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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 11.1886

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Heft 4
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Lolling, Habbo G.; Wolters, Paul: Das Kuppelgrab bei Dimini
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https://doi.org/10.11588/diglit.42073#0481

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DAS KUPPELGRAB BEI DIMINI

Abschlusses hinabgesLurzt war. Vor der Aufräumung war das
Innere mit einer aus Erde, Steinen und dgl. bestehenden
Masse angefüllt, die ungefähr von dem oberen Rand der Thür
sich nach der gegenüberliegenden Seite der Wand senkte;
ganze Schichten von Fledermausknochen, welche diese Abla-
gerung durchzogen, zeigten, dass der Einsturz der Decke
schon vor geraumer Zeit erfolgt ist. Durch die so entstandene
Oeffnung sind auch einige jüngere Gegenstände in den Schutt
hineingeratlien, so eine kleine geringe Thonlampe, eine ei-
serne Scheere, die aus zwei durch einen Bügel verbundenen
Schneiden besteht, und endlich eine kleine metallene Trink-
schale, wie sie noch bei Hirten gebräuchlich ist. Diese Schale
trägt die eingeritzte Inschrift Στέργιο Γόργο 1791; sie lag ne-
ben den Gebeinen eines Toten, vermutlich ihres ehemaligen
Besitzers, der in Folge eines Unglücks oder eines Verbrechens
hier hinabgestürzt sein muss. Der Dromos war ebenfalls ver-
schüttet, so dass der Abhang eine vollständig gleichmässige
Fläche zeigte.
Der Fussboden der Tholos besteht aus einer dünnen, mit
kleinen Steinen durchsetzten, festgestampften Lehmschicht; an
der Wand läuft eine c. 0,55 hohe, 0,50m breite Bank aus unge-
brannten Lehmziegeln herum. Rechts vom Eingang begann die-
selbe, soweit wir feststellen konnten, in einer Entfernung von
2,55m von der Thüre, links war ihr Anfang nicht mehr zu er-
kennen. Die Bank besteht aus fünf Schichten; die Ziegel sind,
soweit sie sich messen Hessen, 0,25m breit, 0,45 tief und
0,10-11 dick1, und regelmässig geschichtet, doch linden sich
die senkrechten Fugen nicht unter der Mitte des darüberlie-
genden Steines, sondern etwa nach dem ersten Drittel des-
selben.
Die Thür ist im Gegensatz zu Menidi nicht gleichmässig
breit, sondern verengt sich nach innen von 1,95 bis auf
1,75m; die Tiefe der Thüre beträgt 2,85. Ihre Decke ist aus
vier ungleich breiten, 3,30 langen Steinplatten gebildet; über

1 Vgl. hierzu Dörpfeld in Schliemann’s Tiryns S. 296.
 
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