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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 9.1917

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Heft 19/20
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Riesebieter, Otto: Frühes Delft
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https://doi.org/10.11588/diglit.26456#0357

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Von O. RIESEBIETER - OLDENBURG

FRÜHES DELFT
Mit zwölf Abbildungen
Tm 27. Jahrgang der Kunftzeitfchrift „Oud-Holland" 1909 hat Dr. A. Pit, der Direktor
A des niederländischen „Mufeums voor Gefchiedenis en Kunft", [eine Untersuchungen
über die frühen Erzeugnisse der holländischen Keramik veröffentlicht. J. Brinckmann
fagt darüber in [einem, leider lebten Jahresbericht des Hamburgifchen Mufeums für
Kunft und Gewerbe 1912, S. 57, daß er von einer Erzählung in van Manders „Schilder-
boek" ausgehen, wonach der 1566 zu Haarlem geborene Hendrik Vroom, der Spätere
Marinemaler, in [einer Jugend das Töpferhandwerk von feinem Vater Cornelis Vroom
erlernt habe, der in der Kunft „Plateelen of Porzeleijnen" mit Farben zu verzieren
[ehr bewandert gewefen [ei. „Der junge Vroom, der fchon als Jüngling diefe Kunft
gut zu üben verftand, fei nach Sevilla in Spanien gereift, habe fidh dort mit „Piateel-
fdiilderen" befchäftigt bei einem Italiener und endlich auch Italien befucht, wo er [ich
in Florenz, Rom, Alailand und Venedig aufgehalten habe, in welch' le^terer Stadt er
an die „Majoolkens off porceleijnen" gekommen fei. An diefe Überlieferung knüpft
nun Pit die Frage, wie wohl die Irdenware des Hendrik Vroom ausgefehen habe.
Die Antwort verweift auf ein in der Amfterdamer Sammlung bewahrtes kleines tonnen-
förmiges Gefäß mit Doppelhenkel, das mit den Wappen von Haarlem und Amfterdam
in kräftigen Majolikafarben bemalt ift. Er erkennt in den Starken Farben, dem dun-
kelen, dicht auftiegenden Blau, dem Orangebraun, dem Gelb und Manganviolett diefer


Abb. 1.

Rijksmufeum, Amfterdam.
 
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