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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 11.1886

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Heft 2
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Loewy, Emanuel: Grabrelief aus Korinth
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https://doi.org/10.11588/diglit.42073#0173

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Grabrelief aus Korinth.
(Hierzu Tafel V.)

Im Laufe des verflossenen Sommers ist aus Korinth1 2 in das
hiesige Centralmuseum ■ die Grabstele gelangt, welche der
nach einer Zeichnung E· Gillieron’s angefertigte Lichtdruck
auf Tafel V vergegenwärtigt3. Nach oben etwas verjüngt und
von einem Giebel gekrönt, enthält sie in einem Relieffelde,
welches durch Eintiefung wie von Anten und Epistyl begrenzt
erscheint, die folgende Darstellung. Zu Boden liegt, auf der
rechten Körperseite aufruhend, zum Teile auf sein Gewand
hingestreckt, der Leichnam eines Jünglings. Die linke Hand
scheint noch die Erde zu fassen, das vom Todesschlaf über-
mannte, mit einer Binde umwundene Haupt ist matt auf den
ausgestreckten rechten Arm gesunken, das linke Bein ein we-
nig angezogen. Ein gleichfalls jugendlicher Krieger stürmt
über ihn hinweg. Gerüstet mit Helm und Schwert, die Lanze
mit der Rechten zum Stosse bereit haltend und sich mit dem
grossen runden Schilde4 deckend, ist er dargestellt, wie er in
rascher Bewegung, mit dem linken Fuss auf die Schulter des
Gefallenen tretend und mit dem rechten eben den Boden ver-

1 Daselbst befand sie sich lange Zeit im Eparcheion. Wie mir Herr Ge-
neralephor Kavvadias mitteilt, ist Korinth auch der Fundort der Stele.
2 Inventar der Generalephorie 1885 n. 60. Im Centralmuseum 2. Saal,
Ostwand, n. 178 des von Kavvadias vorbereiteten Katalogs.
3 H. 0,73, Br. unten 0,50, oben 0,46, D. 0,09. Rückwärts raub, unten ist
die Stele abgebrochen. Der grobkörnige, krystallinische Marmor von kalt-
weissem Tone scheint mir weder pentelisch noch parisch zu sein; die Ober-
fläche des Reliefs ist von grieslicher Beschaffenheit.
/( Das Schildzeichen scheinen zwei gekreuzte Fackelhölzer zu bilden·
 
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