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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 11.1886

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Heft 4
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Berichtigung zu S. 18 S. 20 S. 25
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Swoboda, Heinrich: Zu S. 115 N. 3
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https://doi.org/10.11588/diglit.42073#0492

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MISCELLEN

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Melos und Amorgos exportiert, wie Melos seinen Obsidian
auf dem ganzen aegeisclien Meer, während es von den Kalk-
steininseln seinen Marmor bezieht. Das lässt auf einen ver-
hältnissmässig hochentwickelten Verkehr schliessen. Herr
Karl Ehrenburg, welcher Melos behufs geologischer Erfor-
schung bereiste, hält für wahrscheinlich, dass auch das Ma-
O '
terial der melischen Inselsteine Natronagalmatolith und Stea-
tit, nicht von Melos selbst, sondern von Siphnos stamme.
Rom 26. Januar 1887.
FERDINAND DUEMMLER.

Zu S. 115 N. 3.
Ferdinand Dümmler hat oben S. 115 ff. für eine von ihm
in Melos gefundene und zuerst herausgegebene Inschrift es
unentschieden gelassen, ob sie von der bezeichneten Insel
stamme oder von anderswo verschleppt worden sei. Für den
letzteren Fall dachte er an Ναξία in Karien. Die Entscheidung
über diese Frage giebt eine von Dümmler nicht herangezo-
gene Inschrift C. I. G. 2347 c ( = Lebas Partie IV n. 1885);
danach ist es sicher, dass die neue Inschrift Syros zuzuswei-
sen ist1. Dies wird bewiesen durch die Uebereinstimmung
der im Präscripte angewendeten Formel: εδοξεν τη βουλή καί
τω δήρ.ω, ό δείνα έφοδον άπογραψάριενος επί την βουλήν ειπεν,wel-
che in dieser Fassung Syros eigentümlich gewesen zu sein
scheint, und im Demotikon des Antragstellers (Ναξίτης). Νάζις
oder τά Νάζια war somit ein Demos von Syros; denn der Ur-
sprung der zuerst bekannt gewordenen Inschrift ist unzwei-
felhaft durch S. 50: στέφανοι 6 δήρ.ος ό Συ ρ ίων Όνήσανδρον
κτλ. Beide Denkmäler sind, wie Aehnlichkeit in den Schrift-
zügen beweist — besonders das A mit gebrochenem Mittel-
strich, für welches die Copie bei Le Bas zu vergleichen ist,
1 Uber analoge Fälle der Verschleppung von Inschriften vgl. Schumacher
im Rhein. Museum 1887, S. 148 ff.
 
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