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Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Hrsg.]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 2.1905/​1906

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Wiegand, Johannes: Von der Ausstellung kunsthistorischer Werke der Kleinkunst zu Trier
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https://doi.org/10.11588/diglit.53157#0181

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TRIERER DOMSCHATZ

Abb. i, Text unten

EGBERT- ODER ANDREASSCHRE1N

VON DER AUSSTELLUNG KUNSTHISTORISCHER WERKE DER

KLEINKUNST ZU TRIER
Von Dr. JOHANNES WIEGAND

Gelegentlich der XI. Generalversammlung
der Deutschen Gesellschaft für christliche
Kunst hatte das vorbereitende Komitee zu
Trier in der Domschatzkammer eine Aus-
stellung von kunsthistorischen Gegenständen
kirchlicher Kleinkunst aus dem Bereiche der
Diözese Trier veranstaltet. Nach reiflicher
Überlegung hatte man sich dazu entschlossen,
nur die hervorragendsten und charakte-
ristischsten Denkmäler zusammenzustellen,
damit die Besucher, ohne durch die Fülle
ermüdet zu werden, dem einzelnen um so
mehr Aufmerksamkeit schenken könnten. In
dem herrlichen Kuppelraume der Schatz-
kammer wirkungsvoll gruppiert, fand die Aus-
stellung allseitig hohe Anerkennung. Wenn-
gleich ein Teil der Ausstellungsgegenstände,
insbesondere der reiche Schatz des Domes
durch verschiedene Publikationen und Aus-
stellungen — wir erinnern vor allem an die
Düsseldorfer Ausstellung 1902 — manchen
schon bekannt sein dürften, so ist das doch
in weiteren Kreisen von Kunstfreunden noch

nicht der Fall, ein großer Teil dürfte aber
überhaupt noch so gut wie unbekannt sein,
und ganz vortreffliche Stücke waren in Düs-
seldorf nicht vertreten. Wir glauben daher,
daß unsere Leser es dankbar begrüßen wer-
den, wenn wir in zwangloser Folge eine An-
zahl der besten Sachen mit einer kurzen Fr-
läuterung hier wiedergeben.1)
Obige Abbildung 1 stellt eine Langseite
des sogenannten Egbert- oder Andreasschreines
aus dem Trierer Domschatz dar. Es ist das
wertvollste Stück des genannten Schatzes
und eines der wertvollsten Werke abend-
ländischer Kleinkunst des 10. Jahrhunderts
überhaupt. Der Schrein ist Reliquiar und
ß Dieser Artikel war ursprünglich bestimmt, gleich-
zeitig mit dem Bericht über die Generalversammlung zu
Trier veröffentlicht zu werden. Zu unserm größten Be-
dauern konnte diese Absicht wegen Raummangels nicht
verwirklicht werden. Doch dürfte auch nachträglich
die sachkundige Einführung in die Kenntnis kostbarer
Kunstschätze nicht weniger willkommen sein. Dem
verehrten Herrn Verfasser fühlen wir uns für seine
freundliche Nachsicht sehr zum Dank verpflichtet.

Die christliche Kunst. II. 7. 1, April 1906.

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