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DER BAUMEISTER . 1912, FEBRUAR » BEILAGE
über die Metallarbeiten der antiken Zeit wissen, lernen wir
in verschiedenen Abschnitten zeitlich geordnet die über-
raschend verschiedenartigen Bronzetüren der romanischen
Zeit in Deutschland, Russland und Italien, die Prachtpforten
der Renaissancezeit in Spanien und Italien kennen, dazu die
Fülle kleinerer Kunstwerke, die das Mittelalter und die
Renaissance an Leuchtern, Grabplatten, Taufkesseln usw. aus
Bronze und Messing gegossen, sehen an gut gewählten Bei-
spielen die der Bronzeguss noch im sechzehnten und sieben-
zehnten Jahrhundert einzelne hervorragende Werke schafft,
bis endlich monumentale Kunst erschlafft und mehr im Kleinen
in Beschlägen, Beleuchtungskörpern u. dergl. künstlerische
Feinheit bewahrt. Daneben wird uns in Wort und Bild die
Formentwicklung der echt germanischen Schmiedekunst vor-
geführt von ihrem Beginn im elften Jahrhundert an, vor
allem aber in ihren Glanzzeiten, die sich im dreizehnten
Jahrhundert in der frühgotischen Kunst Frankreichs, im vier-
zehnten und fünfzehnten Jahrhundert in Deutschland, dann
im fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert in den un-
vergleichlich grossartig und gediegen durchgeführten Gitter-
werken Spaniens entwickeln. Der phantasievolle Reichtum
der deutschen Frührenaissance wird eingehend gewürdigt,
wie auch sein Gegenspiel, die architektonisch streng ge-
gliederten französischen Schmiedearbeiten des siebenzehnten
und achtzehnten Jahrhunderts, aus denen sich dann die
gröbsten Meisterwerke frischer, künstlerisch beseelter Hammer-
arbeit in Süddeutschland (Schloss in Würzburg u. a.) ableiten.
Mit den feinen anmutigen Werken des Zopf- und Empirestiles
klingt dann die mächtige Bewegung vor hundert Jahren
aus. — Neben der geschichtlichen Schilderung steht überall
die verständnisvolle künstlerische Würdigung und die Be-
tonung technischer Gesichtspunkte. Das inhaltreiche, mit
einer grossen Fülle von guten Abbildungen ausgestattete
Buch wird dem Kenner als Zusammenfassung eines weit-
verzweigten und zum Teil schwer erreichbaren Stoffes, jedem
Architekten als eine Quelle des Genusses und der Anregung
auf bisher kaum bekannten Gebieten bestens zu emp-
fehlen sein. 0- St.
Fridericiana. Lebens- und Weisheitssprüche Friedrich
des Grossen. Gedenkblatt zu seinem zweihundertjährigen
Geburtstage von Paul Kunzendorf. Ferd. Dümmlers Verlag.
Berlin 1912. Preis 2 Mark.
Wer die zahlreichen Kunstwerke, die dieser bedeutendste
König Preussens schuf, recht würdigen will, wer den Geist
verstehen will, in dem sie geschaffen sind und der sie er-
stehen liess, muss einigermassen auch Kenntnis von dem
Gedankenreichtum haben, der in Friedrichs literarischem
Hinterlass enthalten ist.
„Wie leuchtende und unvergängliche Sterne prangen seine
Kriegstaten, seine Siege, seine Friedenswerke am Himmel
preussischer Geschichte, er ist und bleibt der volkstümlichste
Herrscher, der je auf einem Thron gesessen. Nur seine lite-
rarischen Werke fallen mehr und mehr der Vergessenheit
anheim, werden kaum noch gelesen. Und doch welch eine
Fülle von Geist und Erfahrung, von menschlichem Empfinden
und wahrer Seelengrösse ist in ihnen vereint.“
Der als fruchtbarer Schriftsteller bekannte Herausgeber hat
in seiner ausserordentlich fleissigen Zusammenstellung über
500 höchst treffender Sprüche aus allen Gebieten vereinigt,
die zu lesen eine helle Freude ist. Jetzt, wo die Bauweise
dieses hochveranlagten Fürsten, dessen 200. Geburtstag wir
jetzt gerade feiern, wieder allseitige Würdigung findet, ist
dem Architekten, überhaupt jedem gebildeten Laien, dies
Büchlein eine reizende Ueberraschung. H. J.
: Modelle für Hoch- und Tiefbau i
nach eigenen kombinierten Verfahren
* in jedem Massstab
dauerhaft — leicht — billig
. SPEZIALITÄT:
I ötk Relief-Modelle EKE i
Ganze Städte — Liegenschaften — Ge-
birge — Häfen — Festungswerke etc.
B -- Kostenlose Anschläge nach Zeichnungen. : =
■ ■
■ ,,Plastische Pläne und Modelle“
Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Tel. Amt Zentrum 8450 Berlin NW. 7. Unter den Linden 50 ■
■ ■
REFERENZ: Pharus-Verlag, Benin S.W. 68
GEBAUER-AUFZUGE
JEDER ART EUR PERSONEN UND LASTEN
FR. GEBAUER, Maschinenfabrik, BERLIN
DER BAUMEISTER . 1912, FEBRUAR » BEILAGE
über die Metallarbeiten der antiken Zeit wissen, lernen wir
in verschiedenen Abschnitten zeitlich geordnet die über-
raschend verschiedenartigen Bronzetüren der romanischen
Zeit in Deutschland, Russland und Italien, die Prachtpforten
der Renaissancezeit in Spanien und Italien kennen, dazu die
Fülle kleinerer Kunstwerke, die das Mittelalter und die
Renaissance an Leuchtern, Grabplatten, Taufkesseln usw. aus
Bronze und Messing gegossen, sehen an gut gewählten Bei-
spielen die der Bronzeguss noch im sechzehnten und sieben-
zehnten Jahrhundert einzelne hervorragende Werke schafft,
bis endlich monumentale Kunst erschlafft und mehr im Kleinen
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Feinheit bewahrt. Daneben wird uns in Wort und Bild die
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geführt von ihrem Beginn im elften Jahrhundert an, vor
allem aber in ihren Glanzzeiten, die sich im dreizehnten
Jahrhundert in der frühgotischen Kunst Frankreichs, im vier-
zehnten und fünfzehnten Jahrhundert in Deutschland, dann
im fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert in den un-
vergleichlich grossartig und gediegen durchgeführten Gitter-
werken Spaniens entwickeln. Der phantasievolle Reichtum
der deutschen Frührenaissance wird eingehend gewürdigt,
wie auch sein Gegenspiel, die architektonisch streng ge-
gliederten französischen Schmiedearbeiten des siebenzehnten
und achtzehnten Jahrhunderts, aus denen sich dann die
gröbsten Meisterwerke frischer, künstlerisch beseelter Hammer-
arbeit in Süddeutschland (Schloss in Würzburg u. a.) ableiten.
Mit den feinen anmutigen Werken des Zopf- und Empirestiles
klingt dann die mächtige Bewegung vor hundert Jahren
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tonung technischer Gesichtspunkte. Das inhaltreiche, mit
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Buch wird dem Kenner als Zusammenfassung eines weit-
verzweigten und zum Teil schwer erreichbaren Stoffes, jedem
Architekten als eine Quelle des Genusses und der Anregung
auf bisher kaum bekannten Gebieten bestens zu emp-
fehlen sein. 0- St.
Fridericiana. Lebens- und Weisheitssprüche Friedrich
des Grossen. Gedenkblatt zu seinem zweihundertjährigen
Geburtstage von Paul Kunzendorf. Ferd. Dümmlers Verlag.
Berlin 1912. Preis 2 Mark.
Wer die zahlreichen Kunstwerke, die dieser bedeutendste
König Preussens schuf, recht würdigen will, wer den Geist
verstehen will, in dem sie geschaffen sind und der sie er-
stehen liess, muss einigermassen auch Kenntnis von dem
Gedankenreichtum haben, der in Friedrichs literarischem
Hinterlass enthalten ist.
„Wie leuchtende und unvergängliche Sterne prangen seine
Kriegstaten, seine Siege, seine Friedenswerke am Himmel
preussischer Geschichte, er ist und bleibt der volkstümlichste
Herrscher, der je auf einem Thron gesessen. Nur seine lite-
rarischen Werke fallen mehr und mehr der Vergessenheit
anheim, werden kaum noch gelesen. Und doch welch eine
Fülle von Geist und Erfahrung, von menschlichem Empfinden
und wahrer Seelengrösse ist in ihnen vereint.“
Der als fruchtbarer Schriftsteller bekannte Herausgeber hat
in seiner ausserordentlich fleissigen Zusammenstellung über
500 höchst treffender Sprüche aus allen Gebieten vereinigt,
die zu lesen eine helle Freude ist. Jetzt, wo die Bauweise
dieses hochveranlagten Fürsten, dessen 200. Geburtstag wir
jetzt gerade feiern, wieder allseitige Würdigung findet, ist
dem Architekten, überhaupt jedem gebildeten Laien, dies
Büchlein eine reizende Ueberraschung. H. J.
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birge — Häfen — Festungswerke etc.
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REFERENZ: Pharus-Verlag, Benin S.W. 68
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FR. GEBAUER, Maschinenfabrik, BERLIN