BARCELONA
(Zu Text S gj
BALUSTRADE AN DER DEPUTACION
KUNSTHISTORISCHE WANDERUNGEN DURCH KATALONIEN
Von Dr. AD. FÄH
III. Barcelona
BARCELONA SAMMLUNG
BISCHOFSSTAB CARRERAS
(Vgl. S. 8)
Für die Fahrt
von Gerona
nach Barcelona
eröffnen sich zwei
Wege. Wir wäh-
len die Linie dem
Meere entlang.
Die malerischen
Städtchen erin-
nern in ihrer rei-
zenden Lage am
Fuße von wei-
chen Hügeln an
Perlen, welche die
salzigen Fluten
ans Ufer gespült,
nicht selten thro-
nen sie aut grünen Höhen, Leuchttürmen
gleich, die mit ihren schimmernden Fassaden
den Fischer auf hoher See orientieren. Bald
nimmt indessen eine Beobachtung unsere Auf-
merksamkeit ganz in Anspruch. In Tordera,
Blaues, Calellaetc. sitzen Frauen und Mädchen
vor den Fischerhütten und Häusern. Auf ihren
Knieen ruht ein Kissen, emsig regen sich die
Hände und bewegen in eiliger Hast die Klöppel.
Wir sind im Mutterlande der echten Spitzen an-
gelangt, glauben uns nach Böhmen oder ins
sächsische Erzgebirge versetzt, würden nicht
das rauschende Meer und die Pinienwäldchen
deutlich südliche Pfade weisen.
Darf in einer Zeitschrift, die sich der christ-
lichen Kunst widmet, die Spitze, dieses duftige
Frühlingskind der Renaissance, auch nur er-
wähnt werden? Lange genug verblieb sie
das Aschenbrödel unseres Kunstgewerbes.
Noch Can. Dr Fr. Bock spricht sein Bedauern
aus, daß man »diese leichte flitterhafte Gar-
Die christliche Kunst. II. i. i. Oktober 1905.