ι?8
SUPPLEMENTE
STAA TSWISSENS CHA FTEN.
Ohne Druckort: Reflektionen über Schwänge-
rung, Hurkinder und Eheloßgkeit des iSten Jahr-
hunderts i785« von 59 bis 212.5 S.
Die schonmit 59 anfangendeSeitemahl, der ge-
mischte dem Titel nicht durchaus entsprechende
Innhalt; (es kommt z. E. ein juriflifcher Brieswech-
sel über den Bergeinßurz bei/ Cable vor) und das
gelbgewordne Papier des zweytenund der folgen-
den Bogen scheint die Vermuthung, dass dies
Büchlein ein Stück eines andern altern Buchs, nur
mit einem neuen Titelblatte versehen worden sey,
zu bestätigan. Doch es sey wie es wolLe, so ist das
Product vqu keiner Bedeutung, das meide hier
gesegte ist nicht neu, weniges wahr und anwend-
bar, und sast nichts bestimmt genug.
Donauwerth: Eie Hortheile der Ohrenbeirht
sür den Staat. 1784· 63 S. 8- (5 gr.)
In einem guten Ausdrucke wird hier die Oh-
renbeichte als ein Mittel vertheidigt, wodurch
Selbstkenntniss befördert und dem Prediger die Wir-
kung auf dieGemüther erleichtert würde; allein bei-
des kann von dem Prediger, der ohnehin noch seltne
und jetzt wenigstens nicht allgemeine Eigenschaf-
ten haben muss, wenn er durch die OhTenbeich-
te nur etwas wirken will, ohne Ohrenbeichte be-
fördert werden, die doch gewiss, wenn wir sie
auch in bloss polirischer Rücklicht betrachten, den
Geistlichen eine, besonders in ihren Händen, wie
die Ersahrung gezeigt hat und noch zeigt, schäd-
liche Gewalt über die Gemüther giebt, andrer
Übeln Folgen zu geschweigen.
PHTSIK.
Reval und Leipzig, bey Albrechtund Conip.:
Hermetifches Mujeum. — E flies Theil. Allen Lieb-
habern der wahren Weisheit gewidmet von dem
Herausgeber. 5732 !). 192 S. 8- Zueijter Theil.
5783· 190 S. Dritter Theil. 1785· 179 iS. (Jeder
Theil 9 gr.)
Zum Nutzen und Frommen der Liebhaber
der höhern Ph losonhie, und der Anfänger der ho-
hem Scheidekunft ersche-int, nach dem Geständ-
niss des Her Angebers. diess Werk, damit jene
eine Sammlung derjenigen Schriften haben wel-
che lieh ehedem durch ihren Innhalt so merkwür-
dig machten, und jetzt seiten angetrossen werden;
und damit diese ein Buch erhalten, aus welchem
iie lieh mit dem Umfange des eigentlich chemi-
schen Theils der königlichen Kunst bekannt ma-
chen können, Rec. verletzte lieh in Gedanken
unter die Lehrlinge und Anfänger dieser Kunst,
und fieng mit lehrbegierigem Herzen an, das
Werk zu studieren; aber er fand mit seinem
schlichten Menschenverstande nichts als Unsinn un-
ter einem Deckmantel von Mystick, Prahlerey
Und Lügen unter der hülle von Hieroglyphen;
und muss geliehen, dass bloss leidige Gewinn-
sucht den Herausgeber bewegen konnte, solche
Werke wiede-r ans Licht zu ziehen, die zur Ehre
der menschlichen Vernunft lieber ganz hätten ver-
geßen bleiben können, da er ganz gewiss gar zu
gut wusste, dass, trotz unserer gerühmten Auf-
klärung, trotz der Geissel der Satyre und der
Gründe der Vernunft gegen diese Thoren, doch
noch die Anzahl derselben gross genug bleibt, die
solche Werke studieren , und Unsinn sür hohe
Weisheit halten. Wir setzen bloss die Ueberschrif-
ten des dritten Theils her, da die andern ausser
unsrei· Grenze liegen. Sie tragen alle das Mahl-
zeichen an der Stirn, nach welchen Eingeweiheten,
in der hermetischen Kunst den Werth des Inn-
halts schon selbst werden zu schätzen wissen, den.
wir als Layen nicht beurtheilen können. 1) der
Schlussel zur wahren Weisheit; 2) Philadelphia
oder brüderliche Liebe für die Liebhaber der her-
metischen Wiffenschast,— vom Irenäus Philocle-
tes; 3 Sendsehreiben eines grossen Adepten,
über das Geheimniss der grossen Kunst, aus Ge-
legenheit derjenigen Lehren abgesasst, die Xristä-
us seinem Sohne, das philosophische Meisterstiick
betreffend, hinterlaßen hat. Paris. i6gg. (Nach
dem Vorbericht des Verlegers muss Aristäus durch
die von ihm besessene Universalmedicin sein Leben
wenigstens 400 Jahr verlängert haben .'! Wenn es
aber dem Wundermanne so lange in der Welt ge-
fiel; warum that er nicht noch zu seinen Jahr n so
viel hinzu, um bis äufunsere Zeiten zu kommen, da-
mit auch wir das Glück hätten , gläubig zu wer-
den ?) 4< Liber de principiis naturalibus et de
principiis artis chemicae, incerto authore.
Weimar, in der Hofmannischen Buchhand-
lung: Fbllßändiges Regifler über den Almanach
oder Tafct enbuch für Scheidekiinstler und Apothe-
ker der Jahre 1750·—- jwgy. herausgegeben von
I. F, A. Götti;‘ig j B. kl. g.
_ Wird allen Besitzern des Taschenbuchs
seiner guten Einrichtung wegen willkommen
seyn.
ERDB ESC HR EIB UNG.
Leipzig, im Schwickertschen Verlage: Pa-
ris ein G mmlde ναι Mercier Yerdeiitfcht von Beruh,
Ge. Walch 7 ter Th 1784. 2g f S. Ster Th. 51 . S. g.
Der Werth des Originals dieies Buchs isthin-
länglich bekannt, und hier nicht erst zu bestim-
men. Die Ueberßetzung gehört nicht zu den
schlechten, aber sie ist auch keinesweges meister-
haft zu nennen, Verstanden hat Hr. W. seinen
Schriftsteller fast immer; zuweilen ist der Gedan-
ke lehr glücklich aisgedrückt, und wir würden
das Ganze Überall ohne Misbehagen gelesen haben,
wenn Hr. W. nicht so oft gegen die Grammatik
anstiesse , und seine Sprache nicht so unrein wäre.
Man triitc falt aus allen Seiten ßeweile davon an.
S. 1
SUPPLEMENTE
STAA TSWISSENS CHA FTEN.
Ohne Druckort: Reflektionen über Schwänge-
rung, Hurkinder und Eheloßgkeit des iSten Jahr-
hunderts i785« von 59 bis 212.5 S.
Die schonmit 59 anfangendeSeitemahl, der ge-
mischte dem Titel nicht durchaus entsprechende
Innhalt; (es kommt z. E. ein juriflifcher Brieswech-
sel über den Bergeinßurz bei/ Cable vor) und das
gelbgewordne Papier des zweytenund der folgen-
den Bogen scheint die Vermuthung, dass dies
Büchlein ein Stück eines andern altern Buchs, nur
mit einem neuen Titelblatte versehen worden sey,
zu bestätigan. Doch es sey wie es wolLe, so ist das
Product vqu keiner Bedeutung, das meide hier
gesegte ist nicht neu, weniges wahr und anwend-
bar, und sast nichts bestimmt genug.
Donauwerth: Eie Hortheile der Ohrenbeirht
sür den Staat. 1784· 63 S. 8- (5 gr.)
In einem guten Ausdrucke wird hier die Oh-
renbeichte als ein Mittel vertheidigt, wodurch
Selbstkenntniss befördert und dem Prediger die Wir-
kung auf dieGemüther erleichtert würde; allein bei-
des kann von dem Prediger, der ohnehin noch seltne
und jetzt wenigstens nicht allgemeine Eigenschaf-
ten haben muss, wenn er durch die OhTenbeich-
te nur etwas wirken will, ohne Ohrenbeichte be-
fördert werden, die doch gewiss, wenn wir sie
auch in bloss polirischer Rücklicht betrachten, den
Geistlichen eine, besonders in ihren Händen, wie
die Ersahrung gezeigt hat und noch zeigt, schäd-
liche Gewalt über die Gemüther giebt, andrer
Übeln Folgen zu geschweigen.
PHTSIK.
Reval und Leipzig, bey Albrechtund Conip.:
Hermetifches Mujeum. — E flies Theil. Allen Lieb-
habern der wahren Weisheit gewidmet von dem
Herausgeber. 5732 !). 192 S. 8- Zueijter Theil.
5783· 190 S. Dritter Theil. 1785· 179 iS. (Jeder
Theil 9 gr.)
Zum Nutzen und Frommen der Liebhaber
der höhern Ph losonhie, und der Anfänger der ho-
hem Scheidekunft ersche-int, nach dem Geständ-
niss des Her Angebers. diess Werk, damit jene
eine Sammlung derjenigen Schriften haben wel-
che lieh ehedem durch ihren Innhalt so merkwür-
dig machten, und jetzt seiten angetrossen werden;
und damit diese ein Buch erhalten, aus welchem
iie lieh mit dem Umfange des eigentlich chemi-
schen Theils der königlichen Kunst bekannt ma-
chen können, Rec. verletzte lieh in Gedanken
unter die Lehrlinge und Anfänger dieser Kunst,
und fieng mit lehrbegierigem Herzen an, das
Werk zu studieren; aber er fand mit seinem
schlichten Menschenverstande nichts als Unsinn un-
ter einem Deckmantel von Mystick, Prahlerey
Und Lügen unter der hülle von Hieroglyphen;
und muss geliehen, dass bloss leidige Gewinn-
sucht den Herausgeber bewegen konnte, solche
Werke wiede-r ans Licht zu ziehen, die zur Ehre
der menschlichen Vernunft lieber ganz hätten ver-
geßen bleiben können, da er ganz gewiss gar zu
gut wusste, dass, trotz unserer gerühmten Auf-
klärung, trotz der Geissel der Satyre und der
Gründe der Vernunft gegen diese Thoren, doch
noch die Anzahl derselben gross genug bleibt, die
solche Werke studieren , und Unsinn sür hohe
Weisheit halten. Wir setzen bloss die Ueberschrif-
ten des dritten Theils her, da die andern ausser
unsrei· Grenze liegen. Sie tragen alle das Mahl-
zeichen an der Stirn, nach welchen Eingeweiheten,
in der hermetischen Kunst den Werth des Inn-
halts schon selbst werden zu schätzen wissen, den.
wir als Layen nicht beurtheilen können. 1) der
Schlussel zur wahren Weisheit; 2) Philadelphia
oder brüderliche Liebe für die Liebhaber der her-
metischen Wiffenschast,— vom Irenäus Philocle-
tes; 3 Sendsehreiben eines grossen Adepten,
über das Geheimniss der grossen Kunst, aus Ge-
legenheit derjenigen Lehren abgesasst, die Xristä-
us seinem Sohne, das philosophische Meisterstiick
betreffend, hinterlaßen hat. Paris. i6gg. (Nach
dem Vorbericht des Verlegers muss Aristäus durch
die von ihm besessene Universalmedicin sein Leben
wenigstens 400 Jahr verlängert haben .'! Wenn es
aber dem Wundermanne so lange in der Welt ge-
fiel; warum that er nicht noch zu seinen Jahr n so
viel hinzu, um bis äufunsere Zeiten zu kommen, da-
mit auch wir das Glück hätten , gläubig zu wer-
den ?) 4< Liber de principiis naturalibus et de
principiis artis chemicae, incerto authore.
Weimar, in der Hofmannischen Buchhand-
lung: Fbllßändiges Regifler über den Almanach
oder Tafct enbuch für Scheidekiinstler und Apothe-
ker der Jahre 1750·—- jwgy. herausgegeben von
I. F, A. Götti;‘ig j B. kl. g.
_ Wird allen Besitzern des Taschenbuchs
seiner guten Einrichtung wegen willkommen
seyn.
ERDB ESC HR EIB UNG.
Leipzig, im Schwickertschen Verlage: Pa-
ris ein G mmlde ναι Mercier Yerdeiitfcht von Beruh,
Ge. Walch 7 ter Th 1784. 2g f S. Ster Th. 51 . S. g.
Der Werth des Originals dieies Buchs isthin-
länglich bekannt, und hier nicht erst zu bestim-
men. Die Ueberßetzung gehört nicht zu den
schlechten, aber sie ist auch keinesweges meister-
haft zu nennen, Verstanden hat Hr. W. seinen
Schriftsteller fast immer; zuweilen ist der Gedan-
ke lehr glücklich aisgedrückt, und wir würden
das Ganze Überall ohne Misbehagen gelesen haben,
wenn Hr. W. nicht so oft gegen die Grammatik
anstiesse , und seine Sprache nicht so unrein wäre.
Man triitc falt aus allen Seiten ßeweile davon an.
S. 1