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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 9.1917

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Heft 1/2
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Hirschmann, Otto: Die Handzeichnungen-Sammlung Dr. Hofstede de Groot im Haag, [2], die Rembrandt-Zeichnungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.26456#0032

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DIE HANDZEICHNUNGEN-SAMMLUNG DR. HOFSTEDE DE GROOT IM HAAG. II.


Abb. 10. REMBRANDT, Boas und Ruth (HdG. 1254).
Federzeichnung, 12,6x14,3 cm.

Gegenfaß abfchwächen, der zwischen den Zeichnungen der eben befprochenen Gruppe
und dem Stil der lebten 40er und fpäteren Jahre befteht. Rembrandts Hand wird ruhiger.
Er fe§t den Stridi häufiger ab, die Kurven werden feltener, die Schraffierungen regel-
mäßiger. Die Entwicklung feiner Ausdrucksweife auf die nicht mehr zu überbietende
Knappheit und Treffficherheit feines Altersftiles hin läßt fich von hier ab wieder
leichter, wenn auch nicht ganz fo widerfpruchslos, wie in den erften 30er Jahren,
verfolgen.
Der Verftoßung Hagars schließt fich in Stimmung und Ausführung die Vifion Jofephs
an, dem im Traum der Engel erfcheint, um ihn zur Flucht nach Eggpten zu veranlajfen
(HdG. 1269). Rembrandt hat das Thema gegen 1650 in einem Gemälde (in Budapeft) be-
handelt, zu dem es einen flüchtig hingeworfenen Entwurf im Kupferftichkabinett in Berlin
gibt; beide gehen ftiliftifch mit dem Blatt der Sammlung Hofftede de Groot gut zu-
fammen und ftüt^en deffen Datierung auf etwa 1646—1650. ZweiDarftellungen der Ver-
kündigung an die Hirten (HdG. 1266 und 1267) darf man fich auch ungefähr in diefen
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