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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 9.1917

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Heft 17/18
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Ausstellungen
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Entdeckungen. Funde
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Denkmalpflege
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Personalien
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Literatur
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https://doi.org/10.11588/diglit.26456#0339

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ENTDECKUNGEN, FUNDE ° DENKMALPFLEGE ° PERSONALIEN ° LITERATUR

Mitgiiederverfammiung fand am 28. Juli unter
Leitung des erften Vorfit;enden, Kommerzienrat
Siegfried Dreg, in München ftatt. Es wurden
bei diefer Geiegenheit vier Gruppen gebiidet:
1. Kunfthandei (Paui Caffirer, Beriin, erfter Vor-
fit}ender, Kommerzienrat Theobaid Heinemann,
Mündien, fteiivertretender Vorfißender; 2. Anti-
quitätenhandei (Jui.Böhier, Hofantiquar,München,
erfter Vorfißender, Juiius Goidfchmidt, Frank-
furt ajM., zweiter Vorfi^ender); 3. Kunftantiqua-
riat (Jacques Rofenthai, Hofantiquar, München,
erfter Vorfi^ender, Hans Boerner, Leipzig, zweiter
Vorfi^ender); 4. Numismatik und Ardiäoiogie
(Hofrat Dr. Jakob Hirfch, München, Vorfi^ender).
Dem Verbände gehören bereits die bedeutendften
Firmen des deutfdien Kunft- und Antiquitäten-
handeis ais Mitgiieder an.
ENTDECKUNGEN + FUNDE
LUKSOR Der franzöfifdie Archäoioge Le-
grain, Leiter der Ausgrabungen in Lukfor, die
zeitweiiig wegen Geldmangels unterbrochen wer-
den mußten, hat kürziidi dem ägyptifchen In-
ftitut in Kairo über feine Ergebniffe berietet.
Das wichtigfte dürfte die Entzifferung der bei-
den Infdiriften am Piedeftai des Forums von
Lukfor fein, die fich auf den Gouverneur Aure-
iius Ginus beziehen, der die Provinz Theben
für den Cäfar Juiianus regierte. In diefem Ju-
iianus wiii Legrain mit Sicherheit Fiavius Ciau-
dius Juiianus, gen. Apoftata erkennen, fo daß
die Infchrift etwas nach 361 zu fetten wäre.
Sie ift eine der wenigen in iateinifcher Spradie
in Ägypten. Das Forum von Lukfor bietet im
übrigen ein kiafpfches Beifpiei römifdier Bau-
kunft in Ägypten. Es hat große Straßen, an
deren Ausgang Triumphbögen ftehen, die dem
Aiexander Severus und dem Juiianus (Apoftata)
gewidmet waren.
DENKMALPFLEGE
13. TAG FÜR DENKMALSPFLEGE IN AUGS-
BURG. Der gefchäftsführende Ausfchuß des
Tages für Denkmaipflege macht darauf auftnerk-
fam, daß für die bevorftehende diesjährige
Tagung in Augsburg am 20. und 21. September
wegen der Zeitumftände eine rechtzeitige An-
meidung beim dortigen Ortsausfchuß (Anfchrift:
Oberbaurat Holzer, Stadtbauamt) dringend er-
forderiich ift. — Die Teiinahme an der Tagung
ift frei und an keine Einiadung geknüpft. Vor-
gefehen ßnd foigende Vorträge: VomVorß^en-
den Geh. Hofrat Prof. Dr. A. v. Oecheihäufer
(Karlsruhe): Bericht über die Kriegstagung für
Denkmaipfiege inBrüffeil915; Geh. Regierungs-
rat Dr. P. Clemen (Bonn): Denkmaipfiege und
Heimatfdiut; auf dem weltlichen und öftiichen
Kriegsfdiaupia§e; Generaikonfervator Dr. Hager

(München): Reftaurierung barocker Kirchenaus-
ftattungen; KonfervatorAioisMüiier (München):
Erhaitung aiterFaffaden-Maiereien: Geh. Baurat
Dr.-Ing. Stübben (Beriin): Das preußifcheWoh-
nungsgefei^; Konservator Prof. Dr. R. Haupt
(Pree§): Das neue dänifche Gefeit über den
Schu§ nichtkirchiicher Altertümer; Minifteriairat
v.Reuter (München): Der Umbau der Auguftiner-
kirche in München.
PERSONALIEN
Hans Thoma und Max Kiinger find vom
Könige von Preußen zu ftimmberechtigten Rittern
des Ordens „Pour le merite" in der Kiaffe für
Künfte und Wiffenfchaften ernannt worden.
BONN Dr. G. E. Lüthgen, "bisher Dozent
an der Handeishochfchuie in Köin, hat fich mit
einer Antrittsvoriefung .Über den Wirkiichkeits-
finn im 15. Jahrhundert" an der hiefigen Uni-
verßtät ais Privatdozent für Kunftgefchidhte
habiiitiert.
KARLSRUHE Im Aiter von 58 Jahren ift
hier der Landfchaftsmaier GuftavKampmann
geftorben. Einer der ftiiien und feinen deutfchen
Landfehafter, hat er nur einmai in die Breite
gegriffen: Zur Zeit der Erweckung derKünftier-
fteindrucke, denen er nicht zuie§t durch feine
zarten und reinen Biätter Verbreitung und Be-
iiebtheit fchaffen haif.
MATHYS MARIS *j* Aus London kommt
der Bericht, daß Mattys Maris geftorben ift,
nachdem er eben 78 Jahre ait geworden war.
Seit iangen Jahren iebte er dort in größter
Zurückgezogenheit, ohne Kontakt mit der Weit.
Mathys Maris gehört in feinem Vateriand, aber
befonders auch in England und Amerika zu den
meiftverehrten Künftiern. Seine Kunft ift weniger
robuft ais die feiner Brüder Jacob und Wiiiem,
die ihm im Tode vorausgegangen find. Er war
mehr der Dichter-Maier. Seine Märchenbiider
find bei alier Zierlichkeit nie füßiieh. Aiie feine,
Schöpfungen zeichnen fich aus durch eine feine
ungemein zarte Farbigkeit. Hoiiand hat in den
iet;ten Jahren fo gut wie nichts mehr von ihm
zu fehen bekommen. Es begannen fich bereits
Legenden um das Einfiediertum des berühmten
Meifters zu fpinnen, von dem man fehiießiieh
aiiein nodi wußte, daß er noch nicht tot war.
LITERATUR
JAHRESBERICHTE VON MUSEEN:
Bericht über die Tätigkeit des Provinziai-
mufeums zu Bonn in der Zeit vom 1. Aprii
1914 bis 31. März 1916.
Jahresbericht der Kunfthaiie zuHamburg
für 1916 (mit 16 Tafein).

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