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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 9.1917

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Heft 19/20
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Rundschau - Sammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.26456#0365

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RUNDSCHAU — SAMMLUNGEN

DER CICERONE IST STÄNDIGES PUBLIKATIONSORGAN FOLGENDER MUSEEN: WALLRAF-
RICHARTZ-MUSEUM ZU KÖLN j STADELSCHES INSTITUT UND STADT. GALERIE ZU
FRANKFURT a. AI. / AIUSEUAI FÜR KUNSTGEWERBE ZU LEIPZIG / KAISER FRIEDRICH-
AIUSEUAI ZU POSEN / CROSSHERZOGL. AIUSEUAI ZU SCHWERIN / STADT. AIUSEUAI DER
BILDENDEN KÜNSTE ZU LEIPZIG / HERZOGL. AIUSEUAI ZU BRAUNSCHWEIG j PROVINZIAL-
AIUSEUAI IN HANNOVER j KAISER WILHELAI-AIUSEUAI ZU KREFELD / STADT. MUSEUAI
ZU BRAUNSCHWEIG j AIUSEUAI JOANNEUA1 IN GRAZ j KUNSTGEWERBE-AIUSEUAI ZU
FRANKFURT a. AI. / KUNSTHALLE ZU AIANNHEIAI / KUNSTGEWERBE-AIUSEUAI ZU DÜSSEL-
DORF / ALTONAER AIUSEUAI j AIAXIAIILIANS-AIUSEUAI ZU AUGSBURG / FOLKWANG-
AIUSEUAI ZU HAGEN i. W. / KUNST-AIUSEUAI ZU ESSEN / DAS DEUTSCHE AIUSEUAI
FÜR KUNST IN HANDEL UND GEWERBE ZU HAGEN i. W. / KUNSTGEWERBE-AIUSEUAI
ZU OLDENBURG i. Gr. / GROSSHERZOGLICHES LANDESAIUSEUAI IN DARAISTADT / STÄDTI-
SCHES AIUSEUAI ZU HALLE a. S. j KUNSTGEWERBE-AIUSEUAI DER STADT STRASSBURG j
GROSSHERZOGLICHE KUNSTHALLE IN KARLSRUHE / AIARKISCHES AIUSEUAI ZU BERLIN /
STADTAIUSEUAI ZU DANZIG / WESTPREUSSISCHES PROVINZIAL-KUNSTGEWERBE-AIUSEUAI
IN DANZIG / FRÄNKISCHES LUITPOLD-AIUSEUAI IN WÜRZBURG / DIE GROSSHERZOG-
LICHEN AIUSEEN ZU WEIAIAR

CHRISTIHNIR Der, wie gemeldet, erft vor
kurzem in Schweden entdeckte und durch Direk-
tor Jens Thiis erworbene Rubens ift nunmehr
im Chriftianiaer Kunftmufeum ausgefteiit. Das
Biid hat die Erzähiung des Evangeiiften vom
Zinsgrofcherr zum Vorwurf und ift nach der
Anficht Thiis um 1615 gemait, aifo nach Ru-
bens' Rückkehr aus Itaiien. Alindeftens zwei
der Hauptfiguren des Leinwand, Chriftus und
einer der Pharifäer, ftammen höchftwahrfchein-
iich von dem Aleifter feibft. Das übrige ift
Ateiierarbeit. AI. K.
LEEUWARDEN Im Gebäude des hiefigen
Princeffehof konnte diefenSommer ein AIUSEUAI
VON INDONESiSCHER UND CHINESISCHER
KUNST eröffnet werden, das nicht fo fehr durch
große Ausgedehntheit feiner Sammlungen, ais
durch die erlefene Quaiität vieier feiner Objekte
wiffen wird Befucher anzuziehen. Den Grund-
jtock des neuen Alufeums biidet eine in nieder-
iändifch Indien, befonders auf Java, mit viei
Sachkenntnis undGefchmack zufammengebrachte
Privatfammiung, die feit 1906 in Bergum (Prov.
Friesland), dem Geburtsort ihres Stifters, durch
diefen adgemein zugängiich gemacht worden
war und fidi eines außerordentlich regen Be-
fuches erfreuen durfte. Ais nach einigen Jahren
das Fortbeftehen diefes „Alufeums in Bergum"
gefährdet wurde, konnte die Stadt Leeuwarden
mit privater Unterftüßung die Sammiung in globo
ankaufen. Sie enthätt neben einer reichhaitigen
Kotiektion von Porzeiian und Metaiikunft vor
aiiem ausgewählte Beifpieie javanifcher Piaftk,
beredte Zeugen einer hohen Kuitur, die auf den
indifchen In fein in der Epoche unferes Alittei-
atters blühte. Zumai einige Buddhaköpfe find
von einer auch für das abendiändifche Auge

unmitteibar faßbaren Schönheit. In dem fie aus-
zeichnenden reizvoiienGemifch von naiver Herb-
heit und feinftem Formgefühi möchte man bei-
nahe, wenn es anginge, den Einftuß der archaifch-
griechifchen Piaftik vermuten.
Die Alufeumsleitung hat einen reich und gut
itiuftrierten Führer mit originaien Beiträgen nam-
hafter Forfcher herausgegeben, der den Befucher
nicht durch weitiäufige Aufzähiungen ermüdet,
fondern ihn einiadet, vor den Hauptftückcn zu
verwehen und ihm die nötigen Anieitungen zu
deren Verftändnis gibt. An Hand der im AIu-
Jeum vorhandenen Objekte fchreibt G. P. Rouf-
faer über die chinefifchen Einßüffe auf die ja-
vanifche Kunft, N. J. Krom über die Piaftik, J.
G. Hugfer über die Aletaiikunft, und Nanne
Ottema gibt eine kurze Überficht über die Ge-
fchichte des diinefifchen Porzeilans. Durch die
Art diefer Beiträge ift der Kataiog ein Büchiein
von feibftändigem Wert geworden. 0. H.
STOCKHOLM. Das NATiONALAIUSEUAI
eröffnete Ende September eine Ausfteiiung etwa
60 alter Aleifterwerke, die von Oberintendarit
Bergh und Indentant Gauffin in Deutfchiand,
Öfterreich und Ungarn angekauft worden find,
weiche Herren ihre Sachkenntnis unter der Be-
dingung in den Dienft privater Kunftiiebhaber
gefteiit hatten, daß fie dem Alufeum einen ge-
wiffen Anteii der zu erwerbenden Gegenftände
übcriaffen würden. Das ift denn auch gefchehen,
und auf diefe Weife ift der Jchwedifche Staat
in den Befiß verfchiedener Aleifterwerke geiangt,
die insgefamt einen Wert von 70000 Kronen
repräfentieren.
An erfter Stehe muß hier der herriidre Tirr-
toretto genannt werden, der unter dem Namen
der „Drei Stifter" bekannt ift, ein Bruchftück
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