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Baumeister: das Architektur-Magazin — 10.1912

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Heft 12
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Haas, B.: Warum versagen die bisher angewendeten bituminösen Schutzhüllen von Eisenröhren?
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https://doi.org/10.11588/diglit.55686#0619

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B 258

DER BAUMEISTER . 1912, SEPTEMBER . BEILAGE.

gesetzten Bewegungen der Erdbettung und der von ihr um-
betteten Eisenröhren herrühren, da die letzteren ihre glatte
Oberfläche nachweisbar auch in den Fällen alsbald einbüssen,
wenn ihre Erdbettung irgendwelche vorübergehende oder
wechselnde mechanische Beanspruchung nicht erleidet. Jeden-
falls können die chemischen Wirkungen der Erdbettung ent-
lang der beschriebenen Porenbildung der bituminösen Schutz-
hülle umso leichter einsetzen, wofür schon ihre rötlichen
oder rötlichbraunen Verfärbungen sprechen, die vorwiegend
aus Eisenoxyd bestehen.
Indem solche Verfärbungen nur an entsprechend matten
und geruchlosen bituminösen Schutzhüllen von Eisenröhren
nachzuweisen sind, müssen die chemischen Wirkungen der
Erdbettung folgerichtig zuerst vorbeschriebene zunehmende
Geruchlosigkeit und Mattigkeit verursachen und fördern, ehe
die Verfärbungen der entsprechend matten und geruchlosen
bituminösen Schutzhülle von Eisenröhren vortreten können.
Auf gleiche Wirkungen der Erdbettung muss es ferner zu-
rückgeführt werden, dass die entsprechend matten, geruch-
losen und verfärbten Oberflächen der bitumiösen Schutz-
hülle von Eisenröhren stellenweise mit unterschiedlich ge-
formten Erdanlagerungen oder Knollen ziemlich fest ver-
wachsen sind. Und trotzdem diesen bisher gebührende Be-
achtung nicht geschenkt worden ist, gelten sie dem geübten
Fachmanne doch als sicheres Kennzeichen dafür, dass die
mit ihnen behafteten Stellen ziemlich beträchtliche Mängel
aufweisen, welcher Annahme auch beizupflichten ist. Denn
die mit unförmlichen Erdknollen oder Anlagerungen ver-
wachsenen Rohrflächen verraten entweder vollkommen er-
schöpfte, matte oder rauhe und verfärbte bituminöse Schutz-
hülle oder überhaupt keine solche, da zwischen der Rohr-
oberfläche und den mit ihr verwachsenen unförmlichen Erd-
knollen oder Anlagerungen in den meisten Fällen irgendwelche
trennende Hülle nicht mehr festzustellen ist.
Nachdem die erheblichsten Erschöpfungen, Mattierungen
oder Rauhungen, Verfärbungen und Erdanlagerungen oder
Verwachsungen der bituminösen Schutzhülle von Eisenröhren
kennzeichnend nicht gleichmässige, sondern örtlich getrennte
Ausbreitung verraten, müssen diese örtlich getrennt auf-
tretenden Erscheinungen oder Beeinträchtigungen entweder
von ungleichmässiger Beschaffenheit der bituminösen Schutz-
hülle oder ihrer Erdbettungen herrühren, oder von ungleich-
mässigem Verlaufe der an früherer Stelle berührten Wirkungen
und Gegenwirkungen, die durch vorübergehende und wechseln-
de ungleichmässige Beanspruchung verlegter Eisenröhren
einsetzen oder ausgelöst werden. Nachweisbar treten aber
vorangeführte örtlich getrennte Erscheinungen oder Beein-
trächtigungen auch an der bituminösen Schutzhülle solcher
Eisenröhren auf, die von vollkommen gesunder und gleich-
mässiger Erdbettung umgeben und von vorgehenden un-
günstigen mechanischen Beanspruchungen weitgehend ver-
schont werden. Die Folgerung erscheint daher begründet, dass
die örtlich getrennt auftretenden Erscheinungen oder Beein-
trächtigungen der bituminösen Schutzhülle von Eisenröhren
vorwiegend oder fast ausschliesslich von ungleichmässiger
Beschaffenheit fragl. Schutzhülle selbst herrühren. Und
diese Abweichung ist tatsächlich nicht nur in den physika-
lischen, sondern auch in den chemischen Eignungen der

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