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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 11.1886

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Wilhelm Henzen: geb. 24. Januar 1816, gest. 28. Januar 1887
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https://doi.org/10.11588/diglit.42073#0376

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WILHELM H ENZEN
geb. 2 4. Januar 1816, ge st. 28. Januar 1887

Die Klage die um den schlichten, treuen, die Wahrheit ei-
frig liebenden und unablässig suchenden, wahrhaft guten
und liebenswürdigen Mann von Rom laut geworden,wo, glei-
che Trauer im Herzen, Deutsche und Italiener ihn am 28.
Januar mit allen Ehren zu Grabe getragen haben, sie hallt zu-
rück auch von Athen. Denn der grösste Theil seines an Ar-
beit und an Früchten reichen Lebens hat unserem Institut
gehört, dessen treuster Hüter er in Rom auch durch schwere
Zeiten gewesen, ein Vorbild für alle zu gleichem Dienst be-
rufenen. Von Griechenland, wohin Henzen im J. 1842 bald
nach vollendeten Universitätsstudien seinen verehrten Lehrer
Welcher begleitet hatte, heimkehrend, blieb er in Rom, dem
Institut durch glückliche Fügung im rechten Augenblicke zu-
geführt. Seit dem ist Rom sein Wohnsitz, Italien seine an-
dere Heimat geworden. Hier hat er bis 1856 neben E. Braun
als zweiter, als erster Secretär bis 1865 mit H. Brunn, seit

dem mit W. Helbig dem römischen Institut vorgestanden,
hier seine zahlreichen scharfsinnigen, gelehrten, gewissenhaf-
ten Arbeiten verfasst, hier, mit den hervorragendsten deut-
schen und italienischen Meistern durch Arbeit und Freund-
schaft innig verbunden, das Riesenwerk des Corpus inscrip-
tionum latinarum geleitet und herausgegeben, ihm selber ein
unvergängliches Denkmal. Sein Marmorbildniss wurde zur
Feier seines siebzigsten Geburtstags im Sitzungssaal des Insti-
tuts aufgestellt, ein gleiches hat die Stadt Rom neben den mit
Henzens Namen für immer verknüpften Consularfasten aufzu-
stellen beschlossen. Möge denn, nachdem er hinweggenom-
men, sein Italienern wie Deutschen theures Andenken zum
Wöhle des Instituts wirksam sein, wie es der Lebende im-
merdar gewesen ist!
 
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