DOI Heft:
Heft 4
DOI Artikel:Studniczka, Franz: Zusammensetzungen im Akropolismuseum
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.42073#0395
Zusammensetzungen im Akropolismuseum.
Im zweiten Hefte dieses Bandes habe ich aber eine beson-
ders folgenreiche Zusammensetzung unter den archaischen
Bruchstücken im Akropolismuseum berichtet; hier lasse ich
die dort in Aussicht gestellten Mittheilungen über einige an-
dere folgen, welche mir rascher Bekanntmachung wert schei-
nen, und zwar nur über solche, die sich auf schon bekannte
Denkmäler beziehen.
1. Einer von den schönsten Funden der Ausgrabungen
1882-83 ist ein lebensgrosser Frauenkopf aus feinstem ,,pa-
rischen ” Marmor, von meisterhafter Ausführung und einem
vornehmen Typus, in dem die Mängel des Archaismus bereits
zum grossen Teil überwunden sind1. Die gehaltene, man
möchte sagen heimliche und doch unbeschreiblich herzer-
quickende Heiterkeit dieser Züge kann uns wohl am besten
den Geist des puWga σερον καί λεληθός vergegenwärtigen,
welches einige Jahrzehnte später Kalamis in der Sosandra zum
vollendetsten Ausdruck brachte. Es ist ohne Zweifel wissens-
wert, auf was für einer Gestalt dieser Kopf sasz. Sie ganz zu
besitzen sind wir zwar noch weit entfernt, aber sechs Bruch-
stücke, von denen vier untereinander und mit dem Kopfe zu-
sammenpassen, gestatten schon jetzt den Typus im Wesent-
lichen zu bestimmen. Der Kopf passt scharf auf ein seit län-
gerer Zeit im Museum befindliches Bruchstück, dessen Her-
kunft ich nicht genau festzustellen vermochte; nach der völ-
1 In einer nicht ganz gelungenen Lithographie nach Gillidrons Zeichnung
herausgegeben und von Philios eingehend besprochen Έφημ. άρχ. 1883 Tf.
6 S. 97 ff.
Im zweiten Hefte dieses Bandes habe ich aber eine beson-
ders folgenreiche Zusammensetzung unter den archaischen
Bruchstücken im Akropolismuseum berichtet; hier lasse ich
die dort in Aussicht gestellten Mittheilungen über einige an-
dere folgen, welche mir rascher Bekanntmachung wert schei-
nen, und zwar nur über solche, die sich auf schon bekannte
Denkmäler beziehen.
1. Einer von den schönsten Funden der Ausgrabungen
1882-83 ist ein lebensgrosser Frauenkopf aus feinstem ,,pa-
rischen ” Marmor, von meisterhafter Ausführung und einem
vornehmen Typus, in dem die Mängel des Archaismus bereits
zum grossen Teil überwunden sind1. Die gehaltene, man
möchte sagen heimliche und doch unbeschreiblich herzer-
quickende Heiterkeit dieser Züge kann uns wohl am besten
den Geist des puWga σερον καί λεληθός vergegenwärtigen,
welches einige Jahrzehnte später Kalamis in der Sosandra zum
vollendetsten Ausdruck brachte. Es ist ohne Zweifel wissens-
wert, auf was für einer Gestalt dieser Kopf sasz. Sie ganz zu
besitzen sind wir zwar noch weit entfernt, aber sechs Bruch-
stücke, von denen vier untereinander und mit dem Kopfe zu-
sammenpassen, gestatten schon jetzt den Typus im Wesent-
lichen zu bestimmen. Der Kopf passt scharf auf ein seit län-
gerer Zeit im Museum befindliches Bruchstück, dessen Her-
kunft ich nicht genau festzustellen vermochte; nach der völ-
1 In einer nicht ganz gelungenen Lithographie nach Gillidrons Zeichnung
herausgegeben und von Philios eingehend besprochen Έφημ. άρχ. 1883 Tf.
6 S. 97 ff.