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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 11.1886

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Heft 4
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Wolters, Paul: Kylindros tetragōnos
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Studniczka, Franz: Zur Künstlerinschrift des Atotos und Argeiadas
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https://doi.org/10.11588/diglit.42073#0494

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MISCELLEN

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men im Britischen Museum; ebendaselbst befinden sieb —
wenn mich die Erinnerung nicht trügt, zwei — dem Berliner
ganz entsprechende Siegelsteine. Alle vier oder drei Seiten ei-
nes solchen Cylinders hat man schwerlich auf einmal abge-
drückt, ebenso wie bei den babylonischen Cylindern immer
nur ein Teil benutzt wurde; vgl. Perrot-Chipiez, Hisicrire de
Γατί II S. 665.
Athen, Febrnar 1887.
PAUL WOLTERS.

Zur Künstlerinschrift des Atotos und Argeiadas.
Der zweite Teil dieser Inschrift (Loewy Nr. 30 d, e mit
Nachtrags. XVIII), κ’Αργειάδας 'Αγελαίδα τ Αργείου, scheint
mir noch immer nicht befriedigend erklärt. Zuletzt hat v.
Wilamowitz Lectiones epigraphicae, Göttingen 1885 S. 12 und
mit ihm Robert, Archäologische Märchen S. 97 die sonder-
bare Erscheinung, dass das Ethnikon nicht zu Argeiadas son-
dern im Genetiv zu 'Αγελαίδα gezogen ist, mit der Annahme
erklärt, ersterer sei nicht Sohn, sondern Sklave des letzteren
gewesen. Abei·, um von sachlichen Bedenken, über die sich
streiten Hesse, zu schweigen: Argeiadas klingt doch gewiss
nicht wie ein Sklavenname. Ich glaube mit Wilamowitz, dass
Agelaidas allein das Bürgerrecht von Argos, nicht aber, dass
Argeiadas überhaupt keines besass. Er gibt nur das des Va-
ters an, weil es ehrenvoller war, als sein eigenes. Die Frage
nach diesem ist leicht zu beantworten. Die argivisch - sikyo-
nisclie Schule war ohne Zweifel eine Einheit (Klein, Archäo-
logisch-epigraphische Mittheilungen aus Oesterreich VS.99),
ihre eigentliche Heimat aber Sikyon. Nur dieses spielt eine
Rolle in den Anfängen der Malerei und Plastik, dahin wan-
derten die kretischen Daidaliden ein. Der erste namhafte
Künstler, welcher Argeier heisst, ist Agelaidas. Er wird von
Geburt ebenso ein Sikyonier gewesen sein, wie seine Genos-
sen Kanachos und Aristokles. Aber in Anerkennung seiner
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MITTH. D. AEGH. INST. XI.
 
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