discours über die Reichshisiorie an-
geführt wird.' Einzelne Fehler, Lieblingshypo·
thesen und unerweisliche Meinungen, sind dem
Rec. sehr oft aufgestossen, besonders wo man ins
Detail geht und in ausserbairischen Sachen.— Sie
anzuzeigen, und zu beweisen , ohne welches das
erste unnütz wäre, ist aber hier der Raum zu ein-
geschränkt.
Frankfurt am Mayn > bey Varrentrapp :
Neues genealogisch.es Reichs - und Staats - Handbuch
auf das Jahr MDCCLX-XXV. Ersier Theil. 1785.
Ohne den Kalender 348 und 64 Seiten. — Zwey-
ter Theil 254 und 114 Seiten, in gr. g. (1 Thlr.
20 gr. )
Nicht um die Einrichtung dieses seit vielen
Jahren beliebten und jährlich neu gedruckten
Werks anzuzeigen— denn wer kennt diese nicht?
•— sondern um es, wo möglich , auf die Zukunft
fehlerfreyer zu machen, nehmen wir uns die Mü-
he , eine Anzeige davon zu liefern. Ganz gewiss
haben mit uns mehrere seit einigen Jahren die
Sorglosigkeit bemerkt, die der Verfasser —viel-
leicht mit dem Wrleger eine Person — sich bey
Ausfertigung dieses Handbuches zu Schulden kom-
men lässt; und, wie sowohl dasAeussere, als das
Innere , von Jahren zu Jahren schlechter wird.
Nicht allien das Papier wird jetzt schwärzer und
die Lettern stumpfer, als. ehedem, sondern es sind
auch jetzt der Druckfehler mehrere, und — was
das schlimmste — man ist nicht sorgfältig genug
darauf bedacht, die in jedem' Jahr überall vorfal-
lenden Veränderungen mit der gehörigen Thätig-
keit in Erfahrung zu bringen und anzumerken.
Um dies' zu beweisen , braucht man nicht
lange zu suchen. Man schlage nur z. B. im ersten
TheileBamberg auf; so wird man belehrt werden,
dass der jetzige Fürst-Bischof im J. 177° ^ey
wählt worden , da es vielmehr 1779 heissen müss-
te
 
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