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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 9.1917

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Heft 7/8
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Literatur
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Der Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.26456#0160

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LITERATUR

farbigen, in demselben Vertage erfchienenen
Mappe* faft iauter Darftellungen aus der fran-
zöfifchen Kampfiinie in einer fiotten Manier.
Man weiß dabei nicht, ob eine befondere Kennt-
nis des franzöfifchen Heeres, das Versprechen
einer Stärkeren farbigen Wirkung oder der zu-
fäiiig gegebene Farbendreiklang die Urfadre der
merkwürdigen Speziaiifierung gewefen ift.
Zuießt fei noch eine Mappe des Kunftwart
genannt, die Reproduktionen Robert Haugfcher
Biider aus dem Kriege von 1813- bringt. Ein
tehrfames Beifpiei der iabgrinthifchen Entwick-
lungsgänge der Kunft im 20. Jahrhundert bietet
ein Vergieich der Biäiter Seewaids aus der
Münchner Künftiermappe mit den Reproduktionen
nach den Haugfchen Gemälden. Der erfte Biick
zeigt eine weitere Kluft der Auffaffung ais die
zwrfchen der Kriegsführung von 18i3 und 1914.
Und doch! Kunftfremde Abfichtlichkeit hier wie

'12 Lithographien von ReneBeeh. München, Goit;-
Verlag, 1914.
- Robert Hang, Kriegsbitder von einft. Herausgegeben
vom Kunftwart, Georg D. W. Callwey, München.

dort. Während der äitere Künftier neben dem
Sichtbaren, technifch gut fundierten Streben nach
Kompofition und Luftwirkung fich nicht genug
tun kann jedes Detaii mit heldifdier oder fen-
timentaier Empfindfamkeit zu erfüiien, führt der
junge mit dem Dämon „Krieg" einen kindiich
heiteren, inneriich wohi redit unnaiven Indianer-
tanz auf. Tempora mutantur!
Safcha Schwabacher.
BERiCHTE AUS DEM KNOPFMUSEUM HE1N-
RiCH WALDES, PROG-WRSCHOW1TZ. Inhait
der Doppeinummer 3;4: Rofejuiien, Berlin: Der
Knopf an der Volkstracht. — Leopoldine Au-
zinger, Beriin: Beriiner Mufeumswanderungen.
(Knopfftudien.j— Dr. R. Forrei, Straßburg i. E.:
Ein Berfpiei frühgriechifcher Kleiderknöpfung.
Prof. Paui Woiters, München: Wie hieß der Knopf
bei den Griechen? — Ingenieur Franz M. Feld-
haus, Beriin- Friedenau: Die Herfteiiung gedrehter
Knöpfe im Mitteiaiter. — Kari Firbas, Prag: Die
Technoiogie des Knopfes. — Die Knopfmacher.
(6 Tafein.) — Aus dem Knopfmufeum.

DER KUNSTMRRKT — VERSTEIGERUNGEN

Bevorstehende Versteigerungen
BERLIN RUDOLPH LEPKES KUNSTAUK-
TIONSHAUS bringt am 17. April eine Samm-
lung Moderner Gemäide zur Versteigerung,
die unter anderem Bilder von Oswaid und
Andreas Achenbach, Buchhoiz, Eugen Bracht,
Leiftikow, Monticeili, Munkacfg, ein Köpfchen
von Defregger, eineWinteriandfchaft von Mun-
the, ein Tierbiid von Verboekhoven, und Ar-
beiten von Meier von Bremen, Scarbina, einen
großen Gailegos, und Bennewiß von Loefen
enthält. Am 24. April foigt eine Sammlung
modernen Mobiliars, und fonft foiien im
April noch moderne und aite Gemälde zur
Versteigerung kommen, wofür aber noch keine
feften Daten angefeßt find. Mitte Mai kommt
eine umfangreiche und wertvoile Sammiung
deutfcherHoizfkuipturen des 15. u. 16. Jahr-
hunderts und itaiienifcher Bronzen der Re-
naiffance und des Barocks zur Versteigerung,
die ehemaiige Sammiung Saiomon-Berlin.
DORDRECHT Die Firma A. MAK hat für
den Aprii eme Verweigerung angezeigt, in der
foigendes ausgeboten werden foti: Die Samm-
iung van H . . .. ausfchiießüch beftehend aus
Mau dekoriertem Porzelian; ferner eine große
Sammiung von Mauen und farbigen Deifter

Fayencen; eine Sammlung von Biidern alter
holiändifcher Meifter aus den engiifchen Samm-
lungen Pollard u. Vernon; eine Serie von Minia-
turen aus dem Befiße der Londoner Firma
Dowdesweil u. Dowdeswells; endiich Möbel, eine
Sammlung gefchliffener und gravierterGläfer ufw.
0. H.
FRANKFURT a. AI. Die Buchhandlung
J. ST. GOAR wird am 8.Mai 1917 die Samm-
lung W. A. Beer (geb. 9. Auguft 1837, geft.
19. Januar 1907) verfteigern. Sie enthält Arbei-
ten des Künftiers in Öl — Aquarell — Bleiftift
— Kreide — Kohle — Tusche und Federzeich-
nung, darunter auch Frankofurtensien des Mei-
fters, intereffante Skizzenbücher des Künftiers,
Sowie Arbeiten von J. F. Dielmann und A.
Radi. Ferner kommen aus anderem Befiß
Skizzen von A. Burger, E. von Steinle, Frankofur-
tensien, Holzfchnittbücher, Autographen (Tfchai-
kowsky, Goethes Vater), Ölgemälde von Reiner-
mann u. s. m. zum Angebot.
AIÜNCHEN Am 17. April 1917 und fol-
gende Tage kommt in der GALERIE HEL-
BING eine umfangreiche und ausgewählte Kollek-
tion von Antiquitäten, umfr-ffend die Samm-
lungen der verdorbenen Mufeumsdirektoren
Dr. H. Stegmann und Dr. Wilh. Schmidt,

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