Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]: Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung (11.1886)

ATHENASTATUEN VON EPIDAUROS

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Mit der Basis (h. 0m,09) ist das Bild 0m,72 hoch, wie die
beiden andern Statuetten aus weissern Marmor. Der Kopf
ist abgebrochen aber anpassend,
ebenso die 1. Hand mit einem
Stücke des Schildrandes, letzte-
rer stellenweise fehlend. Der r.
Arm ist soweit erhalten, als er
durch ein dazwischen belassenes
Stück mit dem Rumpf zusam-
menhängt, und auch die freige-
arbeitete Hand, oder der von ihr
getragene Gegenstand, war von
unten durch eine Stütze gehal-
ten, deren Bruchfläche etwa 4 cm
unterhalb der Hand am Gewand
sichtbar ist. Reichte jene Stütze
an die Hand, so konnte diese
eine Lanze (aus andrem Stoff) halten, reichte sie an den von
der Hand gehaltenen Gegenstand, so war dies keine Lanze.
Mich dünkt aber jenes wahrscheinlicher.
Von der hohen Helmzier, Sphinx zwischen zwei Flügelrös-
sen, fehlt der Kopf des 1. Rosses. Spuren rother Farbe sieht
man am Helmbusch, am Schildrand und dem Gorgoneion aus-
sen am Schild.
Wo auf der Basis (rechts v. B.) das Gewand der Göttin en-
det, erscheint, vorher nicht vom Gewand abgesondert, ein
dicker Schaft, dessen Ende sich verdickend und krümmend,
im äusseren Contour der Basis folgend, oben abgestossen
ist. Am meisten gleicht der Schaft einer kurzen Fackel,
der Umriss des abgestossenen Theils der Fackelflamme. An
eine Schlange zu denken schien mir sowohl das erhaltene
Stück als auch der Bruch zu widerrathen , so viel näher
dieser Gedanke sonst läge. Ist es eine Fackel, so ist es um
so weniger angezeigt, der Göttin auch eine Fackel in die
Hand zu geben, was sonst der Vergleich einer ähnlich beweg-
ten Athena mit fackelähnlichem Gegenstände in der Hand