Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Baumeister: das Architektur-Magazin — 10.1912

DOI Heft:
Heft 12
DOI Artikel:
Haas, B.: Warum versagen die bisher angewendeten bituminösen Schutzhüllen von Eisenröhren?
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.55686#0620

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
DER BAUMEISTER . 1912, SEPTEMBER . BEILAGE.

B 259

erkalteten üblichen bituminösen Schutzhülle nachzuweisen,
nachdem diejenigen Stellen der letzteren, die von Poren oder
gerinnselförmigen Einziehungen unterteilt sind, auch abweich-
ende Struktur und Zusammensetzung verraten, wie die von
Poren oder gerinnselförmigen Erhöhungen nicht unterteilten
Stellen der gleichen Schutzhülle. Indem die ersteren während
ihrer Erkaltung von Gasemanation weitgehender verschont
bleiben, verraten sie später auch geringere Geruchemanation
und demzufolge auch langsamere Erschöpfung und erheb-
lichere Widerstandsfähigkeit gegen mechanische und chemi-
sche Einwirkungen. Die Möglichkeit zum Einsetzen solcher
Abweichungen wird zweifellos durch die gekrümmte Ober-
fläche der zu tränkenden Röhren unterstützt, ferner durch
die zwischen diesen und ihrer Tränkung gegebenen Unter-
schiede in physikalischer Beziehung und vorwiegend durch
die Beschaffenheit der üblichen Tränkung.
Dass die Umschnürung oder Packung von Eisenröhren
vorbeschriebene Mängel ihrer üblichen bituminösen Schutzhülle
nicht zu behindern vermag, bedarf nach vorgehenden Fest-
stellungen und Ableitungen keines näheren Nachweises.
Den zur Herstellung der üblichen bituminösen Schutzhülle
verwendeten Stoffen müssen daher entweder solche zugefügt
werden, die das Auftreten der angeführten zwei schädlichen
Emanationen verhindern, oder an Stelle der bisher verwende-
ten bituminösen Stoffe müssen solche verwendet werden,
die die vorbeschriebenen Nachteile nicht teilen.
Zur Befriedigung der ersteren Anforderung eignen sich
nur solche Beimengungen, die das durch thermische und
chemische Einwirken verursachte Austreiben bestimmter
flüchtiger Bestandteile und die dadurch verursachte Erschöp-
fung der bituminösen Stoffe behindern, und die ihren dünn
aufgebrachten erkaltenden Schichten neben ziemlich gleich-
mässigem Fluss auch genügende Zähigkeit und genügenden
Zusammenhang verleihen. Die anzuwendenden Beimengun-
gen müssen daher mit fragl. flüchtigen oder leicht zersetz-
lichen Bestandteilen der bituminösen Stoffe solche Verbin-
dungen eingehen, die vorliegenden thermischen und chemi-
schen Wirkungen genügenden Widerstand bieten, und diese
Beimengungen dürfen den angestrebten Zweck der bitumi-
nösen Schutzhülle trotzdem in keiner Weise schmälern.
Auch dürfen die anzuwendenden Beimengungen verhältnis-
mässig nur geringen Kostenaufwand verursachen, weil ihre
Anwendung sonst zu Beschränkungen verleitet, derzufolge
nur halbe Abhilfe zu gewärtigen wäre. Indem die Beschaf-
fenheiten fragl. flüchtiger Bestandteile ebenso bekannt sind,
wie die zu ihrer Umsetzung oder Bindung befähigten und
erforderlichen Stoffe, kann die erstere von Fall zu Fall auch
leicht durchgeführt werden.
Noch wäre die Anwendung folgenden einfachen Behelfes
in mehrfacher Beziehung sehr zu empfehlen. Wird auf die
erkaltende Aussenfläche der mit üblichen bituminösen Stoffen
getränkten Eisenröhren feines mineralisches Mehl gestäubt,
wozu Zement besonders geeignet erscheint, wird die Ober-
fläche derart behandelter bituminöser Schutzhüllen dadurch
gleichmässig gedichtet und geschlossen, und gegen mecha-
nische und chemische Angriffe ziemlich geschützt. Denn
das aufgestäubte Zementmehl geht mit der erkaltenden bi-
tuminösen Schutzhülle nicht nur sehr innige mechanische
Verbindung ein, sondern es verbindet sich mit fragl. Schutz-
hülle auch in chemischer Beziehung sehr weitgehend, wo-
durch das Auftreten der beschriebenen zwei schädlichen
Emanationen wesentlich behindert bleibt. Auch werden da-
durch die beim Erkalten der bituminösen Schutzhülle sich
sonst bildenden schädlichen gerinnselförmigen Ungleich-
mässigkeiten der Oberfläche weitgehend verhindert. Dieser
Behelf teilt jedoch den Nachteil, dass er allenfalls zur Ver-
deckung von Schäden missbraucht werden kann, die sonst
bereits vor Verlegen der Eisenröhren kenntlich sind.
Zweifelos wäre solchen bituminösen Stoffen der Vorrang
einzuräumen, die auch im kalten Zustande aufgebracht wer-
den können, wozu sich dass Rothsche Inertol besonders gut
eignen dürfte. Auch wäre es in mehrfacher Beziehung sehr
erwünscht, die schädlichen Begleiterscheinungen der heiss-
flüssig eingebrachten Metalldichtungen durch kalt oder nur
warm eingebrachte auszuschalten, welche Versuche technische
Schwierigkeiten kaum bereiten dürften.

Für Bau-Unternehmer!
Eine Ziegelei in Niederbayern hat den Transport von 6000 cbm
Erde auf eine Entfernung von 400 m. wozu Schienengeleise und
Rollwagen zur Veitügung gestellt werden, sowie das Vorstechen
von 3400 cbm Lehm gewachsenes Land behufs Auswinterung an
eine leistungsfähige Firma
im Akkord
zu vergeben. Angebote werden unter M. R. 1498 an Rudolf Mossc,
München, erbeten.

C. A. STEINHEIL SÖHNE
optisch-astronomische Werkstätte
München X
Gegründet 1855
Projeklions Apparat Sirius


für Diapositive S'/a X 8x/2, S’/a X 10 und 9 X 12 cm
mit Aplanat oder Anastigmat
■ • ■ ■■ ■ Ausführliche Preislisten auf Wunsch —

Die beste Uebersicht über
alle Kunstwart-Bücher, -Bil-
der und -Noten, zugleich
einen „Bilder-Ätlas in der
Nuss“ bietet das soeben bis
auf die neuesten Erschei-
nungen ergänzte kleine Buch
Kunstwari-Arbeli
Eine Übersicht über die von
Ferdinand Avenarius
begründeten und geleiteten
Unternehmungen. Mit über
565 kleinen Illustrationen.
Preis mit Nachtrag 50 Pfg.
Kunst war t-Ver lag
Georg D. W. Callwey
München.

Asbest-
Fussboden
Die besten und billig-
sten der Gegenwart!
für Fabriksäle, Lagerräume,
Läden, Kontors, Restaurants,
Schulen etc. haben sich schon
jahrzehntelang glänz, bewährt.
Als gediegene Unterlage für
Linoleum empfehlen wir
Estriche ,U8H5?,rk’
Diara, Gips etc.
— Prima Referenzen. —
Muster und Kostenvoran-
schläge gratis.
Daucher & Manz Nachl.
Tel. 5297 Stullssrl

SCHWEIZ


SCHWEIZ
 
Annotationen