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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 7.1915

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Heft 9/10
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Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
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Aus der Sammlerwelt und vom Kunsthandel
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https://doi.org/10.11588/diglit.26376#0219

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BEVORSTEHENDE AUKTIONEN

dem gar manches zu fagen wäre. — Natürlich
kommt auch Koch auf die moderne Kunft zu
fprechen, und hier ift es höchft erfreulich, zu
lefen, was er über die bekannten Künftlerprotefte
fagt und pch entfchieden dagegen ftellt, daß der
Staat als Futterkrippe für mäßige Künftler dienen
roll. Ein befonderer Vorzug des Buches find
die fehr reichen Literaturangaben. Von den ein-
zelnen Kunftfparten fcheint dem Verfaffer das
Kunftgewerbe befonders nahe zu ftehen; gerade
dem Liebhaber und Sammler kunftgewerblicher
Arbeiten kann das Kochfche Buch nicht genug
empfohlen werden. H. L. M.

Bevorftehende Auktionen

BERLIN Am 11. Mai findet in Rudolph
Lepkes Kunftauktionshaus eine Verweige-
rung von Gemälden neuerer Meifter ftatt,
die z. T. einer Berliner Privatfammlung entftam-
men. Darunter befinden fich eine umfangreiche
Sammlung Tierbilder von Wilhelm Kuhnert,
Änpchten aus Konftantinopel und Ägypten von
Frii} Perlberg und Gemälde von Eugen Bracht,
Max Clarenbach, C. F. Deicker, Ludw. Dill, Otto
H. Engel, Fr. Kaifer, J. v. Klever, L. Schmutzer,
E. Verweer, Ä. Wex und anderen.

Am 14. und 15. Mai werden bei Karl Ernft
Henrici Änfichten, Handzeichnungen und
Kunftblätter aus Berliner und Frankfurter Be-
fiß verfteigert. Unter den Änpchten fallen die
Abteilungen Berlin und Umgegend und Karlsbad
durch ihre Reichhaltigkeit auf. In der Rubrik
Hamburg wird ein Ölgemälde des Hamburger
Hafens von 1833 von Vollmer verzeichnet, außer-
dem werden Änpchten aus aller Welt auf Por-
zellantellern und -taffen angeboten. Schweizer
Änfichten und Trachtenbilder fchließen fich an.
Die Handzeichnungen und Ölgemälde ftammen
meiftens von deutfchen und holländifchen Künft-
lern des 17. bis 19. Jahrhunderts; befonders feien
genannt eine anonyme Tufchzeichnung Ingres,
ein Bildnis der Schroeder-Devrient, von Ludw,
Devrients taubftummen Sohne Wilhelm gemalt,
ein Knabenbildnis Chriftoffer Suhrs und ein Bild-
nis des Herzogs Karl v. Mecklenburg, des Vaters
der Königin Luife, wahrfcheinlich vom Hofmaler
Zöllen In der Abteilung der Kupferftiche find
dann mit Mufik- und Tanzbildern, Sportblättern
und anderen Arbeiten alle bekannten Meifter
Deutfchlands, Frankreichs und Englands, meift
aus dem 18. Jahrhundert, vertreten.

FRANKFURT a. M. Am 10. Mai pndet
in den Räumen der Firma F. Ä. C. Preftel eine
Verfteigerung vonGemälden er ft er deutfcher

Meifter des 19. Jahrhunderts ftatt, denen
eine kleinere Zahl von Werken älterer Meifter
angefchloffen iW- Die Abteilung der modernen
Gemälde enthält fedis Arbeiten Böcklins aus dem
Befitj eines Neffen des Künftlers, die bisher noch
nicht gezeigt worden find, einfache und fehr
unftilifierte LandfchaWsftudien aus den Jahren
zwifchen 1845 und 1850, fodann eine Kollektion
von zehn Werken Lovis Corinths aus allen
Perioden feines Schaffens, darunter zwei Akte
aus dem Atelier Julian und eine Landfchap.
Weiterhin find zu nennen: Arbeiten von Menzel,
Liebermann, Thoma, Lenbach, Ed. v. Gebhardt,
zwei italienifche und drei Frankfurter Land-
fchaften von Karl Morgenftern, Landfchaften von
Stäbli und Burnit* und endlich zwei nach dem
Leben gemalte Bildniffe Richard Wagners von
Cäfar Willich aus dem Jahre 1861/62.

MÜNCHEN Als dritte Kriegsauktion pndet
am 11. und 12. Mai in der Galerie Helbing
wieder eine Verfteigerung von Antiquitäten ver-
fchiedener Art ftatt, Gegenftände aus dem Befiße
des verftorbenen Münchner Bildhauers J. G. und
andere Beiträge umfaffend. Der Katalog, der
beinahe 600 Nummern enthält, beginnt mit einer
Reihe Züricher Äusgrabungsobjekte, Glasarm-
bänder, irifierende Glasgefäße, Terrakotten ufw.,
die überleitet zu einer der Hauptabteilungen,
Keramik. In ftattlicher Anzahl pnden wir hier
deutfche Fagencen gute deutfche und franzöpfche
Porzellane, fowie oftafiatifche Schauteller. Es fol-
gen Arbeiten in unedlem Metall, Gold und Silber,
dabei eine Reihe gotifcher Rofenkranzanhänger,
Becher, Prunkgefäße und Dofen. Feindekorierte
Porzellane nebft alten Bronzen fallen in der Gruppe
oftapatifcher Kunft auf. Daran fchließt pch eine
kleine Sammlung alter Tafchenuhren und Stand-
uhren, meift dem 18. Jahrhundert angehörend,
mit Gehäufen in edlem und unedlem Metall,
zum Teil in Email bunt bemalt. Unter der Ab-
teilung Holz pnd befonders erwähnenswert zwei
farbig bemalte, fpätgotifche Holzreliefs „ Hl. Georg “
und „Hl.Martin“. Barockfchränke, Auffaßkäftchen,
Empire-Möbel, gefchnißte Lehnftühle ufw. bilden
die Gruppe „Möbel“, welcher fich die Textilien
europäifchen, perpfchen und kleinafiatifchen Ur-
fprungs anfchließen. Die Bilder und Stiche ge-
hören großenteils den italienifchen Schulen des
17. und 18. Jahrhunderts an. Von den Büchern
fei ein Exemplar der erften Ausgabe von Kug-
lers „Gefchichte Friedrichs des Großen“ mit den
Holzfchnitten von Menzel fowie eine hymnolo-
gifche Handfchrift vom Anfang des 15. Jahrhun-
derts erwähnt.

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Der Cicerone, VII. Jahrg., Heft 9/10 16

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