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Brunn, Heinrich von
Geschichte der griechischen Künstler (Band 2): Die Maler. Die Architekten. Die Toreuten. Die Münzstempelschneider. Die Gemmenschneider. Die Vasenmaler — Stuttgart, 1889

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https://doi.org/10.11588/diglit.4969#0218

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208

Die Maler.

gebotenen höchsten Einfachheit, sich nur durch ein Anlehnen an vortreffliche
Muster älterer Zeit erklären.
Dorotheos.

Als die Anadyomene des Apelles gänzlich verdorben war, setzte Nero eine andere
von der Hand des Dorotheos an ihre Stelle: Plin. 35, 91. Ob diese eine zu
Nero's Zeit gefertigte ^Copie, oder ein älteres Werk oder ältere Copie war, lässt
sich nicht entscheiden.
Diognetos

wird von Gapitolinus (c. 4) als Lehrer des Marc Aurel in der Malerei genannt;
und in dem von ihm selbst verfassten Leben des Kaisers (I, ar') heisst es, dass
Diognet ihn auch in andern Dingen unterwiesen habe: ml öaa toiavTa trjq
'EXÄ?;vtxi7g «/«/'Ts s/öfisvct. Wir werden keinen Anstand nehmen, mit Gasau-
bonus den Philosophen und Maler für identisch zu halten, wenn wir uns das
verwandte Beispiel des Metrodor vergegenwärtigen.

Eben so war

Hermogenes,

gegen dessen stoische Schriften Tertullian ein Buch geschrieben, auch Maler; cap. 1:
pingit illicite. Er lebte also in der zweiten Hälfte des zweiten Jahrhunderts.

Eumelos und Aristodemos.
Aristodemos aus Karien, der Gastfreund des altern Philostratos, und also etwa
zur Zeit des Septimius Severus lebend, schrieb über berühmte Maler, über
Städte, in denen die Malerei geblüht, über Konige, welche sie beschützt. Da-
neben malte er aber"auch selbst, und zwar in der Manier des Eumelos: xaru
rt)v Evni'jXov aoqAav: Philostr. imagg. prooem. Von diesem Eumelos erwähnt
Philostratos (Vit. Sophist. II, 5, p. 570) das Bild einer Helena, welches am
Forum in Rom aufgestellt war. Ob er der unmittelbare Lehrer des Aristodemos
oder ein älterer Künstler war, vermögen wir nicht anzugeben:

K arteriös,

ein Maler zur Zeit des Plotin, also um die Mitte des dritten Jahrhunderts, wird
von Porphyrius im Leben des Plotin c. 1 rühmend erwähnt. Er machte das
Portrait dieses Philosophen ohne dessen Wissen nach aufmerksamer Beobachtung.
Hilarius,

ein Bithynier, ward unter Valens (364—379) von Barbaren auf dem Lande bei
Athen getüdtet. Von ihm sagt Eunapius (vit. philos. et soph., vit. Prisci p. 94),
er sei bei der Reinheit seiner übrigen Erziehung in der Malerei so gebildet ge-
wesen, dass in seinen Händen Euphranor nicht gestorben zu sein scheine,
i Lucillus

wird als Maler von Symmachus (unter Valentinian) gepriesen: Ep. II, 2; IX, 47.
Kallikrate s.

Theophylactus Simocatta (ep. 6), der im achten Jahrhundert lebte, hat den Namen
des Kallikrates als Malers eines Portraits wohl nur für poetische Zwecke fingirt.

Mehrere Maler sind uns nicht sowohl wegen ihrer Kunst bekannt geworden,
als wegen einiger Witze und Anekdoten, zu welchen sie Veranlassung gegeben.
Dahin gehören drei, welche in Epigrammen des Lucillius, eines Zeitgenossen
des Nero, erwähnt werden:
 
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