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Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Hrsg.]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 2.1905/​1906

DOI Artikel:
Endres, Joseph Anton: Das Aventingrabmal und seine Vorlage
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.53157#0079

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©W? DAS AVENTINGRABMAL UND SEINE VORLAGE ^3

61


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HANS BURGKMAIR TOTENBILD DES KONRAD CELTIS
Holzschnitt v. 1507, Text S. 62

vormals im Friedhof neben der Sakristei der
Kirche seinen Standort gehabt hatter) (Abb.
nebenan).
Eine kurze Beschreibung des Denkmals
habe ich bereits an einer anderen Stelle ge-
geben.* 2) Der Vater der bayerischen Geschichts-
schreibung erscheint hier in Halbfigur hinter
einem auf zwei Pilastern ruhenden Bogen.
Er ist mit Barett und Magistermantel seiner
Zeit angetan. Seine Hände ruhen auf drei
vor ihm liegenden Folianten, zu deren Seiten
zwei niedliche Putten Platz genommen, die
sich der bittersten Trauer überlassen. Auf
den flatternden Bändern rechts und links von
der Porträtfigur sind Sprüche tiefernsten
Inhaltes, Reflexionen, wohlgestimmt auf das
Grabmonument eines Historikers, eingegraben:
Homo bulla est, und: Nascentes morimur.
Glaube und Hoffnung des Christentums
finden ihren Ausdruck in der Inschrift des
T) Graf v. Walderdorff, Regensburg in seiner Ver-
gangenheit und Gegenwart, Regensburg 18964, 530.
2) Kalender bayerischer und schwäbischer Kunst,
herausgegeben von J. Schlecht, München 1905, S. 9.

Bogens, der sich über der Halbfigur wölbt.
Sie lautet: Scio quod redemptor meus vivit,
et in novissimo die de terra surrecturus sum
(Job 19, 25).
Unter der Bildfläche ist die folgende Inschrift
eingegraben:
D O M
IOAN • AVENTIN VS VIR SINGVLARI ERVDI:
FIDE AG PIETATE PRADITVS PATRIA SUA
ORNAMENTO EXTERIS ADMIRATIONI FVIT
BOIORAT GERMANIA STVDIOSISSIMVS: RE-
RVM
ANTIQAR ■ INDAGATOR SAGACISS • VERA
RELIGIONIS OMNISQVE HONESTI AMATOR
CVI • H • M ■ AD POSTER1T: MEMORIAM • P • EST
0 • V • IDVS IAN • ANNO • M • D • XXXIIII
Diese gleiche Inschrift findet sich auch
auf einem Holzschnitt, welcher in der von
der Bayer. Akademie der Wissenschaften be-
sorgten Ausgabe der sämtlichen Werke
Aventins dem ersten Bande vorangesetzt ist.
Er erweist sich durch das beigegebene Mono-
gramm als das Werk des 1563 zu Wien


DENKMAL AVENTINS IN REGENSBURG 1534
Text nebenan

Die christliche Kunst II. 3.

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